18.05.2010

Direkte Bundesratswahlen

Nachdem Christoph Blocher, der von der Schweizer Volkspartei bevorzugte Bundesrat, vom Parlament durch einen anderen Vertreter der SVP ersetzt wurde, lancierte die SVP eine Initiative zur Einführung der direkten Bundesratswahl.
Obwohl die Initiative aus parteipolitischen Interessen gestartet wurde, ist darin ein Ziel der sozialen Dreigliederung zu erkennen. Die Vertreter des Rechtsleben werden vom Volk gewählt und nicht von einem Parlament. Das Spezialistentum, als welches das Parlament verstanden wird, weicht einem Bürger, dem man politische Entscheidungskompetenzen zutraut.
Dennoch handelt es sich natürlich um ein einseitiges Vorhaben, da nur das Rechtsleben umgestaltet wird. Das Geistes- und das Wirtschaftsleben erhalten dadurch nicht automatisch die Verwaltungsformen, welche Ihnen angemessen wären. Sie sind zudem nach wie vor in den Staatsapparat verwickelt und werden, falls die Initiative durchkommt, ebenfalls demokratischer gestaltet.


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07.05.2010

Tagung: Wie kann die Herrschaft der ökonomischen Rationalität überwunden werden?

"Bildungswesen, Berufsleben und alltägliche Lebenswelt werden heute in einem solchen Ausmaß durch das Medium Geld oder durch staatliche Administration gesteuert, dass nicht nur der eigene Sinn von Bildung und Arbeit, sondern auch der Sinn und die Wertigkeit des „eigenen Lebens“ jedes Menschen zunehmend ausgeblendet werden. Ein wesentlicher Ansatz, um dieser verheerenden Tendenz unserer Zeit entgegen zu treten, ist die Erweiterung und Transformation des abgehobenen und verselbständigten Verstandesdenkens hin zu einem umfassenden geistigen Erkennen. Denn das erweiterte und verlebendigte Denken ermöglicht eine unmittelbare menschliche Verständigung, deren Kraft heute auf allen Lebensfeldern fehlt. Nur durch die Unmittelbarkeit des menschlichen Geistes wird es möglich, die Anonymität des ökonomischen Kalküls und der staatlichen Regulierung zu überwinden. Wir wollen auf der Tagung versuchen, diesen Gedanken im Kontext der sozialen Gegenwartskrise ins Gespräch zu bringen und aus verschiedenen Perspektiven weiter zu konkretisieren. Die Tagung soll nicht allein dem Verständnis menschlicher Unmittelbarkeit dienen, sondern diese selbst durch ausreichend Zeit für Gespräch und Begegnung ermöglichen."

Programm und Flyer

Mit Beiträgen von Thomas Brunner, Stephan Eisenhut, Corinna Gleide, Ralf Gleide, Johannes Mosmann und Rebecca Ziegler. Ort: Rudolf Steiner Haus Heidelberg, Klingenteichstr. 8. Zeit: Freitag 18. Juni 19.00 Uhr bis Sonntag 20. Juni 13.00 Uhr. Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten. Anmeldung ist erwünscht, damit wir besser planen können: D.N. Dunlop Institut, Friedrich- Ebert-Str. 14, 69412 Eberbach. Tel. 06271/917014, Fax: 06271/917012

06.05.2010

Das bedingungslose Grundeinkommen: Überlegungen zu den Vorstellungen von Götz Werner und Benediktus Hardorp

Ende der 90er Jahre suchten junge Menschen in der ganzen Welt nach einer gemeinsamen Antwort auf die globalen Herausforderungen. Die Zivilgesellschaft trat als dritte Kraft neben Staat und Wirtschaft in Erscheinung. Dabei war auch die Idee der sozialen Dreigliederung im Gespräch. Diese Entwicklung wurde von der Mehrheit der Anthroposophen jedoch nicht unterstützt, stattdessen zog man sich aus der internationalen Diskussion zurück, und widmete sich einer nationalstaatlichen Idee: dem bedingungslosen Grundeinkommen. Diese nationalstaatliche Idee, in der Weise, wie sie von Götz Werner oder von Benediktus Hardorp verbreitet wird, ist seither das, was in der Öffentlichkeit als der Beitrag der Anthroposophie zur sozialen Frage wahrgenommen wird. Grund genug, die Vorschläge von Werner und Hardorp einmal in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht kritisch zu prüfen:

Heidjer Reetz : Das bedingungslose Grundeinkommen
Überlegungen zu den Vorstellungen von Götz Werner und Benediktus Hardorp

Thema Grundeinkommen

Solidarisch Wirtschaften mit Risikokapital

"Dass ein Neubeginn erforderlich ist, wird nur von wenigen ernsthaft bestritten. Die große Frage ist allerdings, wie dieser Neubeginn aussehen soll und wie tiefgreifend er sein muss. Eine Rolle bei der Diskussion um neue Regeln für die globale Ökonomie spielen Fragen von Risiko und Haftung. Die ganze Misere sei vor allem ein Ergebnis mangelnder Eigenkapitalaustattung der Banken, so kann man hören. Diese Diskussion droht in neue Illusionen zu münden, wenn die Frage nach der Kreditsicherung nicht auf neue Grundlagen gestellt wird. Dabei geht es nicht einfach nur um ein besseres Verständnis des Problems, sondern auch um die Berücksichtigung praktischer Erfahrungen mit einer alternativen Praxis der Kreditsicherung. Ein wichtiges derartige Erfahrungsfeld ist die Praxis der Genossenschaftsbewegung in Dänemark im 20. Jahrhundert ..."

Hakan Blomberg: Soliddarisch Wirtschaften mit Risikokapital
Thema Geld