21.12.2009

Aufruf: Unterzeichnen Sie für Perlas

Perlas ist Träger des Right Livelihood Award, oft „Alternativer Nobel-Preis“ genannt. Man darf überzeugt davon sein, dass er hervorragend geeignet ist, eine Nation zu führen und dass sein Name als Präsident in einer Reihe mit Nelson Mandela und Vaclav Havel, als Umweltpolitiker mit Al Gore zu nennen wäre.

Nicanor Perlas’ Recht zur Kandidatur für die philippinische Präsidentschaft wurde von der Wahlkommission Comelec unter dem Vorwand für ungültig erklärt, er sei ein sogenannter „nuisance candidate“, ein „Störkandidat“. Comelec ist eine Körperschaft der philippinischen Regierung.

Das Ganze ist ein schwerer Schlag gegen die Demokratie und gegen eine der hoffnungsvollsten politischen Entwicklungen der letzten Zeit. Ein Weltbürger und sozialer Visionär, der sein Leben der Aufgabe geweiht hat, die Bedingungen heilsamer sozialer Entwicklung in seinem Land zu verstehen und diese Entwicklung voranzutreiben, oft unter Gefahr für Leib und Leben, wird von der Wahl ausgeschlossen, weil er angeblich nicht seriös ist.

Wie kann man jetzt von außerhalb der Philippinen helfen?

Es bleiben nur wenige Tage, bis COMELEC seine endgültige Entscheidung trifft. Wir müssen unsere Stimmen jetzt erheben!

1. Senden Sie diese Nachricht an alle global und sozial engagierten Menschen, die Sie kennen. Falls Sie weitere relevante Informationen haben, fügen Sie sie hinzu.

2. PETITION: Klicken Sie auf diesen Link (http://www.thepetitionsite.com/1/let-nick-run) und senden Sie eine Nachricht direkt an den Vorsitzenden von COMELEC.

3. Wenden Sie sich an Konsulate oder die Botschaft der Philippinen in Ihrem Land. Informieren Sie sie, dass Sie gegen die Aktion der Wahlkommission protestieren, Nicanor Perlas von der Kandidatur auszuschließen. Kontaktadressen der offiziellen Vertretungen der Philippinen in Deutschland:

Das Philippinische Generalkonsulat in Frankfurt und die Dependancen in Berlin, München und Stuttgart können kontaktiert werden unter:

München: bayern-hc@philippine-embassy.de, 089 / 98 22 69
Berlin: info@philippine-embassy.de, 030-8 64 95 00
Frankfurt: frankfurtpcg2@googlemail.com, 069-24 70 67 64
Stuttgart: bw-hcg@philippine-embassy.de, 0711-78 61 20

Rufen Sie Ihre Abgeordneten an und bitten Sie sie, bei der philippinischen Regierung zu protestieren. Rufen Sie im Außenministerium Ihres Landes an, um zu protestieren. Kontaktieren Sie das Internet, TV-Stationen, Radiosender und Printmedien, die Sie kennen, und regen Sie an, über die Perlas-Story zu berichten.

Mehr Infos: www.sozialimpulse.de
Texte von und über Nicanor Perlas: www.dreigliederung.de/perlas

17.12.2009

Minarett-Verbot in der Schweiz

Das Schweizer Volk hat am 29. November 2009 eine Initiative angenommen, welche den Bau von Minaretten verbieten soll. Zu diesem Beschluss haben sich unterschiedlichste Ansichten zu einem kaum durchschaubaren Knäuel verbunden. Von einer allgemeinen Ablehnung von Religionen, zu spezifischeren Befremdungen gegenüber Frauenrechten im Islam, bis hin zu rein rassistischen und nationalistischen Tendenzen.

Von Seiten der Dreigliederung kann diesbezüglich Aufklärung erfolgen. Sie fördert eine gesellschaftliche Gliederung, bei der es erst gar nicht zu solchen Verknäuelungen unterschiedlichster Aspekte kommen kann. Der erste Schritt ist dabei durch die Einsicht getan, dass der Bau von Minaretten eine kulturelle Angelegenheit ist. Eine demokratische Abstimmung ist hier fehl am Platz und muss einer individuellen Gestaltung weichen. Dann kann sich auch das Rechtsleben mit seinem demokratischen Verfahren unbeeinflusst von kulturellen Fragen auf rechtliche Aspekte wie das Frauenrecht konzentrieren.

Die Dreigliederung ist längst unterwegs

Wilhelmi geht in seinem Handout zur Dreigliederung auf die in der Geschichte auftauchenden Vorformen zu einem selbstverwalteten Wirtschafts-, Rechts- und Geistesleben ein. Diese bestehen im Liberalismus, der Demokratie und dem Sozialismus. Tatsächlich verkamen sie aber zu den Karikaturen Faschismus, Kommunismus und Kapitalismus. Dies führt Wilhelmi darauf zurück, dass stets nach „Einheitslösungen“ gestrebt wurde, welche nur einen oder zwei der drei Glieder isoliert für sich realisieren wollen.

Der Verfasser geht pointiert auf die drei Bereiche ein und beschreibt die wichtigsten Voraussetzungen.

Er endet mit den Worten: „Die Dreigliederung ist – wie man aus dem Zeitgeschehen vielleicht ahnen kann – längst unterwegs. Sie arbeitet seit 1789 in den Tatsachen. Sie zu erkennen und daran mitzuarbeiten, sehen wir als unsere Aufgabe. Wenn sie Interesse an dieser Arbeit haben, sind Sie herzlich eingeladen.“

Michel Wilhelmi: Die soziale Dreigliederung arbeitet in den Tatsachen

14.12.2009

Die Folgen des Immobilienhandels für Demokratie und Kultur - PDF vom 3. Vortrag

"Im Augenblick haben wir keine demokratischen Verhältnisse. Das Recht ist käuflich. Im Augenblick wird das Recht mit Geld gekauft. Es beruht nicht auf einem rechtlichen Prozess, dass ausgerechnet ich an diesem Ort stehe und nicht ein anderer, sondern das beruht darauf, dass ich Geld dafür gegeben habe. Das hat katastrophale Folgen für nicht nur für unser Wirtschaftsleben, sondern auch für unser Rechtsleben und unser Kulturleben. Und diese Folgen wollen wir uns heute Abend etwas genauer ansehen..."

Johannes Mosmann: Die Folgen des Immobilienhandels für Demokratie und Kultur
Kurs "Finanzkrise und soziale Dreigliederung"
Veranstalter Sinnewerk gGmbH

Sozialkundelehrertagung: Wie gestalten wir ein zukünftiges Wirtschaftsleben?

8. Sozialkundelehrertagung mit Udo Herrmannstorfer und Harald Spehl

Wie unterrichten wir das, was wir im Gefühl und halbwegs klar in Gedanken haben? Mithilfe unserer Referenten wollen wir ähnlich wie beim letzten Mal versuchen, das aktuelle Wirtschaftsgeschehen besser zu verstehen. Als Textgrundlage haben wir uns für dieses Mal den 4. Vortrag aus dem Nationalökonomischen Kurs (GA 340) vorgenommen.

Wir werden uns mit dem Wesen des Kapitals als durchgeistigter Arbeit beschäftigen und mit der Rolle des Geldes als „vollständiges Abstraktum“ und als „Mittel für den Geist, um einzugreifen in den volkswirtschaftlichen Organismus“. Dabei geht es durchaus auch um die Art des Denkens. Schon manches Mal konnten wir auf den Tagungen erleben, wie das Denken, das wir gewohnt sind, übergeführt werden kann in ein „Denken, das Weites umfasst …und dadurch in die Lage kommt, das Fluktuierende zu fassen“ (Zitate aus dem Text).

