14.12.2013

Neu: Rudolf Steiner - Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der Waldorfschule

Warum die hier versammelten Lehrplanempfehlungen Rudolf Steiners von den Waldorfschulen bis dato kaum oder gar nicht aufgegriffen wurden, ist schwer zu erklären. Wirtschaftliche Themen bilden jedenfalls einen Schwerpunkt in Steiners Empfehlungen, und finden sich fächerübergreifend. Im Deutschunterricht etwa sollen anstatt moralisierender Geschichten wirtschaftliche Gutachten geübt, und im Mathematikunterricht soll die Zinsrechnung am Beispiel des Wertpapier-Handels erlernt werden. Spätestens bis zum 15. Lebensjahr, so Steiner, soll jeder Schüler die Buchführung beherrschen. Und im Werkunterricht soll nicht etwa zur Unterhaltung der Eltern, sondern für eine reale Nachfrage produziert werden. An einer Stelle im Protokoll heisst es sogar lapidar: „In der 7. und 8. Klasse könnte man das geben, was in den 'Kernpunkten der sozialen Frage' steht“. Eine Zusammenstellung der Steinerschen Lehrplanempfehlungen kann jetzt hier bestellt werden:
Jetzt bestellen: Rudolf Steiner - Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der Waldorfschule (NEU)
Vorwort von Johannes Mosmann: Sind Waldorfschulen Weltanschauungsschulen?

Sind Waldorfschulen Weltanschauungsschulen? Die Wirtschaft in den Lehrplanempfehlungen Rudolf Steiners

Vorwort aus der Broschüre „ Rudolf Steiner - Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der Waldorfschule“, bestellbar hier. Die Broschüre umfasst 88 Seiten und enthält entsprechende Lehrplanempfehlungen Rudolf Steiners, die für diese Ausgabe aus 13 verschiedenen Werken zusammengestellt wurden. Da dieser Teil der Lehrplanempfehlungen und die damit verbundenen Ziele in den heutigen Waldorfschulen kaum bekannt sind, oder wenigstens kaum berücksichtigt werden, bietet die Lektüre spannende und teilweise frappierend moderne Anregungen für Eltern und Lehrer...

Johannes Mosmann: Sind Waldorfschulen Weltanschauungsschulen? Die Wirtschaft in den Lehrplanempfehlungen Rudolf Steiners
Broschüre bestellen: Rudolf Steiner - Wirtschaft und soziale Dreigliederung im Lehrplan der Waldorfschule

13.12.2013

Schweppenhäusers Werk als Online-Ausgabe - Beiwort von Manfred Kannenberg-Rentschler

Grundwerke von Hans Georg Schweppenhäuser jetzt als kostenlose Online-Ausgabe erhältlich

Schweppenhäuser, der zeitlebens als leitender Ingenieur in Industrie- und Grundversorgungsunternehmen tätig war, entwickelte seine Sozialwissenschaft an der Wirklichkeit der sozialen Einrichtungen und deren Entwicklungsmöglichkeiten entlang. So war die erste Publikation folgerichtig seine grundlegende Schrift: Das Eigentum an den Produktionsmitteln, Berlin 1963, mit einem Vor- und Nachwort von Prof. Folkert Wilken. Dieser Grundbaustein für die weitere Institutsarbeit auf den Gebieten der assoziativen Wirtschaft und der organischen Geldordnung soll hier nun als erstes auf dem digitalen Wege der allgemeinen Studienarbeit zugänglich sein.

In welcher geschichtlichen Dramatik wissenschaftliche Bewußtseinshaltungen und ihre Folgen hineinführen zeigt sein im Freiburger Verlag die Kommenden erschienenes, und lange vergriffenes Buch: Die Teilung Deutschlands als soziale Herausforderung – neue Ideen für neue Wege, das wir hiermit erneut einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen, weil die Aktualität der Grundidee trotz der inzwischen inszenierten politischen Scheinlösungen unübersehbar ist und zu weiterer Gedankenarbeit aufruft. Für den Verleger dieses Buches H.F. Hillringhaus schrieb Schweppenhäuser dann jahrzehntelang sozialwissenschaftliche und sozialpolitische Kolumnen in dessen Zweimonatszeitschrift «Die Kommenden». Beide zusammen hatten auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und der Berlin-Krise den Vorschlag «Offene Stadt Berlin» verbreitet und damit für erhebliche Resonnanz gesorgt. Dieses Memorandum wird zu einem späteren Zeitpunkt auf diesen Seiten erscheinen, gefolgt mit verschiedenen Fallstudien des Instituts zur Geldfrage, Wachstumswirtschaft und den Assoziationen. Manfred Kannenberg-Rentschler, 16. Juni 2013

Hans Georg Schweppenhäuser: Grundwerke als Online-Ausgabe
Beiwort von Manfred Kannenberg-Rentschler

Schweppenhäuser - Das Eigentum an den Produktionsmitteln

Das grundlegende Buch von Hans Georg Schweppenhäuser gibt es jetzt als kostenlose PDF-Version.
"Die politischen Lösungen, die in alternativer Form heute angeboten werden, sind von einer erschreckenden Simplizität gegenüber dem komplexen Wesen der Rechtssubstanz des Eigentums. Die vorliegende Studie versucht, dies deutlich zu machen. Sie möchte das explosive politische Thema aus der Hitze des Tageskampfes herausheben und das Problem auf seine Grundphänomene zurückführen. Durch eine derart aus der Sache selbst gewonnene Rechtsauffassung sind die Elemente einer Eigentumsordnung zu erkennen, die allein imstande wäre, eine evolutionäre Entwicklung zu einer von Grund auf neuen Wirtschafts- und auch Gesellschaftsordnung einzuleiten. Diese aber liegt konstruktiv in der Mitte zwischen den antagonistischen Gesellschaftsordnungen von Ost und West. Der Angelpunkt für die Lösung der Eigentumsproblematik liegt im revolutionären Umdenken der Rechtsbegriffe. Dieses auch ist das Herzstück unserer Darstellung."
Hans Georg Schweppenhäuser: Das Eigentum an den Produktionsmitteln - Studie zur Frage nach der Ursache und Überwindung des sozialen Gegensatzes
Mehr von und über Hans Georg Schweppenhäuser

Die Teilung Deutschlands als soziale Herausforderung

Hans Georg Schweppenhäusers Gedanken zur Überwindung der Ost-West-Spaltung sind aktueller denn je. Zwar ist die Mauer als sichtbares Symbol verschwunden. Doch Deutschland steckt so tief wie nie zuvor in der Ost-West-Spaltung, jetzt nämlich als aktiver Spalter. Ökonomisch sowieso, aber auch politisch: Nachdem die Bundesregierung zunächst die Stellvertreterkriege in Afrika und Nah-Ost mehr oder weniger heimlich unterstützte, ahmt sie jetzt öffentlich und ungeniert die amerikanische Methode nach: Da sich eine Mehrheit der Ukrainer an Russland orientiert, und die EU die ukrainische Regierung nicht wie geplant kaufen konnte, schickt Angela Merkel den Boxer Klitschko, um den gewählten Präsidenten zu stürzen.

1967 fragte Hans Georg Schweppenhäuser: "Freiheit und Sozialismus sind zwei Säulen, auf denen das individuelle, aber auch das soziale Leben des Menschen ruht. In der geteilten Welt steht die eine Säule im Westen, die andere im Osten. Sie können sich vorläufig nicht fruchtbar verbinden, damit daraus eine menschheitliche Architektur entstehen kann, sondern nur bekämpfen. Muß deshalb das mühsam gestützte Gebäude des kalten Weltfriedens doch eines Tages über der Mitte zwischen den beiden zum Einsturz kommen?"

Hans Georg Schweppenhäuser: Die Teilung Deutschlands als soziale Herausforderung Neue Ideen für neue Wege
(Buch zum kostenlosen Download) Mehr von Hans Georg Schweppenhäuser

Schweppenhäuser - Die organische Geldordnung (Buch als kostenloser Download)

"Durch die bestehenden Geldverhältnisse wird uns die Vorstellung gleichsam instinktiv aufgezwungen, dass das Geld eigentlich nur mit den wirtschaftlichen Vorgängen zu tun habe: Da geht es um die Maximierung des Gewinnes, um Profitieren, Geldmanipulation im großen, Börsenspekulationen, Investitionen, Aktien und Anleihen, Investment-Fonds, Gründungen im Großen und im Kleinen. In diesem Geld-Dschungel wird auch der kleine Geldbesitzer durch Überlegungen über Geldanlagen, Geldbeschaffung, Spekulation hereingezogen, oft genug zu seinem Schaden ... Das Geldwesen ist das Feld der abstrakten Abenteuer und für Hasardeure ebenso geeignet wie für Schwindler aller Art. Das wird durch einen geordneten Geldkreislauf und durch die Selbstverantwortung und Selbstkontrolle der Wirtschaft im wahren Sinne des Wortes gegenstandslos."
Hans Georg Schweppenhäuser: Die organische Geldordnung
Der Mensch Hans Georg Schweppenhäuser

Der richtige Preis anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

"Die Frage ist: Was ist die Alternative zum bedingungslosen Grundeinkommen oder wo können wir wirtschaftlich ansetzen, um allen Menschen ein würdiges Einkommen zu sichern? Da müssen wir näher an die Ursachen heran. Dann zeigt sich erstens: Wir haben kein Einkommensproblem, sondern ein grundlegendes Ausgabenproblem, gestützt durch ein genauso folgenschweres Geldproblem. Und zweitens lässt sich feststellen, dass wir für eine gesunde Einstellung zur Arbeit Sorge tragen müssen. Sowohl das Ausgabenproblem wie unsere Einstellung zur Arbeit sind tief in unsere herkömmliche wirtschaftliche Denk- und Handlungsweise eingebettet – und es ist unangenehm, sich dies einzugestehen, und schwierig, sich dies abzugewöhnen. Diese beiden Aspekte versuche ich näher zu betrachten ..."

