"Man kann in der Tat den Eindruck gewinnen, als ob die „anthroposophische Gesellschaft“ heute eigentlich ein esoterischer Dienstleister geworden ist. Aber die Art, wie man im äußeren Leben steht, die wirkt ja zurück auf den Geist, die verändert ja auch die innere Verfassung des „Dienstleisters“. Das können Sie hier minutiös verfolgen gerade bei der anthroposophischen Gesellschaft. Wenn Sie nämlich einen durchschnittlichen Anthroposophen nehmen, der unter unter diesen „anthroposophischen“ Bedingungen anfängt, über die Welt nachzudenken – wie denkt der dann? Er denkt: die soziale Wirklichkeit ist eine Maschine. Maschinen arbeiten heute für den Menschen, das ist ein Segen. Der Mensch steht auf der anderen Seite und hat seine Träume. Und weil die Maschinen für ihn arbeiten, kann er ganz frei dasjenige tun, was in ihm selber liegt. Auf der einen Seite die Maschine, auf der anderen Seite die Seele. Das denkt er. Ja, womit haben wir es dann da zu tun?"
Johannes Mosmann: Das Geheimnis des Zwischenraums - Für die Jugendsektion des Goetheanums
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