In gemeinsamer Bemühung werden wir uns zu fragen haben, wie die gewonnenen Impulse und Einsichten für den täglichen Unterricht fruchtbar gemacht werden können. Dazu sind wir auf die aktive Mitarbeit der Teilnehmer angewiesen, wir bitten in diesem Sinne um Anregungen, Beiträge oder Fragen.

Veranstalter und Veranstaltungsort: Rudolf Steiner Schule Siegen, Freie Waldorfschule e. V., Kolpingstr. 3, 57072 Siegen.
Infos unter: www.waldorfschule-siegen.de

11.12.2009

Das Turmalinzimmer im Naturkundemuseum

Die Schülerfirma Steinbrücke GbR der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin, über die hier schon berichtet wurde, präsentiert sich mit dem Turmalinzimmer während der Langen Nacht der Museen im Naturkundemuseum. Mit dem Turmalinzimmer wird eine der drei großen europäischen Sammlungen polychromer Turmalinscheiben zum ersten Mal vollständig gezeigt. Die Schülerfirma Steinbrücke veranstaltet begleitend einen Sonderverkauf zugunsten des Straßenkinderprojekts Zaza Faly in Madagaskar, um den oft unfairen Handel mit Mineralien auszugleichen. 100% des Umsatzes aus der Langen Nacht werden an Zaza Faly überwiesen. Das Straßenkinderprojekt Zaza Faly wird an einem Infostand präsentiert.

Eine gute Gelegenheit, das Schülerprojekt kennenzulernen! Ohne Führung ist das Turmalinzimmer auch in der Zeit vom Di 26.1. bis So 7.2. im Naturkundemuseum zu sehen.

Schülerfirma Steinbrücke GbR
Das Turmalinzimmer
Thema Schülerfirmen

10.12.2009

Reaktionen auf den Bologna-Prozess

"Zuerst waren es die Studenten der Universitäten in Wien, dann auch Studenten deutscher Hochschulen, die mit ihren Protesten dafür die Aufmerksamkeit erweckten, dass die seit der so genannten Bologna-Konferenz eingeleitete Verschulung und Standardisierung der Studiengänge wirkliche Bildungsprozesse zunehmend verunmöglicht. Diesen Protesten der unmittelbar Betroffenen folgten dann auch Besprechungen namhafter Persönlichkeiten in großen Presseorganen, die nun endlich deutlich zur Sprache bringen, welch technokratischer Denkungsart diese so genannten „Reformen“ entsprungen sind ..."

Thomas Brunner Reaktionen auf den Bologna-Prozess
Thema Bildungsfreiheit

03.12.2009

Rudolf Steiner und die multikulturelle Gesellschaft

Der radikalste Anti-Rassismus, der radikalste Anti-Nationalismus, der jemals formuliert wurde, findet sich ausgerechnet bei Rudolf Steiner. Und das spüren die vielen heimlichen Nationalisten und Rassisten in Deutschland. Es ist kein Zufall, dass die selben Leute, die es für rechtens halten, einem Menschen unter dem Deckmantel der "Integration" die eigene Sprache mit Staatsgewalt aufzuzwängen, darunter auch einige Anthroposophen, den Spieß umdrehen und Rudolf Steiner einen Rassisten nennen.

Angeblich ist die Nation deutsch. Und genau diese Behauptung ist fremdenfeindlich. "Der Rechtsstaat, der Sicherheitsapparat braucht keine nationale Identität". Das war Rudolf Steiners revolutionäre, friedensstiftende Einsicht. In Zeiten, da CDU und FDP in ihren Koalitionsvertrag schreiben dürfen, dass 3-jährige Kinder einen Deutsch-Test machen müssen, um für den Schulbesuch zugelassen zu werden, ist diese Einsicht dringender denn je.

Martin Barkhoff: Die multikulturelle Gesellschaft
Thema Freiheit

27.11.2009

Die gescheiterte Revolution von 1919

Es sind nun zwei Kapitel aus Albert Schmelzers Buch "Die Dreigliederungsbewegung 1919" online. Es geht in dem ausgewählten Bereich um die zweite Phase der Dreigliederungsbewegung, in welcher der Versuch unternommen wurde eine Alternative zu den bestehenden gesellschaftlichen Institutionen aufzubauen.

Schmelzer beschreibt wie Steiner zwei Rätebewegungen in der Gesellschaft zu gründen versucht hat. Einerseits die Betriebsräte auf der Seiten der Wirtschaft und die Kulturräte auf der Seite des Geisteslebens. Beide sollten dem Staat die Aufgaben entziehen, die nicht in seinem Aufgabenbereich angehören. Es handelt sich dabei um zwei konkrete Initiativen, welche die Gesellschaft in eine gesunde Form bringen sollten.

Im Mai 1919 wurde der erste Entwurf eines Betriebsrätegesetzes veröffentlicht. Darin werden die Betriebsräte aus den einzelnen Unternehmen dazu aufgerufen, sich zu einem Rat zusammenzuschliessen. Später sollen auch Räte, welche die Konsumenten und Händler vertreten, hinzukommen. Der Kulturrat soll diese Rätebewegung ergänzen und von einem Übergewicht in der Gesellschaft bewahren.

Albert Schmelzer: Die Dreigliederungsbewegung 1919

25.11.2009

PDF vom 2. Vortrag: Zum Unterschied zwischen Wirtschaft und Recht

Auch für den 2. Abend des Kurses "Finanzkrise und soziale Dreigliederung" habe ich eine schriftliche Ausarbeitung meines Vortrages gemacht. In dem Vortrag entwickle ich den Begriff des Preises, um dann zu fragen, welchen Preis der Boden haben kann.

Johannes Mosmann: Zum Unterschied zwischen Wirtschaft und Recht
Kurs "Finanzkrise und soziale Dreigliederung"
Veranstalter Sinnewerk gGmbH

Was ist soziale Dreigliederung? - PDF vom 1. Vortrag

Soweit verfügbar, werde ich Scripts oder Nachschriften der Vorträge, die ich in dem Kurs "Finanzkrise und soziale Dreigliederung" im Sinnewerk gehalten habe, auf die Webseite stellen. Den Anfang macht der Vortrag "Was ist soziale Dreigliederung?" vom Einführungsabend. Darin spreche ich über den wissenschaftlichen Anspruch unserer gewöhnlichen, staatsgelenkten Wissenschaft auf der einen Seite und der sozialen Dreigliederung auf der anderen Seite, und vergleiche die jeweiligen Begriffsbildungen am Beispiel der Finanzkrise.

Johannes Mosmann: Was ist soziale Dreigliederung?
Kurs "Finanzkrise und soziale Dreigliederung"
Veranstalter Sinnewerk gGmbH

26.10.2009

BVNL - Eine Initiative für echte Bildungsfreiheit

"Der Bundesverband Natürlich Lernen (BVNL) besteht seit 2002. Wir setzen uns ein für die Bildungsfreiheit in Deutschland und international. Solch einen Wandel auf der rechtlichen wie auf der pädagogischen Ebene betrachten wir als wesentlichen Teil der Lösung für die Bildungsmisere in unserem Land. Die Ergebnisse pädagogischer Forschung international und die rechtliche Praxis in den uns umgebenden Demokratien bestätigen die Bedeutung dieses Zieles.