Marc Desaules: Der richtige Preis anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens
Thema bedingungsloses Grundeinkommen auf dreigliederung.de

Der Geldkreislauf von Zahlen, Leihen und Schenken

"Die Sehnsucht nach «sozialer Gerechtigkeit» wächst in vielen Menschen in dem Maße, wie die Ungleichverteilungen der finanziellen und materiellen Mittel in der menschlichen Gesellschaft zunehmen. Doch was ist eigentlich die geeignete Instanz, vor der die Frage dieser Form der Gerechtigkeit entschieden werden kann? Für die meisten Menschen ist dies der Staat. Entsprechend wird immer dann, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse als ungerecht erlebt werden, der Ruf nach einem starken Staat laut. Doch der ist heute nicht mehr in der Lage, für gerechte Verteilungsverhältnisse zu sorgen. Wie aber soll sonst Gerechtigkeit entstehen? Dass aus dem gegenwärtigen Wirtschaftsleben sich gerechte Verhältnisse «spontan» herausbilden können, behaupten nicht einmal marktradikale Ökonomen. ..."

Stephan Eisenhut: Der Geldkreislauf von Zahlen, Leihen und Schenken und die Frage der sozialen Gerechtigkeit
Mehr Texte von Stephan Eisenhut

Peter Scholl-Latour - Die Welt aus den Fugen (Rezension)

Prof. Dr. Peter Scholl–Latour, u.a. ehemaliger ARD– Korrespondent, zeitweiliger Herausgeber des «Stern», seit 1988 freischaffender Journalist und Publizist, ausgewiesener Orientkenner und «Weltpolitikdeuter», beliebter Talkshow–Gast und konzilianter Erzähler mit Wohnsitz in Deutschland und Frankreich hat am Ende eines erfahrungsreichen Journalistenlebens sein Resümee der gegenwärtigen Weltlage vorgelegt. Es darf schon anfangs erwähnt werden, dass es wenig erfreulich ausgefallen ist...

Sascha Scholz: Peter Scholl-Latour - Die Welt aus den Fugen

04.12.2013

Die Staatsidee Wilhelm von Humboldts

Mit Dietrich Spittas Buch "Die Staatsidee Wilhelm von Humboldts" liegt zum erstenmal eine Gesamtdarstellung der gesellschaftspolitischen Ideen Humboldts vor. Das überraschende Ergebnis: offenbar grenzte Wilhelm von Humboldt nicht nur Kultur und Bildung vom Gebiet der staatlichen Wirksamkeit ab, sondern entwickelte gleichzeitig auch zukunftsweisende Ideen für das, was dann innerhalb des Staatsgebietes liegen würde, und unter die Wirksamkeit desselben fallen müsste - bis hin zu konkreten Verfassungsideen. Das im Verlag Duncker & Humblot 2004 erschienene grundlegende Buch, das bisher € 79,90 kostete, ist jetzt zum Preis von € 39,90 hier erhältlich.

Bisher gab es keine zusammenfassende Darstellung der Ideen Wilhelm von Humboldts über die Grenzen des Staates und seiner späteren Gedanken über die Gestaltung des staatlichen Lebens und seiner Verfassung. Es gibt zwar viele Ausgaben von Humboldts Jugendschrift über die Grenzen der Wirksamkeit des Staates. In dieser hat Humboldt bereits Ideen entwickelt, in denen Rudolf Steiners Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus im Keim enthalten ist. Die große Bedeutung dieser Humboldt’schen Schrift ist jedoch in der Staatslehre nicht erkannt worden, weil die Meinung besteht, dass Humboldt sich später während seiner Tätigkeit als Leiter der Sektion für Kultus und Unterricht im preußischen Innenministerium von den Ideen seiner Jugendschrift abgewendet habe. Spitta zeigt demgegenüber, dass dies unzutreffend ist und Humboldt auch während dieser Tätigkeit versuchte, im Sinne dieser Ideen zu wirken. Auch hat Spitta erstmals die Ideen dargestellt, die Humboldt bei seinem umfangreichen staatsmännischen Wirken u.a. während des Wiener Kongresses zur Neuordnung Deutschlands und Europas und später 1819 bei seinen zwei Entwürfen für eine preußische Verfassung leiteten ...

Dietrich Spitta: Die Staatsidee Wilhelm von Humboldts
Buch bestellen bei Duncker & Humblot

06.11.2013

Gründungslehrer gesucht!

Welcher erfahrene Waldorflehrer hat Interesse, am Aufbau der Freien Interkulturellen Waldorfschule Berlin mitzuwirken? Seit Oktober 2010 arbeiten wir (Christoph Doll vom Lehrerseminar, Sylvain Coiplet vom Institut für soziale Dreigliederung und viele andere) an der Gründung einer Freien Interkulturellen Waldorfschule in Berlin. Ein mittlerweile recht großer Kreis verfolgt unsere Arbeit mit wachsendem Interesse, und es gibt bereits die ersten Anmeldungen.

Interesse? Dann melden Sie sich bitte hier.

Die Freie Interkulturelle Waldorfschule Berlin will ein Angebot machen, das der internationalen Bedeutung Berlins gerecht wird. Ob deutsch, türkisch, arabisch oder welcher „Hintergrund“ auch immer – In dieser Schule soll nach Möglichkeit jeder vertretene Kulturkreis nicht nur toleriert, sondern von den Angehörigen anderer Kulturkreise wahrgenommen, erkannt und wertgeschätzt werden. Sie heisst die jeweilige Muttersprache des Kindes deshalb ausdrücklich willkommen und fördert aktiv ihre weitere Ausbildung durch Unterrichtseinheiten in der jeweiligen Muttersprache, Begegnungssprache und Nachmittagskurse. So weit wie möglich bezieht sie auch die unterschiedlichen Traditionen, Musik und religiöse Feste in den Schulalltag mit ein.

Die Freie Interkulturelle Waldorfschule Berlin steht jedoch nicht nur allen Kulturen, sondern auch allen Gesellschaftsschichten offen. Sie erzieht das wirtschaftlich benachteiligte Kind in einer Klasse mit dem begünstigten, das „bildungsferne“ mit dem „bildungsbürgerlichen“, und ermöglicht so den Angehörigen aller Schichten, den individuellen Menschen ungeachtet seiner sozialen Stellung achten zu lernen. Für Eltern, deren Einkommen unterhalb der Armutsgrenze liegt, bleibt der Schulbesuch ihrer Kinder kostenlos.

Kontakt: Johannes Mosmann, Email.

Tagung: Freie Bildung und solidarische Wirtschaft


Von Samstag, 25.01. bis Sonntag,  26. 01. 2014 findet in Freiburg im Breisgau die Tagung «Freie Bildung und solidarische Wirtschaft - Selbstbestimmung statt Systemzwang» zum Themenfeld der sozialen Dreigliederung statt. Das Programm, Tagungskosten und weiteres findet sich auf der Internetseite des Forums Dreigliederung

Die Veranstalter appellieren an das Schöpferische im Menschen, was nicht nur Inhalt sein soll, denn die Tagung sieht neben verschiedenen Vorträgen auch Gesprächskreise und eine Theater-Improvisation mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor, wodurch ein dem Geist der Dreigliederung entsprechendes Element, das „Zusammenwirken Vieler“, zur praktischen Übung kommt.

Künstlerische Darbietungen und renommierte Redner versprechen ein vielfarbiges Ereignis. Es werden u.a. die Buchautoren Clara Steinkellner und Thomas Brunner, der Coach Ottmar Donnenberg und der Firmengründer Ulrich Rösch sprechen. Christoph Herrmann vom Erlebnispädagogischen Institut Eos führt moderierend durch das Ganze.

Die Tagung wird vom Forum Dreigliederung gemeinsam mit den Vereinen SinneWerk und Freie Bildungsstiftung veranstaltet.

