17.04.2013

Steiners Kampf für eine solidarische Wirtschaft aus der Sicht eines Zeitzeugen

Eugen Benkendörfer beschreibt in diesem Aufsatz von 1921 die Idee und die konkreten Maßnahmen, die Rudolf Steiner zum Aufbau einer solidarischen Wirtschaft unternahm. "Stellt man die Wirtschaft in Selbstverwaltung, ohne daß Rechtsfragen in ihrer Sphäre in störender Weise sich abspielen, dann erst ist die Gewähr geboten, daß die Wirtschaft in gesunder Weise gemäß den ihr innewohnenden Gesetzen ablaufen kann. Die heutige privatkapitalistische Wirtschaft ist ganz und gar eingestellt auf Produktions- und Profitinteresse; auf den Konsum wird im Grunde überhaupt keine Rücksicht genommen, jedenfalls nie mehr, als es das Produktionsinteresse erfordert. Gerade an diesem Punkte kann und muß angesetzt werden. Im Laufe der Zeit, besonders aber in den letzten Jahrzehnten ist der Sinn für den Bedarf des Nächsten nach und nach vollständig verloren gegangen; dieser Sinn muß wieder geweckt werden. Man muß sich bemühen, die Bedürfnisse der andern kennen zu lernen, sie festzustellen, nicht wie es heute üblich ist, durch nachträgliche Statistiken, sondern durch die vorhandenen Beziehungen von Mensch zu Mensch, in erster Linie durch die heutigen Agenten, Reisenden, Vertreter ..."

Eugen Benkendörfer: Das wirtschaftliche Assoziationssystem in seinem Verhältnis zum Staat und zum freien Geistesleben

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