Und das tun wir dafür:

wir sind mit Organisationen im In- und Ausland vernetzt
wir bieten Veranstaltungen zum Thema Bildung an
wir stellen Informationsmaterial bereit
wir machen Öffentlichkeitsarbeit
wir beraten, unterstützen und vernetzen Menschen, die sich mit Bildungsfreiheit auseinander setzen"

Initiative Bundesverband Natürlich Lernen
Anke Caspar-Jürgens über ihre Erfahrungen mit Schul-Alternativen

Freiheit - für das Individuum oder die Institution?

Obwohl man in Deutschland wegen Schiller, Humboldt oder Steiner die Mutter des Freiheitsgedankens vermuten könnte, verstehen gerade die Deutschen am allerwenigstens, was Freiheit bedeutet. Das sieht man gerade an denen, die sich für eine Bildungsfreiheit einsetzen: Diese kämpfen vor allem für die Finanzierung ihrer eigenen Institution. Was die UN fordert, und was in Finnland bereits Praxis ist, scheinen sie dagegen nicht begreifen zu können: die Freiheit kann sich nur auf das Individuum beziehen, nicht auf Institutionen.
„Auf seiner Pressekonferenz, zum Abschluss seines Deutschlandbesuches 2006 in Berlin, hielt Prof. Dr. Vernor Muñoz Villalobos, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung, fest: "Diese besondere Selektivität, die wir im deutschen System wahrgenommen haben, scheint auch einige alternative Bildungsmöglichkeiten zu verschließen, wie z.B. im Fall des Homeschooling und des Fernunterrichts …" Nach UN-Recht sind "Eltern vorrangig berechtigt, die Art der Bildung ihrer Kinder zu bestimmen".
Laut PISA-Studie ist das schlechte Abschneiden Deutschlands auch darauf zurückzuführen, dass hier durch ein staatliches Selektierungs-System die Bildung behindert wird. Am besten haben Länder wie Finnland abgeschnitten, in denen Bildungsziele und -Methoden nicht primär durch den Staat definiert werden, sondern in denen der Staat dafür Sorge trägt, dass verschiedene Modelle gleichberechtigt nebeneinander existieren dürfen. Und dazu gehört auch das Home-Schooling. Bildungsfreiheit meint eben wirklich Freiheit, und nicht Verteidigung des eigenen Stalls.
Anke Caspar-Jürgens vom "Bundesverband Natürlich Lernen": Freiheit im Bildungswesen - für den Menschen oder die Institution?

03.10.2009

Unterrichtsprojekt: Wirtschaft als Erlebnis

Dr. Ernst Rose von der Freien Waldorfschule Graz hat zusammen mit der Universität Wien ein beispielhaftes Unterrichts-Projekt auf die Beine gestellt: "Wirtschafts-Saft". Die Kinder haben ein Produkt der Natur, den Apfel, gepflegt, geerntet, zu Saft verarbeitet, beworben und verkauft, und die Fächer Gartenbau, Mathematik und Deutsch haben das theoretisch begleitet. Von der Naturgrundlage über die Arbeit bis zu Marketing und Buchhaltung bekamen die Kinder so ein Bild des ganzen Prozesses. Das ist die Grundlage, um später z.B. die Preisverhältnisse zu verstehen, die Rolle des Produktionsmittels oder Tatsachen wie das Enthaltensein des einfachen Naturwerts auch in komplizierteren Produkten wie einem Handy.

Dr. Ernst Rose: Vollständige Dokumentation des Unterrichtsprojektes "Wirtschafts-Saft"
Thema Sozialkunde in Waldorfschulen
Thema Schülerfirmen

Wirtschaftsunterricht an Waldorfschulen - Jetzt!

Nie war es dringender als jetzt, dass die Waldorfschulen mit den Anregungen Rudolf Steiners ernst machen und ihre Zöglinge auch in Wirtschaftsfragen unterrichten. Denn die Wirtschaftskrise ist vor allem eine Wissenschaftskrise. Sie hat ihren Ursprung in den Begriffen über das soziale Leben, die uns in Schule oder Universität, im alltäglichen Wirtschaftsverkehr oder mittels des vermeintlich neutralen 'Informationsflusses' anerzogen werden. Neoliberale Think-Tanks wie z.B. das INSM in Köln, die z.B. die FAZ oder die financial times mit „Nachrichten“ und die Regierung mit Slogans wie „Sozial ist was Arbeit schafft“ beliefern, sind überdies schon längst dazu übergegangen, unsere Kinder für ihre Pläne heranzuziehen, indem sie den Staatsschulen Unterrichtsmaterialien bereitstellen.

Johannes Mosmann Wirtschaftsunterricht an Waldorfschulen - Jetzt!
Thema Sozialkunde in Waldorfschulen

Holger Niederhausen: Die Waldorfschule - ihr pädagogischer und sozialer Auftrag

"Die Waldorfschule hat einen pädagogischen und sozialen Auftrag. Der folgende Aufsatz stellt - u.a. anhand wichtiger Zitate Rudolf Steiners - ihr Wesen und ihren engen Zusammenhang dar. Der pädagogische Auftrag der Waldorfschule, wie er von Rudolf Steiner dargestellt wurde, kann im Grunde nur erfüllt werden, wenn auch der soziale Auftrag erkannt und in seiner ganzen Tiefe ergriffen wird ..."

Holger Niederhausen: Die Waldorfschule - ihr pädagogischer und sozialer Auftrag
Thema Sozialkunde in Waldorfschulen

Isabella Geier: Geld im Geschichtsunterricht

"Mit Geld geht jeder täglich um. Bis zu welchem Grade es wirklich durchschaut wird, so dass man von sozial verantwortlichem Handeln sprechen kann, das ist eine andere Frage. Die Rolle des Geldes in unserem Leben ist vergleichbar mit der des Wassers: wo es hinströmt entsteht soziales Leben, wo es ausbleibt – soziale Wüste. Vom Ausbleiben des Geldes sind immer mehr Menschen betroffen. Es lohnt sich also, das Thema Geld in den Unterricht einzubeziehen. Im Folgenden möchte ich kurz umreißen, wie das Thema Geld im Geschichtsunterricht behandelt werden kann ..."

Isabella Geier: Das Thema Geld im Geschichtsunterricht
Thema Sozialkunde in Waldorfschulen

Christoph Strawe: Dreigliederung im Lehrplan

Die Waldorfschule sollte ein Beitrag für die Dreigliederung des sozialen Organismus sein. Einerseits wollte man mit der Gründung der ersten unabhängigen Schule ein Beispiel für die Befreiung des Kulturlebens geben, andererseits wollte man den Arbeiterkindern mit einer freiheitlichen Pädagogik die Grundlagen dafür verschaffen, dass sie sich als Erwachsene von der Herrschaft des alten Bildungs-Bürgertums befreien und das soziale Leben selbst mitgestalten konnten. Rudolf Steiner war nämlich überzeugt davon, dass die Arbeiterbewegung ihren Unterdrückern nur deshalb nichts entgegensetzen konnte, weil die Arbeiter selbst in den Erziehungsanstalten ihrer Unterdrücker ausgebildet worden waren. Während die Staatsschule die Menschen dazu erzieht, sich in das überkommene System einzufügen, sollte die Waldorfschule die Menschen dazu befähigen, das System umzugestalten. Das Bestreben, die Kinder für die Zusammenhänge ihrer sozialen Umwelt und die diese gestaltenden Grundkräfte aufmerksam zu machen, zieht sich darum wie ein roter Faden durch den Lehrplan der Waldorfschule.