Ort: Freie Waldorfschule Freiburg-Wiehre in 79100 Freiburg, OT Wiehre, Schwimmbadstrasse 29. Weitere Informationen unter Forum Dreigliederung

26.10.2013

Institut für soziale Dreigliederung in Österreich gegründet

Sabine Stortenbeek, die seit vielen Jahren mit dem Berliner Institut zusammenarbeitet, wird nun mit dem Aufbau einer selbständigen Initiative für Dreigliederung in Österreich beginnen. Es soll zunächst eine Anlaufstelle für all jene werden, die in Österreich an der Dreigliederung des sozialen Organismus mitwirken möchten. Außerdem arbeitet Sabine Stortenbeek an einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit Menschen in der Slowakei. Wie die Institute in Italien und in der Schweiz wird auch dieses vollkommen unabhängig von den Berlinern agieren. Die Verbindung besteht allein in der persönlichen Anerkennung des Berliner Instituts durch Sabine Stortenbeek einerseits, und dem bedingungslosen Vertrauen in ihre Person von Seiten der Berliner andererseits. Was praktisch möglich sein wird, ergibt sich durch die Menschen, die diesen Vorstoß aufgreifen und Sabine Stortenbeek kontaktieren:

Kontakt für Österreich: http://www.dreigliederung.or.at

Die Mitarbeiter des Instituts für soziale Dreigliederung.

Vortrag: Individualität und Gemeinschaft - was verbindet die Pole?

Am 13.11. mit Johannes Mosmann in der Freien Waldorfschule Essen

Ob auf EU-Ebene oder innerhalb der Schulgemeinschaft - die Spannung zwischen den Einzelinteressen und den Anforderung durch die Gemeinschaft droht uns zu zerreissen. Wie kann die freie Individualität von der Gesellschaft getragen werden? Und wie kann umgekehrt die Gesellschaft auf diese Individualität bauen? Das Verbindende kann heute nicht mehr wie Sozialismus oder Marktwirtschaft als "System" ausgedacht werden, sondern muss durch Erkenntnis der gemeinschaftsbildenden Kräfte in der Wirklichkeit aufgesucht werden. Für diese Kräfte wollte Rudolf Steiner mit seinem sozialwissenschaftlichen Hauptwerk "Empfindungen" wecken. Tief erschüttert zeigte er sich deshalb, als sogar seine Anhänger die "soziale Dreigliederung" für ein weiteres System hielten, und nicht als Hinweis auf die realen, unter der Bewusstseinsschwelle liegenden zwischenmenschlichen Prozesse begriffen. Johannes Mosmann skizziert, wie die drei "Zwischenräume", auf denen die gegenwärtige Gesellschaft beruht, in ihrer jeweiligen Eigenart ergriffen und zu einer menschenwürdigen Gemeinschaft zusammengeführt werden können.

Ort: Freie Waldorfschule Essen, Schellstr. 47, 45134 Essen. Eintritt frei, Spenden erbeten. Kontakt: Bernhard Supan, b-supan@web.de. Weitere Informationen unter johannes-mosmann.de.

Alexander Caspar: Die heutigen Krisen - eine Denkkatastrophe und ihre Überwindung

Indem es sich allen Steuerungsversuchen immer mehr entzieht und ein Eigenleben entwickelt, offenbart das Geld ein Geheimnis seiner Natur: es liegt jenseits der Bewusstseinsschwelle des gewöhnlichen Denkens. Die Wirtschafts- und Finanzkrisen fordern den Menschen heraus, zuerst das eigene Denken so zu entwickeln, dass es diese Schwelle übertreten und das Geld wirklich verstehen kann. Alexander Caspar, der selbst viele Jahre die Geschäftsleitung einer Züricher Privatbank inne hatte, liefert mit seinem Werk "Das neue Geld" nicht nur einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft des Geldwesens, sondern zugleich auch die begriffliche Grundlage für ein Verstehen der Gegenwart. So ist das Buch für jeden, der das Wesen des Geldes durchschauen und zu einer zeitgemäßen Geldordnung beitragen möchte, eine unentbehrliche Grundlage. Im folgenden Essay skizziert Alexander Caspar einen Grundgedanken des Werkes, das unter www.gemeinsinn.net bestellt werden kann.

Alexander Caspar: Die heutigen Krisen - eine Denkkatastrophe und ihre Überwindung

Buch Das neue Geld bestellen auf www.gemeinsinn.net

Thema Finanzkrise

Die Befreiung des Bildungswesens als gesellschaftliche Notwendigkeit

Interview mit Thomas Brunner und Clara Steinkellner anlässlich des Bildungskongresses an der Universität Witten Herdecke. Das Interview führte Jens Wernicke

"Es geht uns darum, die Perspektive einer radikalen Selbstverwaltung des Bildungswesens zu erörtern und sie unvoreingenommen auf ihre Zukunftsfähigkeit hin zu prüfen. Unsere Vision sind zivilgesellschaftlich selbstverwaltete Bildungslandschaften, die dezentral und bottom up gestaltet werden, und die sich dem normierenden Staat genauso wie der vereinnahmenden Wirtschaft aktiv gegenüberstellen. Wie das konkret und genau aussehen wird, hängt auch von den Menschen ab, die jeweils vor Ort ihre Bildungsinitiative gestalten. Wichtig ist uns, Phantasie für die Vielfalt der Möglichkeiten, Bildungsräume zu gestalten, zu entwickeln. Die Befreiung des Bildungswesens bedeutet für uns dabei ausdrücklich nicht die Entsolidarisierung der Gesellschaft, sondern im Gegenteil ein Weg zu mehr bürgerschaftlicher und demokratischer gesellschaftlicher Verantwortung. Die Ökonomisierung des Bildungswesens sehen wir selbst als ein großes Problem der aktuellen Entwicklungen..."

Zum Interview mit Thomas Brunner und Clara Steinkellner

Thema Bildungsfreiheit

Arm durch Dummheit oder dumm durch Armut?

"Vermögende schmücken sich oft und gern mit der Legende alles durch Intelligenz, Willenskraft und Cleverness erreicht zu haben. Angesichts der vielen reichen Erben erstreckt sich die Zuschreibung dieser Fähigkeiten auch schon mal auf, für Vermögensbildung, offensichtlich besonders frühbegabte Spermien. Umgekehrt wird in dem zum Volkssport ausgearteten Unterschichtenbashing unverdrossen das Bild vom dummen und faulen Hängemattenbewohner bemüht, der seine Misere durch eigene Blödheit und abgeschlafftes Rumgehänge verursacht hat. Nun hat ein amerikanisch/britisch/kanadisches Forscherteam sich diesem Thema gewidmet und kam zu dem Ergebnis, dass Armut wesentlich unsere mentalen Fähigkeiten unterminieren kann..."

Harald Weil: Arm durch Dummheit oder dumm durch Armut?

Thema: Assoziative Wirtschaft

Der Komponist Alois Hába - Antifaschist, Anthroposoph und Vertreter der Dreigliederungsidee

"Von dem tschechischen Komponisten Alois Hába weiß die Öffentlichkeit hierzulande nicht viel, seine Werke werden kaum je gespielt. Drei Schlagworte werden genannt, wenn man sich in den lexikalischen Kurzbeschreibungen über ihn informieren möchte: 1. Komposition mit Mikrointervallen (Kompositionen mit Vierteltönen, Sechsteltönen und seltener Fünfteltönen), deren Verwendung von der Volksmusik inspiriert ist, 2. Athematische Kompositionsweise (Verwendung von Themen, die als unverwechselbare individuelle Einfälle nicht wiederholt oder variiert und auch keiner motivisch- thematischen Verarbeitung unterzogen werden. Das polyphone Zusammenwirken der thematischen „Individuen“ ergibt das in sich stimmige Ganze der Komposition) und 3. Anthroposophie. Den Begriff Dreigliederung wird man in diesem Zusammenhang kaum finden. Dennoch hat Hába den wenigen erhältlichen Informationen nach einiges mit der Dreigliederungsbewegung zu tun. ..."

Georg Klemp: Der Komponist Alois Hába - Antifaschist, Anthroposoph und Vertreter der Dreigliederungsidee

André Bleicher: Bemerkungen zum Mindestlohn

Fenster zu möglichen Welten?

"Es existiert ein Fall eines globalen Branchentarifvertrages welcher starke Elemente inklusiver Solidarität enthält und überdies Ansätze bietet, Quotenverhältnisse im Sinne eines Gesamtarbeitsvertrages zu entwickeln. Diesen Tarifvertrag hat das ITF-Maritime Department mit den entsprechenden Arbeitgeberverbänden ausgehandelt. Ausgangspunkt war die verheerende Niederlage der nationalen Gewerkschaften in den 1980er Jahren gegenüber den unter Billigflagge fahrenden alle Standards negierenden Reedern. Die Gewerkschaften zogen aus dieser Niederlage jedoch die richtigen Konsequenzen ..."