Christoph Strawe: Entwicklung von Sozialfähigkeit, Sozialverständnis und Sozialempfinden in der Waldorfpädagogik - Eine Skizze
Thema Sozialkunde in Waldorfschulen

11.09.2009

Neue Veranstaltungen im Herbst

1. Wirtschaftsunterricht an Waldorfschulen - Jetzt!

Arbeitskreis Sozialkunde in Waldorfschulen
Angesichts der Finanzkrise scheint es uns höchste Eisenbahn, die bis dato noch nicht berücksichtigten Lehrplanempfehlungen Steiners bezüglich eines Sozialkunde-Unterrichts aufzugreifen. Ab sofort treffen wir uns jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, um Unterrichtsmaterialien und andere Hilfsmittel für die Verankerung wirtschaftlicher und rechtlicher Themen im Waldorfschul-Unterricht zu entwickeln.
Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, 19 Uhr, Waldorfschule Berlin Mitte, Weinmeisterstraße 16, 13158 Berlin. Kontakt: Johannes Mosmann, 030/26305202, Email

2. Die Überwindung der Abstraktion des modernen Geldwesens durch die Unmittelbarkeit des menschlichen Geistes

Öffentliche Tagung der Freien Bildungsstiftung zum Thema Geld
- Freitag, 16. Oktober 2009, 20 Uhr: "Die Banken der Zukunft als freie Hochschulen der Zivilgesellschaft" Vortrag und Gespräch mit Thomas Brunner.
- Samstag, 17. Oktober 2009, 20 Uhr: "Die Finanzkrise als Krise der Vernunft" Vortrag und Gespräch mit Ralf Gleide.
- Weitere Beiträge am Samstag Vormittag und Nachmittag von: Kurt Wilhelmi, Johannes Mosmann und Stephan Eisenhut. Außerdem soll am Sonntag Vormittag ein Initiativenforum stattfinden. Vor allem aber wird es reichlich Zeit für Gespräch und Begegnung geben.
16. - 18. Oktober im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin. Eintritt frei / Spenden erbeten! Kontakt: Ulja Novatschkova, Telefon: 030 - 44 81 591 oder oder Thomas Brunner 0355 4887480. www.freiebildungsstiftung.de

3. Finanzkrise und soziale Dreigliederung

Einführungskurs mit Andreas Schurack und Johannes Mosmann in die Idee der sozialen Dreigliederung
Die Krise offenbart systemimanente Verstrickungen zwischen Wirtschaft, Staat und Kultur. Viele Menschen streben gegenwärtig danach, diese Verstrickungen aufzubrechen. Sie wollen Wirtschaft, Staat und Kultur nach ihren jeweils eigenen Prinzipien selbst verwalten und so den Finanzmarkt ganz aus dem System hinauswerfen, anstatt ihn nur zu „regeln". Wir wollen uns diese Idee im Laufe eines Jahres erarbeiten und sehen, wie sie bereits angewandt wird und noch angewandt werden kann.
Jeden 1. und 3. Montag im Monat. Beginn Montag, 02. November 2009, 19.00 Uhr im SinneWerk, Rigaer Str. 104, 10247 Berlin. Kontakt: Andreas Schurack, 030/27496797, oder Johannes Mosmann 030/26305202, Email

26.08.2009

attac Sommerakademie 2009
an der Freien Waldorfschule Karlsruhe

Zum zweiten Mal seit 2006 war die Sommerakademie der deutschen globalisierungskritischen Bewegung attac zu Gast in der Freien Waldorfschule Karlsruhe. „Sommerakademie“ heißt, dass man nach einem Jahr von Aktivitäten und Aktionen zusammenkommt, um gemeinsam ein paar Tage in Ruhe sich auszutauschen und zu weiteren Erkenntnissen anzuregen. Einige Hundert Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem Ausland hatten sich eingefunden; mit dem ruhigen und entspannten Ambiente, das die Räume und das Gelände der Waldorfschule boten, waren sie sehr zufrieden.
Trotz gegenseitiger Sympathie ist es zwischen attac und der durch die Waldorfschule vertretenen Dreigliederungsbewegung noch nicht zu einem tiefergehenden inhaltlichen Austausch gekommen. Dazu ein paar, subjektiv gefärbte, „Schlaglichter“ von der Tagung.

Nicholas Dodwell: attac Sommerakademie 2009 an der Freien Waldorfschule Karlsruhe

06.08.2009

Das Gespenst des "freien Marktes"

Wenn man im Geschäft eine Ware kauft, geht man zunächst wie selbstverständlich davon aus, daß sie einen gerechten Preis hat. Dabei muß man sich immer wieder klarmachen, daß die eigenen Vorstellungen mit der Realität oft überhaupt nichts zu tun haben. Am Beispiel des Kaffee kann schlaglichtartig deutlich werden, wie der Welthandel sich gestaltet und was er konkret für die in ihn eingebundenen Menschen bedeutet.

Holger Niederhausen: Das Gespenst des "freien Marktes"
Thema Fairer Handel

03.08.2009

EU: Mit Spekulation gegen die Finanzkrise?
EZB kauft Covered Bonds für 60 Milliarden

Im Juli 2008 legte Goldman Sachs eine Studie vor, wonach die europäischen Banken eine Unterstützung von 60 Milliarden Euro bräuchten. Unmittelbar nach der Veröffentlichung der "Analyse" der europäischen Banken durch Goldman Sachs im Jahre 2008 brachen die Kurse der europäischen Banken massiv ein. Genau ein Jahr später schießen die Regierungen Europas ihren Banken jetzt - wer hätte das gedacht - 60 Milliarden Euro zu. Auffällig ist dabei die Methode der Geldvermehrung, denn die ist neu - zumindest für die Europäische Zentralbank. Die EZB kauft den Banken nämlich „Covered Bonds“ im Wert von 60 Milliarden Euro ab. Was aber sind „Covered Bonds“?
Johannes Mosmann über Hintergrund und Wirkung des im Juli begonnen Ankaufs von Covered Bonds im Wert von 60 Milliarden Euro durch die Europäische Zentralbank:

Johannes Mosmann: EZB: Mit Spekulation gegen die Finanzkrise?
Thema Finanzkrise

01.08.2009

Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe: besser als die Spekulanten?

"1670 Menschen haben sich von Ende September 2008 bis Ende März diesen Jahres Aktien im Gesamtwert von 760.000 Euro gekauft, wohl wissend, dass es für diese Aktien keine Gewinnbeteiligung gibt, diese nicht im Wert steigen und sie auch nicht mit einem Spekulationsgewinn weiterverkauft werden können. Ausgegeben hatte diese Aktien die Gemeinnützige Aktiengesellschaft Havelhöhe." So Harald Weil in seinem Beitrag zur jüngsten Aktienemission des Gemeischaftskrankenhauses Havelhöhe.
Diese Behauptung ist meiner Ansicht nach jedoch nur zum Teil richtig, denn wenn auch keine Gewinnausschüttungen vorgesehen sind, kann die Aktie gleichwohl mit Gewinn weiterverkauft werden - und eben das nenne ich Spekulationsgewinn. Das eigentliche Problem an dem Geschäft liegt aber tiefer. Ich habe deshalb eine Replik dazu geschrieben, in der ich dem Deal des Krankenhauses den Steinerschen Eigentumsbegriff gegenüberstelle. Möge der Leser beide Sichtweisen berücksichtigen und sich eine eigene Meinung bilden.