André Bleicher: Fenster zu möglichen Welten? Bemerkungen zum Mindestlohn

Stephan Eisenhut: Der gerechte Preis

Preisgerechtigkeit in der katholischen Soziallehre und in der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus

Der Euro ist ein politisches Projekt, das maßgeblich vom Geist der katholischen Soziallehre inspiriert wurde. 14 Jahre nach seiner Einführung ist das Jammern groß. Denn die sozialen Verhältnisse in der EU werden als ungerechter erlebt als jemals zuvor. Dabei steht gerade die Frage nach der Gerechtigkeit im Zentrum der katholischen Soziallehre. Der Nationalökonomische Kurs läuft ebenfalls auf die Herstellung von Preisen hinaus, die als gerecht empfunden werden können. Rudolf Steiner greift dort Gedankeninhalte auf, die zwar im gleichen geistigen Ursprung wurzeln wie die katholische Soziallehre. Doch gibt er ihnen Gedankenformen, die dem heutigen, vom individuellen Handeln ausgehenden Denken entsprechen. - Gegenwärtige soziale Problem aufgreifend, versucht Stephan Eisenhut die grundlegenden Unterschiede dieser beiden Ansätze herauszuarbeiten.

Stephan Eisenhut: Preisgerechtigkeit in der katholischen Soziallehre und in der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus

Mehr Texte von Stephan Eisenhut

23.09.2013

Veranstaltung: Ethischer Individualismus im Konflikt

Ken Saro-Wiwa - Ein Leben für den Kampf um Individualität und Menschenrechte. Mit Harald Weil. Der nigerianische Schriftsteller und Bürgerrechtler Ken Saro-Wiwa, Träger des Alternativen Nobelpreises, wurde im November 1995 nach einem Schauprozess mit acht weiteren Bürgerrechtlern hingerichtet. In seinen lebensvollen Romanen und vor allem in seinem Erzählband „Die Sterne dort unten“ spiegelt sich mit Wärme, Humor, aber auch Härte und großem künstlerischem Ernst der suchende Mensch in einer entwurzelten Gesellschaft. Sichtbar wird hier sein Kampf um freie Individualität, Menschenrechte und eine gerechte Ökonomie. Darüber wollen wir ins Gespräch kommen.

In der Reihe „Bücher im Gespräch“ liest Harald Weil aus Saro-Wiwas Erzählband: „Die Sterne dort unten“ (dtv). Freitag, 22. November 19.30 Uhr. Ort: Bibliothek im Rudolf Steiner Haus Berlin, Bernadottestr. 90/92, 14195 Berlin. Eintritt frei.

19.07.2013

Die 11. Freie Sommeruniversität im Schloss Niederspree

Öffentliche Sommeruniversität, 29. Juli - 4. August. Die Freie Sommeruniversität ist eine freie zivilgesellschaftliche Arbeits- und Begegnungswoche, die nicht nur Erkenntnisgewinn, sondern auch die Wahrnehmung konkreter Initiativen und Möglichkeiten der Vernetzung eröffnen möchte. Schon im elften Jahr werden verschiedenste Themen aus kultur-, sozial- oder naturwissenschaftlichen Fragestellungen bewegt. Das „Schloss Niederspree“, ein ehemaliges Gutshaus, gelegen in einem herrlichen Naturschutzgebiet mit alter Teichlandschaft, befindet sich süd-östlich von Cottbus, zwischen Görlitz und Bad Muskau.

Alle Infos (PDF)

Initiative Stiftung Trigon: Soziale Wohn- und Arbeitsstätten

Kulturell wertvolles Bauen erfordert langfristiges Denken, Planen und Handeln – aber kurzfristig relativ grosses auch finanzielles Engagement. Um diese Belastung abzufedern, bietet die Stiftung TRIGON gemeinnützigen Institutionen sowie Einzelpersonen, welche mit ihrer Liegenschaft sozialen Anliegen Raum geben wollen, Beratung und Hilfe an. Grundvoraussetzung ist jedoch in der Regel, dass Grund und Boden in gemeinnütziges Eigentum übertragen wird...

Stiftung Trigon

Thema Eigentum

Das Geheimnis des Zwischenraums - Für die Jugendsektion des Goetheanums

"Man kann in der Tat den Eindruck gewinnen, als ob die „anthroposophische Gesellschaft“ heute eigentlich ein esoterischer Dienstleister geworden ist. Aber die Art, wie man im äußeren Leben steht, die wirkt ja zurück auf den Geist, die verändert ja auch die innere Verfassung des „Dienstleisters“. Das können Sie hier minutiös verfolgen gerade bei der anthroposophischen Gesellschaft. Wenn Sie nämlich einen durchschnittlichen Anthroposophen nehmen, der unter unter diesen „anthroposophischen“ Bedingungen anfängt, über die Welt nachzudenken – wie denkt der dann? Er denkt: die soziale Wirklichkeit ist eine Maschine. Maschinen arbeiten heute für den Menschen, das ist ein Segen. Der Mensch steht auf der anderen Seite und hat seine Träume. Und weil die Maschinen für ihn arbeiten, kann er ganz frei dasjenige tun, was in ihm selber liegt. Auf der einen Seite die Maschine, auf der anderen Seite die Seele. Das denkt er. Ja, womit haben wir es dann da zu tun?"

Johannes Mosmann: Das Geheimnis des Zwischenraums - Für die Jugendsektion des Goetheanums

Mehr Essays von Johannes Mosmann

Persönliche Webseite von Johannes Mosmann

Der Karl Ballmer Saal - Ein Ort der freien Begegnung und Erwachsenenbildung

Der Karl Ballmer Saal ist das Lebensprojekt von Andreas Schurack. Viele Jahre Arbeit hatte er zuvor in den Aufbau der Sinnewerk GmbH gesteckt, auch um eine wirtschaftliche Grundlage für die Förderung freien Geisteslebens zu schaffen. Aus diesem Bemühen entstand ein Betrieb mit mittlerweile 40 Mitarbeitern, das Cafe Tasso an der Frankfurter Allee, das Cafe Morgenstern - und nun der Karl Ballmer Saal. Diesen Kulturort will er allerdings nicht selbst bewirtschaften, sondern ganz der freien Initiative derjenigen Menschen überlassen, die er als Vorkämpfer für eine demokratische, solidarische und freiheitliche Gesellschaft sieht. Dazu gehören u.a. Mitglieder des Instituts für soziale Dreigliederung und der freien Bildungsstiftung. Und in diesem Sinne hat Andreas Schurack die Verantwortung für die Organisation der Kulturveranstaltungen an Clara Steinkellner (Autorin des Buches Menschenbildung in einer globalisierten Welt) übertragen...

Der Karl Ballmer Saal - Ein Ort der freien Begegnung und Erwachsenenbildung

Eine Interkulturelle Waldorfschule in Berlin - wer will dabei sein?

Seit Oktober 2010 arbeiten wir (Christoph Doll vom Lehrerseminar, Sylvain Coiplet vom Institut für soziale Dreigliederung und viele andere) an der Gründung einer Freien Interkulturellen Waldorfschule in Berlin. Ein mittlerweile recht großer Kreis verfolgt unsere Arbeit mit wachsendem Interesse, und es gibt bereits die ersten Anmeldungen. Ich habe das Konzept geschrieben, indem ich versuchte, den gemeinsamen Geist und die in unzähligen Arbeitsstunden gewachsenen Ideen festzuhalten. Hier gibt es einen ersten Auszug, der vielleicht die Gedankenrichtung erahnen lässt, ohne allerdings die spannenden Details schon zu verraten ...

Aus dem Konzept der Freien Interkulturellen Waldorfschule Berlin

Wir suchen noch Lehrer, Mitwirkende und Begeisterte - bei Interesse schreiben Sie bitte an: Johannes Mosmann

Einblicke in das Institut für soziale Dreigliederung

Wir veröffentlichen ab sofort an dieser Stelle eine Übersicht über die Quellen unserer Finanzierung, sowie unsere noch ungedeckten Ausgaben für das jeweilige Jahr. Für 2013 benötigen wir dringend noch monatliche Beiträge in Höhe von 82 X 5 Euro, oder 41 x 10 Euro. Wer die Arbeit für soziale Dreigliederung wichtig findet, kann sie durch eine entsprechende Spende ermöglichen.

Außerdem finden sich unter dem selben Link jetzt Fotos unserer Räumlichkeiten und Selbstdarstellungen unserer Mitarbeiter.

Einblicke in das Institut für soziale Dreigliederung

Neue Webseite von Johannes Mosmann

Der Mitbegründer des Instituts für soziale Dreigliederung betreibt mit johannes-mosmann.de nun auch eine persönliche Webseite zur sozialen Dreigliederung. Wer speziell nach Arbeiten, Initiativen, Terminen oder Bildmaterial von Johannes Mosmann sucht, findet hier einen schnellen Überblick. Angenehm sind insbesondere Seitenaufbau und Schriftbild, die sich an der Lesbarkeit orientieren, und die Möglichkeiten, jeden Text auch als PDF anzeigen zu lassen, auszudrucken oder zu teilen. Design und Programmierung besorgte, wie schon bei wir-sind-die-konsumenten.de, sein Bruder Markus Mosmann.

johannes-mosmann.de

18.07.2013

Kongress in Herdecke: Die Befreiung des Bildungswesens als gesellschaftliche Notwendigkeit

Vom Do., 3. bis So., 6. Oktober 2013 findet an der Universität Witten/Herdecke ein Bildungskongress statt, auf dem durch verschiedenste Vorträge, Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussionen und Gespräche die Notwendigkeit der „Freiheit für das Bildungswesen“ grundlegend bearbeitet werden soll. Außerdem wird es ein „Initiativenforum“ geben und die Möglichkeit Infotische aufzustellen.