Harald Weil: Aktien außerhalb des Casinos
Replik von Johannes Mosmann: Rudolf Steiner und das neue Eigentum

Das wild gewordene Geld und seine Zähmung

Vor dem Hintergrund einer funktionalen Dreigliederung in Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben beleuchtet Stephan Eisenhut das immer bedrohlicher werdende wirtschaftliche Geschehen rund um Hedgefonds, Übernahmen und Fusionen. Aus dieser Betrachtung ergibt sich als Gestaltungsaufgabe ein neues Eigentumsrecht, das die Produktionsmittel in die Verwaltung konkret zusammenarbeitender Individuen stellt.

Stephan Eisenhut: Das wild gewordene Geld und seine Zähmung
Thema Geld

Die missverstandene Trennung von Arbeit und Einkommen

Wie hier mehrfach gezeigt wurde, ist die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ein praktischer Widerspruch zu den sozialen Ideen Rudolf Steiners, und verhindert die Umsetzung der von ihm geforderten sozialen Dreigliederung. Die Grundeinkommens-Theoretiker lassen sich davon freilich nicht aus der Ruhe bringen. Dass ein Grundeinkommen assoziatives Wirtschaften unmöglich macht, dass es das alte Eigentumsrecht konserviert, ein freies Geistesleben unterbindet, und Deutschland endgültig zu einem Schmarotzer der Arbeit der dritten Welt macht - all das stört sie wenig. Sie klammern sich lieber an Rudolf Steiner. Ein Zitat Steiners kann man nämlich, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt, so interpretieren, als hätte Rudolf Steiner mit einem Grundeinkommen einverstanden gewesen sein können. Daran halten sich jene Theoretiker fest - jeder Vernunft zum trotz.
Stephan Eisenhut, Verleger der anthroposophischen Kulturzeitschrift "Die Drei", zeigt im folgenden, dass Steiners viel zitierte Idee einer Trennung von Arbeit und Einkommen kein Widerspruch zu dessen Konzept einer sozialen Dreigliederung darstellt, sondern ganz im Sinne dieses Konzepts gedacht ist, und darum genauso wenig wie alles andere für ein Grundeinkommen herhalten kann.

Stephan Eisenhut: Zur Trennung von Arbeit und Einkommen im Werk Rudolf Steiners
Thema Grundeinkommen

10.06.2009

Schülerfirma Steinbrücke im Interview

Am 16. Mai überreichten Schüler der Waldorfschule Märkisches Viertel Berlin vor geladener Presse Schecks im Gesamtwert von mehreren Tausend Euro an Hilfsprojekte aus Ländern der sogen. Dritten Welt. Das Geld hatten die Schüler in Ihrer eigenen Firma, der Steinbrücke GbR, selbst erwirtschaftet. Johannes Mosmann vom Institut für soziale Dreigliederung hat die Pressekonferenz besucht und war beeindruckt von der Eloquenz, mit der selbst 9. Klässler ihr Unternehmen vor einem großen Publikum neugieriger Erwachsener präsentierten. Es war unübersehbar, dass diese Schüler ernsthafter und selbstsicherer waren als andere Jugendliche ihres Alters. Woher kam das? Ein Mädchen gab den entscheidenden Hinweis: „Ich bin zwar nur eine Schülerin. Ich kann aber trotzdem etwas bewegen!“ Das wollte Johannes Mosmann genauer wissen. Im Anschluss an die Präsentation hatte er Gelegenheit, mit zwei jungen Mitarbeitern der Firma Steinbrücke zu sprechen.

Interview mit Sarah Shafi und Nils Walter
Schülerfirma Steinbrücke
Thema Schülerfirmen

20.05.2009

Volksentscheid in der Schweiz für Komplementärmedizin

Die Initiative Zukunft mit Komplementärmedizin war erfolgreich! Mit einer überwältigenden Mehrheit haben die Schweizer am 17. Mai für die Verankerung der Komplementärmedizin in der Schweizer Verfassung gestimmt. Der neue Verfassungsartikel lautet: "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin." Damit ist die verfassungsrechtliche Grundlage für die Aufnahme der fünf Richtungen der ärztlichen Komplementärmedizin (Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Pflanzenheilkunde [Phytotherapie], Traditionelle Chinesische Medizin TCM) in die Grundversicherung geschaffen.
Nahezu 70 % der Schweizer Bevölkerung greifen auf Behandlungsmethoden der Komplementärmedizin zurück. Dennoch wurde die Aufnahme in die Grundversicherung bislang von einzelnen Politikern und Lobbyisten verhindert. Mit dem Volksentscheid ist jetzt klargestellt worden, welche Rechtspraxis legitimiert ist: 67% der Wähler haben für die Komplementärmedizin gestimmt!

News: Volksentscheid in der Schweiz für Komplementärmedizin
Thema Therapiefreiheit

08.05.2009

Broschüre: Dr. Dietrich Spitta - Kooperation statt Konkurrenz

Dr. Dietrich Spitta, ehemaliger EWG-Beauftragter und Dozent für Rechts- und Staatslehre, hinterfragt vor dem Hintergrund der Finanzkrise einen der Grundpfeiler unseres Wirtschaftssystems, das Konkurrenzprinzip. Anhand der geschichtlichen Entwicklung des Kapitalismus zeigt er, wie die Konkurrenzwirtschaft aus einer Manipulation der Wirtschaft durch den Staat entstanden ist. Der als Konkurrenzwirtschaft verstandene Kapitalismus ist also gerade nicht eine sich selbst überlassene Wirtschaft, sondern ein staatlich-rechtliches Konstrukt. Dietrich Spitta macht anschaulich, dass die unbefangene Analyse der Wirtschaft das Gegenteil der Konkurrenz als ihr ureigenes Prinzip offenbart: die Kooperation. Wenn allerdings nicht bewusst und unter Teilnahme aller Beteiligten (also auch der Verbraucher) Einrichtungen für das Wirtschaftsleben auf das ihr eigene Prinzip gegründet werden, führt diese Eigentendenz der Wirtschaft zu einer heimlichen Kooperation von nur einem Teil der Wirtschaftssubjekte: zur Kartellbildung.

Dr. Dietrich Spitta: Kooperation statt Konkurrenz

Sonderdruck des gleichnamigen Artikels aus Ausgabe 3/2009 der Zeitschrift "die Drei", A5, 12 Seiten. Der Sonderdruck kann für 2 Euro zuzüglich Porto hier bestellt werden, oder aber gegen Überweisung von nur 3 Euro auf das Konto der Sozialwissenschaftlichen Forschungsgesellschaft bezogen werden: Sozialwissenschaftliche Forschungsgesellschaft Stuttgart, Konto 2061755, BLZ 60050101, BW-Bank Stuttgart.

Sozialwahl 2011: "Gesundheitsreform von unten" - aber wie?

Ein Vorschlag von Hans U. P. Tolzin zur Aufstellung eigener Vorschlagslisten bei der Sozialwahl 2011, mit dem Ziel, in Deutschland die Rückgewinnung von Therapiefreiheit und gesundheitlicher Selbstbestimmung einzuleiten.

Einladung zur Startup-Veranstaltung in Stuttgart am 4. Juli 2009.