"Das verfassungsmäßige Recht auf Freiheit von Forschung und Lehre würde erst bei einer Entstaatlichung verwirklicht sein. Denn jeder im Geltungsbereich unseres Grundgesetzes, gleichgültig ob er an einer Universität tätig ist oder ob er nur Privatmann ist, darf dieses grundgesetzlich garantierte Recht in Anspruch nehmen. Er darf dabei nur nicht, genauso wenig wie die Universitäten, gegen die Verfassung verstoßen. Die staatliche Verwaltung hingegen hebt diese Freiheit auf.“ Konrad Schily, Der staatlich bewirtschaftete Geist.

Flyer zum Download
Ausführliches Programm und Mitwirkende
Kontakt und Anmeldung

Zur Lage der "anthroposophischen" Medizin

"Am 20. April kam unsere Tochter zur Welt. Sie ist kerngesund, und wir sind überglücklich. Der Weg durch die Mechanik des ‹anthroposophischen› Krankenhauses, das wir für die Entbindung gewählt hatten, gestaltete sich jedoch als wahrer Spießrutenlauf…"

Johannes Mosmann: Ist Anthroposophie nur ein Adjektiv? Zur Lage der "anthroposophischen" Medizin
Mehr zum Thema freies Geistesleben

18.06.2013

Ulrich Piel: Betrachtungen zu Steuern in einer gegliederten Gesellschaft


«Der Bezug zu Steuern dient hier beispielhaft dazu, sich aus heutigem Gedankenbeton heraus zu schlagen. Millionen von Menschen müssen sich zunächst zu einer neuen Denkart entschließen und dann etwas wollen, damit in den Assoziationen in einer vom demokratischen Rechtsstaat und der Fähigkeitenerzeugung und Fähigkeitenerhaltung des Kultur-Kreativ-Bereiches abgetrennten, unabhängigen Wirtschaft, eine neue Denkart entstehen kann.

Anstelle heutiger Abgaben an den «hoheitlichen» Einheitsstaat, träten dann rechtlich veranlasste generelle Einkommensentäußerungen als Gebühren an die Rechtsstaatsbetriebe, rechtlich veranlasste individuelle Einkommensentäußerungen als gezielte Ausgabensteuern an schadensregulierende Einrichtungen und individuell veranlasste individuelle Einkommensentäußerungen als Schenkungen ohne aktuellen Gegenwert an bildende Kultur-Kreativ-Betriebe.

- Keine Kollektivsteuern aus der Wirtschaft an einen Rechtsstaat
- Rechtsstaats-Gebühren pro Kopf an den Rechtsstaat
- Einkommenssteuer für Zusatzbedarf an den Rechtsstaat statt heutiger Staatsverschuldung
- Ausgabensteuern innerhalb der Wirtschaft für schadensbehebende Betriebe und Einrichtungen
- Keine Steuern für Kultur sondern individuelle Konsumübertragung als Schenkungen»

Mit diesen Worten schliesst Ulrich Piel seine Betrachtungen zu Steuern in einer gegliederten Gesellschaft ab. Was vorangeht, ist ein Versuch, die verstreuten Anregungen Rudolf Steiners zur Steuerfrage so zusammenzubringen, dass ihr Bezug zur sozialen Dreigliederung deutlich wird. Damit hebt sich Ulrich Piels Arbeit von dem Ansatz von Benediktus Hardorp ab, diese Aussagen von Rudolf Steiners auf eine Befürwortung der Mehrwertsteuer zu reduzieren.

Ulrich Piel: Betrachtungen zu Steuern in einer gegliederten Gesellschaft

Der Essay ist auch als PDF verfügbar und dient in Zukunft als Einleitung zu unserer Sammlung von Zitaten Rudolf Steiners zur Steuerfrage.

06.06.2013

Andrey Albrecht: Wird die Schweiz noch demokratischer?

Am 9. Juni stimmt die Schweizer Bevölkerung darüber ab, ob die Bundesräte künftig vom Volk gewählt werden sollen. Dahinter könnte eine Entwicklung zur Gleichheit im Rechtsleben im Sinne der Dreigliederung gesehen werden. Für eine genaue Betrachtung kann aber nur von einer Kompromisslösung die Rede sein.
Die heutige Unterteilung von Bundesrat und Parlament entspricht derjenigen der Exekutiven und der Legislativen. Der Parlamentarier wird durch das Volk gewählt. Der Bundesrat hingegen wird demokratisch vom Parlament bestimmt. In dieser Bundesratswahl fehlt der Bezug zwischen der Denkweise des Parlamentariers und demjenigen, der sie umsetzt. Das setzt Raum für individuelle Kommunikationsformen voraus. Eine demokratische Wahl hingegen verunmöglicht das Zusammenfinden von Einzelpersonen, die einen Gedanken teilen.
Statt dem Parlament einen durch das Volk gewählten Bundesrat zur Seite zu stellen, wäre es wichtiger, das Verhältnis zwischen Parlament und Bundesrat zu überdenken. Solange dieses aber ausbleibt, sollten Parlament und Bundesrat demokratisch gewählt werden. Dabei werden sie durch die Struktur dazu gezwungen, sich gegenseitig wahrzunehmen und zu sehen, wie sie miteinander auskommen.

News: Wird die Schweiz noch demokratischer?
Ein Essay zum Thema ist hier zu finden.

28.04.2013

Hessnatur: Zum Hintergrund des Vergleichs mit der Kundeninitiative

Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir an dieser Stelle den jüngsten Newsletter der Initiative wir-sind-die-konsumenten.de:

Zum Hintergrund des Vergleichs mit der Kundeninitiative

Tagung: Geist = Kapital -
Grundlagen für ein assoziatives Wirtschaften

Öffentliche Tagung von Freitag, 24. Mai, bis Sonntag, 26. Mai: Geist = Kapital - Grundlagen für ein assoziatives Wirtschaften. Vorträge und Seminare mit Stephan Eisenhut, Udo Herrmannstorfer, Ralf Gleide, Thomas Brunner, Gunter Keller.

Arbeitsprozesse um der Bedürfnisbefriedigung und nicht der Profitmaximierung willen zu gestalten, offene Kommunikation und Kooperation statt strategische Täuschung und Konkurrenz – die Sehnsucht nach einer neuen Wirtschaftskultur ist groß. Wie kann eine „Humanisierung des Kapitalismus“ aussehen, die den Schwerpunkt nicht auf zentralistische Ge- und Verbote, sondern auf eine Stärkung des „geistvollen“ Gespräches und eine neue Vertrauensbildung legt?

Die Tagung lädt sowohl unternehmerisch Erfahrene als auch „wirtschaftliche Laien“ ein, zu diesen Grundfragen ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Perspektiven zu vertiefen. Die Referenten werden alle das ganze Wochenende dabei sein und die Plenumsgespräche gemeinsam gestalten; im offenen Forum am Samstag können Initiativen vorgestellt werden. Wir freuen uns auf einen erhellenden und zu neuen Initiativen anstiftenden Arbeitsprozess!

Beginn Freitag, 24. Mai um 19 Uhr. Ort: Karl Ballmer Saal, SinneWerk, Liegnitzer Str. 15, 10999 Berlin. Tagungskarte: 35 Euro, ermäßigt 20 Euro. Förderkarte: 50 Euro. Einzelvortrag: 10 Euro, ermäßigt 7 Euro. Kontakt: Clara Steinkellner, clara.steinkellner(ät)sinnewerk.de. Weitere Infos:

www.sinnewerk.de

holländisch-deutsches Treffen: Die Finanz- und Schuldenkrise als Ich-Krise.

Freitag, 31. Mai 2013 – Sonntag, 2. Juni 2013: Perspektiven im Kontext der Sozialen Dreigliederung - Ein öffentliches holländisch-deutsches Treffen in Barchem.
Die gegenwärtige weltweite Finanzkrise eröffnet in vielen Feldern ein Nachdenken über zukunfts- fähige Perspektiven im Zeitalter wirtschaftlicher Globalisierung. Als Fortsetzung einiger Treffen in Holland seit 2005, auf denen in einem deutsch-holländischen Dialog gemeinsam an sozialen Themen gearbeitet wurde, wird nun im Kontext der Finanzkrise, von Fr., 31. Mai – So., 2. Juni 2013 in den östlichen Niederlanden eine deutsch-holländische Tagung stattfinden. Während dieses Treffens ist Raum für Gespräch, Begegnung und gemeinsame Erkenntnisarbeit. Dazu werden verschiedene Vorträge gehalten.
U.a. wirken mit: Ruud Thelosen (Hochschulprofessor, Schriftsteller des Buches Trias Politica Ethica), John Hogervorst (Herausgeber der Zeitschrift Driegonaal), Jac Hielema (Herausgeber der anthroposophischen digitalen Zeitschrift Aardespiegel), Mitglieder der Werkgemeenschap voor maatschappelijke Driegeleding, Mitglieder der Belgischen Sozialen Sektion der Anthroposophischen Gesellschaft und das Institut für soziale Dreigliederung (Berlin), Clara Steinkellner und Thomas Brunner (Freie Bildungsstiftung).
31. Mai, 15 Uhr bis 2. Juni, 15 Uhr. Ort: Woodbrokershuis, Barchem (Acherhoek). Anmeldung und weitere Informationen: Martijn Mullink, mart.mullink@gmail.com
Flyer und Programm: www.dreigliederung.de/download/2013-05-31-tagung-niederlanden.pdf

Forum: Menschenbildung in einer globalisierten Welt -
Vom staatlichen Pflichtschulsystem zur freien Bildungslandschaft

Am Samstag, den 18. Mai, findet um 16:00 Uhr das 9. Sozialwissenschaftliche Forum in Berlin statt, diesmal mit Clara Steinkellner

„Wir werden eines Tages aufwachen und uns fragen, was wir da getan haben, indem wir mit diesem Schulsystem weltweit Millionen von unschuldigen Menschen jedes Jahr aufs Neue als Versager abstempeln!" sagt der indische Grassroot-Aktivist Manish Jain. Die „Schulfrage" ist heute eine globale Frage - das Modell der staatlichen Pflichtschule mit Jahrgangsklassen, Fächerkanon und Zensuren und Züchtigung ging mit der Kolonialisierung als „Prototyp moderner Bildung" um die Welt. Warum brauchen wir gerade im 21. Jahrhundert mehr Freiheit und Vielfalt im Bildungswesen? Warum ist es an der Zeit, dass die Zuständigkeit für die Bildung vom Staat an die Zivilgesellschaft übergeht? Was bedeutet das für die Schulpflicht, das Abitur und die Bildungsfinanzierung?

Diese Fragen sollen im Vortrag von Clara Steinkellner vertieft und in der anschließenden Diskussion gemeinsam weiterbewegt werden. Um 18 Uhr gibt es dann wieder ein Initiativenforum, bei dem jeder Besucher, der möchte, seine eigene Initiative vorstellen kann. So können sich initiative Menschen wahrnehmen und allmählich vernetzten. Wer mag, kann außerdem auch um 20 Uhr am Vorbereitungstreffen fürs nächste Sozialwissenschaftliche Forum teilnehmen.

Beginn: 18. Mai, 16 Uhr. Ort: Robert Havemann Saal, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Berlin-Friedrichshain. Eintritt frei, Spenden erbeten! Kontakt: Stefan Böhme, Tel.: 030 4857590, kontakt@freiebildungsstiftung.de. Mehr Infos und Flyer zum download:

http://www.sozialwissenschaftliches-forum.de

20.04.2013

Hessnatur schließt Vergleich mit Kritikern

Nach umfangreichen und langwierigen Verhandlungen ist es nun gelungen, einen Vergleich zwischen Hessnatur und den Betreibern von wir-sind-die-konsumenten.de herbeizuführen. Die Parteien haben sich geeinigt, wobei es den Kritikern erlaubt bleibt, weiterhin ihre Recherchen und kritischen Artikel zu veröffentlichen. Sollte es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen den Parteien kommen, so sieht der Vergleich die beidseitige Verpflichtung vor, dass die Parteien erst miteinander sprechen müssen, bevor der gerichtliche Weg eingeschlagen werden kann. Ehemalige Hessnatur-Kunden hatten insgesamt 5.485 Euro gespendet, um Mosmann und Schurack gegen Hessnatur zu unterstützen. Dadurch konnten die Kosten der Auseinandersetzung vollständig gedeckt werden. Offen bleibt die Frage ... vollständige News lesen:

News: Hessnatur schließt Vergleich mit Kritikern

Mehr Infos: Erklärung von Mosmann und Schurack über den Vergleich

Chronologie der Ereignisse

17.04.2013

Steiners Kampf für eine solidarische Wirtschaft aus der Sicht eines Zeitzeugen

Eugen Benkendörfer beschreibt in diesem Aufsatz von 1921 die Idee und die konkreten Maßnahmen, die Rudolf Steiner zum Aufbau einer solidarischen Wirtschaft unternahm. "Stellt man die Wirtschaft in Selbstverwaltung, ohne daß Rechtsfragen in ihrer Sphäre in störender Weise sich abspielen, dann erst ist die Gewähr geboten, daß die Wirtschaft in gesunder Weise gemäß den ihr innewohnenden Gesetzen ablaufen kann. Die heutige privatkapitalistische Wirtschaft ist ganz und gar eingestellt auf Produktions- und Profitinteresse; auf den Konsum wird im Grunde überhaupt keine Rücksicht genommen, jedenfalls nie mehr, als es das Produktionsinteresse erfordert. Gerade an diesem Punkte kann und muß angesetzt werden. Im Laufe der Zeit, besonders aber in den letzten Jahrzehnten ist der Sinn für den Bedarf des Nächsten nach und nach vollständig verloren gegangen; dieser Sinn muß wieder geweckt werden. Man muß sich bemühen, die Bedürfnisse der andern kennen zu lernen, sie festzustellen, nicht wie es heute üblich ist, durch nachträgliche Statistiken, sondern durch die vorhandenen Beziehungen von Mensch zu Mensch, in erster Linie durch die heutigen Agenten, Reisenden, Vertreter ..."

Eugen Benkendörfer: Das wirtschaftliche Assoziationssystem in seinem Verhältnis zum Staat und zum freien Geistesleben

Weitere historische Texte der Dreigliederungsbewegung - von 1792 bis heute

Ermöglichen Sie uns, weiterhin solche Texte verfügbar zu machen.

Carl Unger: Zur Geschichte der sozialen Dreigliederung

Carl Unger war Weggefährte Rudolf Steiners und Augenzeuge der sich überstürzenden Ereignisse, die er in diesem Aufsatz von 1919 schildert. "Im Januar begab sich eine Abordnung in die Schweiz, um Dr. Steiner, welcher am Goetheanum in Dornach (Freie Hochschule für Geisteswissenschaft) arbeitete, zu bitten, den Impuls für diese Volksbewegung zu geben, und ihn nach Deutschland einzuladen. Er verfaßte nun den Aufruf "An das Deutsche Volk und an die Kulturwelt"... Ende März lagen schon die Einladungen der Arbeiter- und Angestelltenausschüsse einer Reihe von großen und kleinen Betrieben vor, daß Dr. Steiner für die Arbeiterschaft Vorträge über seine Vorschläge halten möge. Anfang April bildeten sich aus dem Verständnis für den Aufruf heraus einige Betriebsräte im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus. Am Ostersonntag, den 20. April traf Dr. Steiner in Stuttgart ein, und wenige Tage später erschien sein Buch «Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und der Zukunft». Sogleich am 22. April fand eine Versammlung der Unterzeichner des Aufrufs von Stuttgart und Umgebung statt, in welcher Dr. Steiner die Zuhörer zu begeisterter Zustimmung hinriß..."

Carl Unger: Zur Geschichte der sozialen Dreigliederung

Weitere historische Texte der Dreigliederungsbewegung - von 1792 bis heute

Ermöglichen Sie uns, weiterhin solche Texte verfügbar zu machen.

10.04.2013

Der Kapitalist als Schuldner - Ein Essay von
Manfred Kannenberg-Rentschler

"Dem sozialwissenschaftlich produktiven Können des Malers und Philosophen Karl Ballmer begegnete ich anfangs der siebziger Jahre des 20. Jhd. in Berlin mehr zufällig in seinen Texten "Der Kapitalist als Schuldner" (5 Aufsätze 1953 für die "Berner Tagwacht"), "Eine Konzeption des Kapitalismus" (1946), "Eure 'Wiedervereinigung', Brief nach Deutschland" (1956) und "Die Aktie, Symbol der Schande" (1957) – im Antiquariat des Bücher-Kabinetts. Sie erwiesen sich für mich als "Lesehilfen" (Cuno) für Steiners "Nationalökonomischen Kurs" und seine "Kernpunkte der soziale Frage", die ich damals kaum verstand bzw. mit eigenen Beobachtungen verbinden konnte. Sie sind in diagnostischer und politischer Genauigkeit von beklemmender Aktualität..."