"Theoretisch garantiert uns das Grundgesetz Gewissensfreiheit und freie Therapiewahl und dem Namen nach basiert unser Gesundheitswesen auf Selbstverwaltung. In der Praxis werden wir jedoch über unsere Geldbeutel spürbar bevormundet. Bezahlt wird - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur das, was zur offiziellen Staatsmedizin gehört. Im "demokratischsten Deutschland aller Zeiten" dürfen wir also Monat für Monat unsere Versicherungsbeiträge in eine große Solidarkasse einzahlen, jedoch für uns und unsere Familie nicht die Therapieart bestimmen, die aus dieser Kasse erstattet wird. Und selbst wenn wir die von der Staatsmedizin vorgeschlagenen Maßnahmen ablehnen, so haben wir doch auf jeden Fall schon für sie bezahlt. Wollen wir alternative Therapieverfahren, müssen wir sie darüber hinaus noch zusätzlich aus eigener Tasche finanzieren.
Ich schlage vor, unsere demokratischen Grundrechte zu nutzen, und uns - über politische und medizinische Grenzen hinweg - zusammenzutun, für möglichst viele Krankenkassen eine eigene Vorschlagsliste zu erstellen, die erforderlichen Unterstützungsunterschriften zu sammeln und Personen unseres Vertrauens in die Verwaltungsräte zu wählen. Von dort aus können sie - unterstützt durch flankierende Maßnahmen außerhalb der Kassen - effektiver auf eine Veränderung der Gesundheitspolitik hinwirken."

Hans U. P. Tolzin: "Gesundheitsreform von unten" - aber wie?
Initiative Sozialwahl 2011
Thema Therapiefreiheit

Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden

Unsere Volkswirtschaftslehre geht von der naiven Vorstellung eines Kreislaufes zwischen einem produzierenden und einem konsumierenden Pol aus. An diese Vorstellung knüpft sie ihre Theorien über das, was für unserer aller Wohlergehen am besten zu geschehen habe. Und ihre Ratschläge lehrt sie dann unseren Schülern, Studenten und Staatsmännern.
Was aber, wenn die Vorstellung, über die unsere Volkswirtschaftslehre zugegebenermaßen viel wahres sagen kann, gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat? Ulrich Piel deckt die Mängel des Kreislaufmodells auf und stellt ihm ein realistischeres Bild entgegen: Das der wirtschaftlichen Urzelle. An diesem Bild prüft er den jeweiligen Sinn von drei authentischen Zitaten:

1. "Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden" (Olaf Henkel)
2. "Ich will, dass mein Geld arbeitet" (eine Bank)
3. "Aufstieg durch Bildung" (die Bundesregierung)

Ulrich Piel Wir können nicht davon leben, uns gegenseitig die Haare zu schneiden
Thema Assoziation

29.04.2009

Der Ökonom Manfred Kannenberg-Rentschler

„Geld regiert die Welt – doch wer regiert das Geld?“ ist der Titel des Vortrags von Margrit Kennedy im Berliner Hebbel-Theater. Ich sehe viele bekannte Gesichter, unter ihnen auch das von Manfred Kannenberg-Rentschler. Als Buchhändler und Verleger ist mir der gesellschaftspolitisch engagierte Mittsechziger seit langem bekannt. Er ist ein liebenswerter Quergeist, der seit 1976 einen kleinen, aber feinen Buchladen im alten Berliner S-Bahnhof Mexikoplatz betrieb. „Schenkungs-Ökonomie“ ist das Thema, das ihn jetzt umtreibt. Ich frage ihn, wie er darauf gekommen sei. Seine erste Antwort: „Wir haben den Buchladen nur aufziehen und durchhalten können, weil uns einige Leute ihr Geld geliehen und schließlich sogar geschenkt haben, als sie sahen, dass wir gemeinsame Intentionen erfolgreich umsetzten. Denn Kultur-, Gesellschafts- und Bildungsaufgaben rechnen sich nicht kurzfristig ... “

Heiner Benking: Schenkende Wirtschaft - Der Ökonom Manfred Kannenberg-Rentschler

News: Horst Köhlers Berliner Rede zur Finanzkrise

Neues Finanzsystem, neues Wirtschaftssystem?

Am 23. März 2009 hielt Bundespräsident Horst Köhler in Berlin eine vielbeachtete Rede zur aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Inhalt seiner Ausführungen, die sich im wesentlichen für einen starken Staat und einen regulierten Markt stark machten, wurde weitgehend als, nach klassischen Politmustern, „links“ eingeordnet. Eine Tageszeitung titelte ihren Bericht über die Rede sogar mit: „Der Links-Ruck“ ... Nun ist es sicher verwunderlich, wenn ein Lafontaine und ein Westerwelle die gleiche Rede loben, doch bei näherem Hinsehen zeigen sich doch bei allen glaubhaften Annäherungen an den Gedanken einer solidarischen Wirtschaft, bei allem Verbalradikalismus der hier vorgestellten Zitate, welche sicher zumindest Lafontaine erfreut haben dürften, die Grenzen in Köhlers Denken.

Harald Weil über Horst Köhlers Berliner Rede zur Finanzkrise
Thema Finanzkrise

Harald Weil: Anmerkungen zum Grundeinkommen

"Eine Idee geht um in den Gemütern, eine Idee, die immer noch manchem, der sich schon länger mit der Dreigliederung befasst, zuweilen wie ein Gespenst vorkommt. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Dass es bei Rudolf Steiner keinen Hinweis auf ein Grundeinkommen gibt, weder ablehnend noch zustimmend, braucht uns vielleicht nicht allzu sehr zu kümmern, denn selbstverständlich haben sich die Bedingungen seit der ersten Skizzierung der Dreigliederung verändert. Zu kümmern aber hat uns doch: ist die Idee des Grundeinkommens von der ganzen Struktur der Dreigliederung her sinnvoll, wirft die Dreigliederung als heuristisches Instrument ein sinnerhellendes Licht auf das Grundeinkommen, oder ist das bedingungslose Grundeinkommen wenigstens, wie einige seiner Befürworter meinen, ein erster Schritt in eine Neugestaltung des Verhältnisses Arbeit-Kapital, ein erster Schritt zur Loslösung der Arbeit von ihrem aktuellen Warencharakter?"

Harald Weil: Anmerkungen zum Grundeinkommen
Thema Grundeinkommen

21.04.2009

Herrschaft eines toten Geistes - Zur geschichtlichen Entwicklung der Finanzspekulation und die Lebensbedingungen eines freien Geisteslebens

Wir verschenken Geld und lassen uns Geld schenken. Jeder von uns macht das, jeden Tag – und keiner weiß etwas davon. Auf solchen Schenkungen beruht aber das heutige Wirtschafts- und Finanzsystem. Wir werden zu ihnen von einer Rechtsinstitution gezwungen, die keine Grundlage im Rechtsempfinden der heute lebenden Menschen hat, sondern in einem Geist wurzelt, der schon seit vielen hundert Jahren tot ist. Das kaschieren wir mit Begriffen, die moderner klingen als es die archaische Wirklichkeit unseres Handelns ist. Im Schatten unseres Bewusstseins kann sich so ein Geistesleben von unseren Zwangs-Schenkungen ernähren, das gegen die Entwicklung der Menschheit arbeitet – das Gegenbild des freien Geisteslebens.

Im Folgenden will ich jene Zwangs-Schenkung in unserem alltäglichen Verkehr lokalisieren, indem ich die Rechtsinstitution, der sie entspringt, in ihrer geschichtlichen Entwicklung nachzeichne und so zur Anschauung bringe. Im Anschluss daran werde ich fragen, was die Zwangs-Finanzierung des Geisteslebens für Folgen für das Geistesleben einerseits und für seine Ernährer andererseits hat und wie demgegenüber eine zeitgemäße Finanzierung aussehen könnte.