Manfred Kannenberg-Rentschler: Der Kapitalist als Schuldner

Karl Ballmer auf menschenkunde.com: 5 Aufsätze die soziale Frage betreffend

Thomas Brunner: Erkenntnistheoretische Notizen zur sozialen Frage der Gegenwart

Das bedingungslose Grundeinkommen als abstrakter Schwellenbegriff einer neuen menschlichen Sozialkultur. "Ein Blick in die Gegenwart zeigt, dass gerade angesichts der Finanz- und Staatsverschuldungskrise wiederum zwei altbekannte Positionen mit neuer Deutlichkeit hervortreten: einerseits diejenige, die als Fehlentwicklung vor allem die zunehmende staatliche Normierung durch einen überbordenden „Sozialstaat“ sieht, deshalb mehr individuelle Freiheit fordert und „private Solidarität“ propagiert; andererseits die Position, die meint, die sozialen Fehlentwicklungen der letzten Jahre könnten nur durch einen erstarkten Steuerstaat wieder ausgeglichen werden. Exemplarisch zeigen sich diese beiden Positionen in zwei aktuell erschienen Büchern..."

Thomas Brunner: Erkenntnistheoretische Notizen zur sozialen Frage der Gegenwart

Mehr Texte von Thomas Brunner

03.04.2013

Stephan Eisenhut: Soziale Strukturen und die Macht der Religionen

"Die christlichen Konfessionen haben auch im säkularisierten Europa auf die Ausbildung der sozialen Struktur einen wesentlich größeren Einfluss, als gemeinhin angenommen wird. Der Autor deckt deren Rolle bei der Schaffung der Europäischen Währungsunion auf und zeigt dann, wie die Idee des wirtschaftlichen Interessenausgleichs durch falsche Wirtschaftsstrukturen korrumpiert wird. Da der Ursprung dieser Wirtschaftsstrukturen in Geisteshaltungen begründet ist, werden diese in einem letzten Abschnitt beleuchtet und mit dem Weg der anthroposophischen Geisteswissenschaft konfrontiert. ..."

Veranstaltungen mit Stephan Eisenhut.

Agora-Agenda druckt Kritik am bedingungslosen Grundeinkommen ab

Die Agora-Agenda, eine anthroposophische Veranstaltungszeitschrift für die ganze Schweiz, hat in ihrer März-Nummer die Einleitung von Sylvain Coiplet zu einer Quellensammlung zum Grundeinkommen in voller Länge abgedruckt. Dem Redakteur Alfons Wirth ging es darum, eine Verwechslung des bedingungslosen Grundeinkommens mit der sozialen Dreigliederung zu vermeiden: «Steinerschulen, Anthroposophische Gesellschaft, Christengemeinschaft, sie alle legen Wert darauf, dass sie getragen sind von Geldern, die aus freier Einsicht gegeben werden. Für mein Empfinden steht da das bedingungslose Grundeinkommen sehr quer dazu. An die Stelle eines Quellpunktes zwischen Ich und Ich stellt sich ein anonymes Staatsgebilde, das zwangsweise Geld eintreibt und als Allmächtiger wieder verteilt.»

Wie dringend nötig eine solche Klarstellung ist, hat sich bei der Konferenz zum Grundeinkommen im Goetheanum am 9. März 2013 gezeigt. Das Ziel war angeblich, das bedingungslose Grundeinkommen kontrovers zu diskutieren. In der Einladung wurden aber nur Kritikpunkte erwähnt, die gerade nichts mit Rudolf Steiners Ansatz einer sozialen Dreigliederung zu tun haben. Stattdessen wurde die Filmpremiere eines Verfechters des bedingungslosen Grundeinkommens gefeiert, der auch noch alle Podiumsdiskussionen moderieren durfte. Kein Wunder, wenn sich nach einer solchen Ankündigung kein ernsthafter Kritiker dorthin getraut hat!


Agora-Agenda 4/2013
Replik von Johannes Müller auf Sylvain Coiplet (PDF, Seite 14)

19.02.2013

Zwei Initiativen

Ich habe zwei neue Einträge auf unsere Initiativenseite gestellt. Die Neuguss ist ein Unternehmensmodell, welches seine wirtschaftliche Motivation nicht aus dem Privateigentum bezieht. Der zweite Eintrag geht um projekt.zeitung, daß in seiner letzten Ausgabe einen Einblick in die Neuguss geben konnte.

05.02.2013

Der Rundfunkbeitrag als Symbol kultureller Entmündigung

Unser Kollege aus Freiburg, Werner Breimhorst, lehnt die Zahlung des Rundfunkbeitrages ab, weil er findet, dass es in einem modernen demokratischen Staat nicht sein darf, dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk in der Weise und in dem Umfang im Bereich des Kultur und der freien Medien tätig wird, wie es derzeit in Deutschland geschieht.

Werner Breimhorst: Der Rundfunkbeitrag - Symbol kultureller Entmündigung

neuguss - Wirtschaft ohne privates Eigentum?

Unter dem Dach der Neuguss arbeiten 5 verschiedenste Tochterunternehmen.Was haben Metallverarbeitung, Wachsmalstifte-Produktion, Versandhandel und Druckerei gemeinsam? Warum diese spezielle Rechtsform? ›Die Neuguss gehört niemandem‹, hat ein Wirtschaftsprüfer festgestellt. Wie kann ein Unternehmen erfolgreich arbeiten, wenn es niemand als Eigentum in der Hand hat? Woher kommt die Motivation, wenn nicht aus dem privaten Eigentum?


Essay: neuguss - Wirtschaft ohne privates Eigentum?
Festschrift zu 40 Jahre Neuguss ist bestellbar unter: www.projektzeitung.org

04.02.2013

Institut für soziale Dreigliederung gründet gemeinnützige Unternehmergesellschaft

Nach 13 Jahren der freien Zusammenarbeit hat sich das Berliner Institut für soziale Dreigliederung nun die Rechtsform einer gemeinnützigen Unternehmergesellschaft gegeben. Damit kann das Institut die individuelle Haftung seiner Mitglieder beschränken, die freie und kostenlose Verfügbarkeit seiner geistigen Erzeugnisse sichern, und von der Steuer absetzbare Spenden entgegennehmen. Die Mitarbeiter des Instituts betonen, dass damit ein juristisch notwendiges Instrument geschaffen, jedoch nichts "gegründet" wurde. Gegründet wurde das Institut vor 13 Jahren als ein freier Arbeitszusammenhang, und als solcher begründet es sich täglich aufs neue.

Für 2013 sind zahlreiche neue Projekte geplant. Um die dafür noch fehlenden Mittel in Höhe von mindestens 31.000 Euro aufzubringen, hofft das Institut auf die Unterstützung der Menschen, die in seiner bisherigen Arbeit etwas Berechtigtes sehen. Auch kleine Beträge sind eine große Hilfe.

News: Institut für soziale Dreigliederung gründet gemeinnützige Unternehmergesellschaft

Kommentar von Johannes Mosmann: Die Rechtsform ist ein Kuckucksei

Essay: Die Rechtsform ist ein Kuckucksei

Spätestens mit der "Gründung" einer sozialen Initiative wird in ihr selbst genau das Antisoziale wirksam, was sie draußen in der Welt bekämpfen möchte. Wie also ist eine soziale Unternehmung überhaupt möglich? Und was ist nötig, um eine Initiative zu "gründen"? Ein Kommentar von Johannes Mosmann anlässlich der "Gründung" des Instituts für soziale Dreigliederung.

Johannes Mosmann: Die Rechtsform ist ein Kuckucksei

News: Institut für soziale Dreigliederung gründet gemeinnützige Unternehmergesellschaft

Gesellschaftsvertrag der "Institut für soziale Dreigliederung (staatsunabhängig) gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)"

Dass der amtliche Name ein Zungenbrecher wurde, geschah nicht ganz freiwillig: Das Finanzamt machte uns klar, dass Menschen ihre Bildung für gewöhnlich mit dem Staat assoziieren, und uns daher fälschlicherweise mit einer staatlichen Einrichtung verwechseln würden, sollten wir das Wort "Institut" nicht durch einen Zusatz als ein nicht-staatliches Institut kennzeichnen. Die Gefahr einer derartigen Verwechslung war uns nicht weniger unheimlich, weswegen wir uns beeilten, die Unabhängigkeit unseres öffentlichen Instituts von staatlicher Beeinflussung durch das Wort "staatsunabhängig" zu kennzeichnen. Der Gesellschaftsvertrag selbst wird nicht nur für potentielle Spender, sondern wegen seiner kleinen Besonderheiten vielleicht auch für die eine oder andere Initiative "in Gründung" interessant sein...

Gesellschaftsvertrag (PDF) der "Institut für soziale Dreigliederung (staatsunabhängig) gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)"

Das Team des Instituts für soziale Dreigliederung

Harald Weil: Die Menschentombola

"Und weil das alles so schön menschlich ist, dachte sich der Bildungsträger: wo menschelt es mehr, als auf einem Weihnachtsmarkt, wo lieblicher Bratwurstduft die Gemüter beglückt und die Menschlein von vielen Litern Glühwein beseelt sich alle ganz doll liebhaben! Das ist der richtige Ort wo wir auch für unsere lieben Arbeitslosen etwas Gutes tun können. Denn Gutes wollen wir ja tun, sehen wir uns doch an der «Schnittstelle zwischen unternehmerischem Auftrag und sozialer Verantwortung». Und so ersann die DG Mittelrhein einen «innovativen Ansatz mit Arbeitgebern in Kontakt zu treten.» Sie veranstaltete eine lustige Tombola auf dem Weihnachtsmarkt in Bendorf, bei der Firmen, die für die Lose nichts zahlen mussten, (welch zu Herzen gehender menschlicher Ansatz), sich liebe Arbeitslose als Gewinn ziehen konnten..."

Harald Weil: Die Menschentombola
Mehr Texte von Harald Weil

22.01.2013

Hessnatur: Gericht entscheidet für Kritiker - Verfügung gegen wir-sind-die-konsumenten.de aufgehoben!

Mit Beschluss vom 17. Januar hat das Landgericht Frankfurt die einstweilige Verfügung gegen die Kundeninitiative wir-sind-die-konsumenten.de aufgehoben. Es ging dabei um Aussagen über eine finanzielle Verflechtung zwischen dem neuen Hessnatur-Eigentümer und der Rüstungsindustrie. Das Gericht äußerte Zweifel am Wahrheitsgehalt der eidesstattlichen Versicherung von Marc Sommer...

Pressemitteilung lesen: Hessnatur: Gericht entscheidet für Kritiker - Verfügung gegen wir-sind-die-konsumenten.de aufgehoben!

18.01.2013

Bauernmut für Erdengut

Wir stehen im Moment vor dem Ausverkauf der Landwirtschaftlichen Fläche im Osten Deutschlands. Die Zeit drängt und die junge Initiative „stoppt- landgrabbing“ kämpft um Schadensbegrenzung. Sie richtet Ihren Appell an das Bund-Länder-Treffen der Agrar- und Finanzminister am 30.1.2013, die Vergabekriterien zu Gunsten einer bäuerlichen Agrarstruktur zu ändern. Jeder ist aufgerufen unsere Bauern zu unterstützen: persönlicher Brief, Appell an Bund – Länder-Treffen oder auf der Demo „Wir haben es satt“ am 19.1.2013 in Berlin.

Elisabeth Weber: Bauernmut für Erdengut

Die staatlich erzwungene Wahrheit - GEZ macht Putin Konkurrenz


Aufgrund der positiven Resonanz veröffentlichen wir an dieser Stelle den Einleitungstext unseres Newsletters vom Januar

Liebe Freunde,
Liebt Ihr die nationale Euphorie einer Fussball-WM? Oder Günther Jauch? Und wer von Euch teilt das naiv-beschauliche Weltbild, das von ARD und ZDF als "Nachricht" verbreitet wird? Nun, solange Ihr die horrenden Kosten für Fusball-Übertragungsrechte und Jauch-Honorare selbst bezahlt, geht mich das eigentlich gar nichts an. Seit Jahresanfang muss aber jeder dafür bezahlen. Also auch ich. Die GEZ-Gebühren werden jetzt nämlich pro Haushalt erhoben, unabhängig davon, ob das "Angebot" überhaupt wahrgenommen wird. Das heisst aber, ab sofort ist jeder Bürger gezwungen, diesen gigantischen, menschheitsverdummenden Spaßapparat zu unterstützen.

Johannes Mosmann: Die staatlich erzwungene Wahrheit - GEZ macht Putin Konkurrenz

08.01.2013

Was verbindet Individuen zu einer Weltwirtschaft?

Sonntag, 17.02., ab 09 Uhr: Vortrag und Gespräch mit Johannes Mosmann

Durch Arbeit und Konsum ist heute jeder Mensch auf dieser Erde unsichtbar an den anderen geknüpft. Von der Gestalt dessen, was sich dabei zwischen den Menschen bildet, hängt unmittelbar die Existenz des Individuums ab. Gegenwärtig liegt jener Zwischenraum jedoch vollständig außerhalb unseres Bewusstseins, und bildet sich ohne unser willentliches Zutun. Was also verbindet Individuen zu einer Weltwirtschaft? Und wie können wir darin aufwachen und dem Zwischenraum von innen heraus die Richtung unseres Wollens geben, anstatt ihm weiterhin erfolglos von Außen einen "Rahmen" zu setzen? Gegenüber der herrschenden Ideologie einer "unsichtbaren Hand", die vom Staat "geregelt" werden könne, soll hier ein praktischer Weg aufgezeigt werden, wie der Mensch das "unsichtbare" sichtbar machen, und die Wirtschaft von ihrem Quell aus gestalten kann. Goetheanum, Rüttiweg 45, CH-4143 Dornach 1

Anfahrt und Kartenreservierung auf der Webseite des Goetheanums

Texte von Johannes Mosmann auf dreigliederung.de

Wie begegnen wir der Arm-Reich-Schere?

Freitag 18. Januar, 20 Uhr: Vortrag und Gespräch mit Thomas Brunner

Wie können die Fehlentwicklungen, die durch die internationale Finanzkrise erschreckend zu Tage getreten sind, wieder ausgeglichen und zukünftig verhindert werden? Enormen privaten Vermögens­Bündelungen stehen immense Staatsschulden gegenüber. Offensichtlich kommt das Modell des Sozialstaates als „Reparatur-Werkstatt“ zur Behebung der durch wirtschaftlichen Egoismus erzeugten gesellschaftlichen Schäden an seine Grenzen. Wie können aus der Zivilgesellschaft ein neues Rechtsgefühl und wirtschaftliche Solidaritätsimpulse erwachsen? Karl Ballmer Saal, Liegnitzer Straße 15, 10999 Berlin. Eintritt frei, Spenden erbeten.

Mehr Infos auf der Webseite des Sinnewerks

Weitere Veranstaltungen im Karl Ballmer Saal (PDF)

Sozialwissenschaftliches Forum mit Udo Herrmannstorfer: Wohin treibt die Wirtschaft?

Samstag, 12.01.2013, 16:00 Uhr, Karl-Ballmer-Saal, Liegnitzer Str. 15, Berlin-Kreuzberg.

Der als Berater von Unternehmen und Einrichtungen tätige Udo Herrmannstorfer wird diesmal über neue Formen des wirtschaftlichen Miteinanders sprechen. Angesichts der mit der Globalisierung verbundenen sozialen Verwerfungen und des sich daran entzündenden Unrechtsempfinden erwacht nach und nach die Einsicht, dass die Ökonomie selbst jenseits von staatlicher Wirtschaftspolitik einer Erweiterung oder Erneuerung bedarf, wenn andere Verhältnisse eintreten sollen. „Anderes Wirtschaften“ ist gefordert: Solidarität, Verteilungsgerechtigkeit, Gemeinwohl, Fairtrade gelten als Beispiele für neue Kriterien ökonomischer Bestrebungen, wie sie bisher nicht üblich waren.

Eine Weiterentwicklung dieser „Zukunftskeime“ liegt, so Herrmannstorfer, in einer gestalteten Zusammenarbeit der einzelnen Wirtschaftsbetriebe, also in einer Erweiterung der „einzelbetriebswirtschaftlichen“ Sicht im Sinne einer „assoziativen Vernetzung“. Diese braucht jedoch andere Denk- und Empfindungsweisen als die in der Wirtschaft üblichen, also auch die dazu geeigneten Verhaltensweisen und Strukturen.

Mehr: Das 8. Sozialwissenschaftliche Forum mit Udo Herrmannstorfer

Texte von Udo Herrmanstorfer auf dreigliederung.de

Guido Preparata: Rudolf Steiner and the Social Economics of an Anarchist Utopia

Guido Giacomo Preparata taught political economy at the University of Washington and serves as lecturer in criminology. In 2005 he published "Conjuring Hitler - How Britain and America Made the Third Reich", and 2011 "The Ideology of Tyranny". Excerpts can be read on his interesting website guidopreparata.com. The present Essay was first published in "Review of Radical Political Economics 2006 38: 619", and appears here with the kind permission of the author.

Guido Preparata: Rudolf Steiner and the Social Economics of an Anarchist Utopia

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Rudolf Steiner: Über die Kernpunkte der sozialen Frage

Drei Jahre nach Erscheinen seines sozialwissenschaftlichen Hauptwerks äußerte sich Rudolf Steiner über dieses: "Als ich vor drei Jahren etwa auf Verlangen einer Reihe von Freunden, die damals unter dem Eindruck der Ereignisse im sozialen Leben nach der vorläufigen Beendigung des großen Weltkriegs standen, meine «Kernpunkte der sozialen Frage» veröffentlicht hatte, da ergab sich für mich, ich möchte sagen, als unmittelbares Erlebnis, daß diese Veröffentlichung im Grunde mißverstanden worden ist auf allen Seiten [...] So hat man namentlich vielfach dasjenige, was ich eigentlich nur zur Illustration der Hauptsache gegeben habe, für die Hauptsache selbst genommen."

Im Anschluss an diese Worte erläuterte Steiner dann, was für ihn die Hauptsache war:

Rudolf Steiner: Über die Kernpunkte der sozialen Frage

Weitere Originaltexte aus Rudolf Steiners sozialwissenschaftlichem Werk.