Johannes Mosmann: Herrschaft eines toten Geistes
Thema Eigentum
Thema Freies Geistesleben

08.04.2009

Komplementärwährung: Waldorfschüler-Projekt erfolgreichste Alternative zum Euro

Schon seit über 100 Jahren versuchen Menschen hierzulande der Staatswährung mit eigenen, an den realen wirtschaftlichen Prozess gebundenen Währungen Paroli zu bieten. Mittlerweile gibt es in Deutschland etwa 50 Komplementär-Währungen, so genannte "Regionalgelder", von denen einige zu echten Alternativen zum Staatsgeld avancieren. Die Erfolgreichste dieser Alternativ-Währungen ist ein Schülerprojekt einer Waldorfschule in Chiemgau: Der Chiemgauer.

Jana Illhardt:Wenn die offizielle, nationale Währung nicht mehr reicht ...
Initiative Chiemgauer
Thema Regiogeld

23.03.2009

Das Initiativkonto - Individuen fördern Individuen

Das Kultur- und Geistesleben verkümmert, wenn es zur Angelegnheit des Staates gemacht und über Steuern finanziert wird, und zwar gerade dann, wenn der Staat seinem Ideal entspricht, also ein wahrhaft demokratischer Staat ist. Denn so richtig es ist, dass eine Mehrheit bestimmt, was recht ist, so falsch ist es, wenn eine Mehrheit auch den Inhalt der kulturellen und geistigen Produktion des Individuums bestimmen darf: Im Kultur- und Geistesleben dürfen nicht 51% die 49%, die etwas anderes tun wollen, überstimmen, sondern da müssen beide nebeneinander existieren können. Jeder echte Selbstbestimmungs-Impuls im kulturellen Bereich muss daher notwendigerweise nach finanzieller Unabhängigkeit von Wirtschafts- und von Staatsmacht streben. Das von Thomas Brunner gegründete Initiativkonto für selbstbestimmtes Handeln durch Gegenseitigkeit ist ein Versuch, eine auf die Lebensbedingungen des Kultur- und Geisteslebens zugeschnittene Finanzierungsform zu entwickeln.

Initiative Initiativkonto für selbstbestimmtes Handeln durch Gegenseitigkeit
Thema Freiheit für Kultur- und Geistesleben
Interview mit Thomas Brunner über das Initiativkonto
Thomas Brunner Aufruf zur Förderung eines wahrhaft freien Geisteslebens

Die Freie Bildungsstiftung

Die Freie Bildungsstiftung ist eine freie zivilgesellschaftliche Initiative zum Aufbau und zur Förderung freier Kultur- und Bildungsarbeit. Gerade in einer sich wirtschaftlich immer weiter globalisierenden Welt bedarf es der zur Verantwortlichkeit erwachenden menschlichen Individualität. Der Grundimpuls der Freien Bildungsstiftung liegt darin, Bedingungen zur Entwicklung eines zivilgesellschaftlichen Selbstverständnisses zu schaffen, um immer weitere Bereiche, die heute noch in staatlicher Verwaltung sind (insbesondere Bildung, Kultur und Soziales), in die verantwortungsvolle Selbstverwaltung übernehmen zu können. Denn die Fragen der Bildung, der Kultur und des gesamten sozialen Lebens sind Fragen die alle Menschen unmittelbar betreffen, die also nicht der Abstraktion staatlicher Verwaltung oder wirtschaftlicher Kalkulation überlassen werden dürfen.

Initiative Freie Bildungsstiftung
Thema Freiheit für das Kultur- und Geistesleben
Thomas Brunner über den Begriff "Zivilgesellschaft" und Rudolf Steiners Begriff "freies Geistesleben"

05.03.2009

Volksabstimmung über Komplementärmedizin in der Schweiz

Bis zum 17. Mai 2009 müssen die Schweizer über die Vorschläge der Initiative "Zukunft mit Komplementärmedizin" abstimmen. Die Initiative will die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schul- und Alternativmedizin, die rechtliche Anerkennung qualifizierter Ärzte so wie die Abdeckung der wichtigsten alternativen Behandlungsmethoden durch die Grundversicherung in der Schweizer Verfassung verankern.
Die Chancen stehen gut, allerdings bedarf die Aktion auch die Unterstützung von Gleichgesinnten im nahen Ausland, z.B. durch Bekanntmachung der Initiative oder durch Spenden. Und das nahe Ausland braucht die Schweizer Initiative. Denn wenn diese Erfolg hat, kann sie ein Beispiel und die Initialzündung für vergleichbare Initiativen in anderen Ländern sein.

Initiative Zukunft mit Komplementärmedizin
Thema Gesundheitswesen

Initiative Samarita Solidargemeinschaft e.V.

Haben Sie es satt, sich von Krankenversicherung und Staat vorschreiben zu lassen, welche Behandlungen Sie in Anspruch nehmen dürfen und welche nicht? Dann könnte eine Mitgliedschaft in der Samarita Solidargemeinschaft e.V. interessant für Sie sein. Die Samarita ist ein Zusammenschluss von Menschen, die die Kosten für ihre Gesundheit gemeinsam tragen und sich damit gegenseitig absichern. So kann den Mitgliedern die freie Wahl von Heilmitteln und Therapien garantiert werden. Die Höhe der Beiträge orientiert sich an den Einkommen der Mitglieder.

Initiative Samarita Solidargemeinschaft
Thema Gesundheitswesen

16.02.2009

Joseph Beuys: Anekdote zum geistigen Eigentum

Am 23. 12. 1978 schaltete Joseph Beuys in der Frankfurter Rundschau eine Anzeige mit dem Titel "Aufruf zur Alternative". Darin greift er sowohl das kapitalistische als auch das sozialistische System scharf an und fordert die Öffentlichkeit dazu auf, einen "Dritten Weg" jenseits der beiden vermeintlich polaren Systeme zu gehen. Diesen dritten Weg beschreibt er dann im Sinne von Rudolf Steiners Idee der sozialen Dreigliederung, und zwar nach der Interpretation von Wilhelm Schmundt. Verfasst hat Beuys den Aufruf gemeinsam mit Wilfried Heidt und Peter Schata.
Wir hatten diesen öffentlichen Aufruf zu einer Umgestaltung des sozialen Lebens im Sinne der Dreigliederung, wozu bekanntlich ja auch die Idee gehört, dass es keinen käuflichen Privatbesitz an Ideen geben kann, auf unsere Webseite www.dreigliederung.de genommen - auf jene Webseite also, mit der wir den öffentlichen Aufruf und die gemeinsame Idee von Steiner, Schmundt, Heidt, Schata und Beuys unterstützen. Dann meldete sich die VG Bild-Kunst bei uns: wenn wir diese Idee weiter verbreiten wollen, müssen wir jeden Monat über 10 Euro dafür bezahlen. Dazu waren wir nicht bereit, und dürfen deshalb den öffentlichen Aufruf von Joseph Beuys der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich machen.
Offensichtlich arbeitet die VG Bild-Kunst gegen die Interessen des Künstlers, dessen Rechte sie angeblich vertritt. Hier das Schreiben der VG Bild-Kunst:
VG Bild-Kunst will Geld für öffentlichen Aufruf zur Sozialreform

10.02.2009

Das bedingungslose Grundeinkommen und die Notwendigkeit einer Befreiung des Geisteslebens aus staatlicher Vormundschaft

"Von wirklicher Bildungsfreiheit kann erst dann gesprochen werden, wenn nicht nur Wahlfreiheit, sondern wirkliche Initiativfreiheit besteht. Dies ist aber bei einem durch staatliche Finanzierung und damit einhergehender Definition deformierten Bildungsleben faktisch nicht gegeben. Diesen Zusammenhang übergeht Götz Werner ..."

Thomas Brunner über die Unvereinbarkeit eines freien Geisteslebens mit Götz Werners Grundeinkommens-Modell.

Thomas Brunner: Das bedingungslose Grundeinkommen und die Notwendigkeit einer Befreiung des Geisteslebens aus staatlicher Vormundschaft
Thema Grundeinkommen

28.01.2009

Ein neues Eigentumsrecht statt Grundeinkommen

In den Contraste-Ausgaben von Januar, Februar, Juni und Sommer 2008 lieferten sich Rahel Uhlenhof, Philip Kovce und Elisabeth Voß eine Auseinandersetzung über die Frage der Finanzierung des Grundeinkommens. Uhlenhof und Kovce favorisieren eine Finanzierung über eine Ausgabensteuer, Voß eine Finanzierung über eine Einkommensteuer. Da Uhlenhof und Kovce wohl Anthroposophen sind, und offenbar die Thesen von Götz Werner in einen Zusammenhang zur Anthroposophie bringen wollen, rückten Rudolf Steiners Ideen über eine Neugestaltung der Beziehungen zwischen Staat, Wirtschaft und Kultur in den Fokus der Auseinandersetzung. Dadurch entstand der Eindruck, das ausgabensteuer-finanzierte Grundeinkommens-Modell habe etwas mit der Sozialwissenschaft Rudolf Steiners oder mit der von ihm initiierten Bewegung der sozialen Dreigliederung zu tun. Das soll an dieser Stelle richtig gestellt werden.

Johannes Mosmann: Ein neues Eigentumsrecht statt Grundeinkommen

Der Text ist eine Replik auf "Götz Werners anthroposophische Steuerreform" von Elisabeth Voß

Götz Werners anthroposophische Steuerreform

Elisabeth Voß, Redakteurin der Zeitschrift Contraste, deckt mit ihrer Kritik an dem mehrwertsteuer-finanzierten Grundeinkommens-Modell das Anti-Soziale im Weltbild von Götz Werner und Benediktus Hardorp auf und zeigt außerdem, warum ein solches Grundeinkommens-Modell die soziale Not zwangsläufig noch vergrößern muss: Weil die Rechnung ohne die Eigentumsverhältnisse gemacht wird, bedeutet eine Finanzierung über die Mehrwertsteuer eine einseitige Belastung der besitzlosen Menschen. In der Tat: wenn man Rudolf Steiners Idee einer reinen Ausgabensteuer umsetzen, zudem alle Sozialleistungen streichen und dabei auch noch unser gegenwärtiges Eigentumsrecht behalten würde, dann wäre das eine soziale Katastrophe.

Götz Werner und Co. tun so, als sei dieses antisoziale Modell ein anthroposophisches Modell. Zumindest Rudolf Steiner wollte aber erstens nicht ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen. Zweitens wollte er zwar den Staatshaushalt über eine Ausgabensteuer finanzieren - dieses aber gerade auf Grundlage einer Auflösung der gegenwärtigen Eigentumsverhältnisse. Elisabeth Voß hält sich an die Angaben von Werner und Co. und bringt darum ebenfalls die unsoziale Idee eines mehrwertsteuer-finanzierten Grundeinkommens in Zusammenhang mit Rudolf Steiner.

Elisabeth Voß: Götz Werners anthroposophische Steuerreform
Johannes Mosmann: Ein neues Eigentumsrecht statt Grundeinkommen

Grundeinkommen oder Dreigliederung?

"Komplexe Probleme verlangen komplexe Antworten. Die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle gehört zu den einfachen Antworten, die keine Probleme lösen. Sie eignet sich höchstens dazu, von den eigentlichen sozialen Problemen abzulenken."

Sylvain Coiplet hat mit dem Artikel Rudolf Steiner über das Grundeinkommen schon früher deutlich gemacht, warum die Vorstellung eines bedingungslosen Grundeinkommens im Widerspruch zur Idee einer sozialen Dreigliederung steht, wenn man mit "Dreigliederung" das meint, was zum ersten mal von Rudolf Steiner beschrieben wurde. Jetzt hat Sylvain Coiplet den Artikel erweitert, u.a um ein sehr aufschlussreiches Zitat von Rudolf Steiner zur Frage des Einkommens.

Sylvain Coiplet: Rudolf Steiner über das Grundeinkommen
Rudolf Steiner zum Einkommen: Ablösung des Lohnverhältnisses

Ursachen und Wirkungen der Finanzkrise

Diese Arbeit über Ursachen und Wirkungen der Finanzkrise hatte ich bereits im letzten Jahr für die kleine Zeitschrift "kursiv" geschrieben. In ihr habe ich auf Wunsch von "kursiv" gleich einige prinzipielle Probleme benannt und mich nicht mit sekundären Erscheinungen wie "Leverage-Effekt" oder "Giralgeld" aufgehalten. Weil diese und ähnliche Begriffe aber im Zentrum der öffentlichen Diskussion stehen, hatte ich mir vorgenommen, die Online-Version des Artikels entsprechend zu erweitern. Ich weiß jedoch nicht, ob und wann ich noch dazu kommen werde, und darum möchte ich an dieser Stelle doch schon darauf hinweisen, dass sich der (erweiterungsbedürftige) Text auf der Webseite befindet. Vielleicht bekomme ich ja auch konstruktive Kritik, die ich dann verarbeiten kann.

Johannes Mosmann: Ursachen und Wirkungen der Finanzkrise

15.01.2009

Unterzeichnen Sie die Berliner Erklärung!

Am Dienstag, den 28.10.2008 fand in Berlin mit über 80 TeilnehmerInnen eine bemerkenswerte Tagung zum Thema „Konkrete Wege zur Bildungsfreiheit“ statt. Das Ziel dieser Tagung war ein Brückenschlag zwischen allen pädagogischen und weltanschaulichen Richtungen zugunsten konstruktiver Arbeit für das demokratische, bürgerliche Recht auf freie Bildung. Die TagungsteilnehmerInnen einigten sich auf die nachfolgende „Berliner Erklärung zur Bildungsfreiheit“, die unter angegebenem Link online unterzeichnet werden kann:

Berliner Erklärung

12.01.2009

Anarchos und Anthros für einmal geeint

Wir werden es in Zukunft immer deutlicher als eine Tatsache empfinden, dass Grund und Boden keine Ware ist und daher als solcher eigentlich nicht ins Wirtschaftsleben gehört, sondern in der richtigen Weise innerhalb der anderen beiden Glieder des sozialen Organismus verwaltet werden muss. Die Bewegung für soziale Dreigliederung will solche Entwicklungen hin zu einer Dreigliederung des sozialen Lebens bewusst ergreifen. Sie sucht daher nach Möglichkeiten, wie im bestehenden System Einrichtungen getroffen werden können, durch welche die Zukunft in die Gegenwart hineinragen und diese allmählich umgestalten kann. Daher ist es für Dreigliederer wie ein oberstes Gebot, ideologische Scheuklappen abzulegen und zu sehen, wo man in konkreten Fragen mit anderen zusammen arbeiten kann. Und man kann z.B. sehr gut mit Anarchisten zusammen arbeiten, denn viele Anarchisten arbeiten konkret, z.B. in der Eigentumsfrage, an der Verwirklichung des Zukunftsimpulses der Dreigliederung.

Pieter Poldervaart Anarchos und Anthros für einmal geeint
Initiative Mietshäuser Syndikat