27.12.2010

Leipzig: Sozialwissenschaftliches Forum mit Thomas Brunner

Das Sozialwissenschaftliche Forum soll die Möglichkeit eröffnen, grundsätzliche Fragestellungen mit der Wahrnehmung konkreter Initiativen zu verbinden. Zu diesem Zweck wird das Sozialwissenschaftliche Forum in zwei Teile gegliedert sein: Im ersten Teil wird diesmal Thomas Brunner (Cottbus) eine Einführung in die Dreigliederung des sozialen Organismus geben, wie sie Rudolf Steiner als Methode sozialer Erneuerung initiiert hat. Nach einem Gespräch und einer Pause beginnt der zweite Teil: Der runde Tisch. Jeder Besucher der Veranstaltung hat jetzt die Möglichkeit, seine Arbeit oder seine Initiative vorzustellen. So kann sichtbar werden, wer was kann oder braucht, und mit wem man gegebenenfalls Gespräche über eine Zusammenarbeit führen möchte.
Samstag, 22. Januar 2011, 14.00 Uhr. Ort: Inklusive Waldorfschule Leipzig (in Gründung). Raschwitzer Straße 4, 04279 Leipzig. Kontakt: Jörn Sakuth, 0341/6889996

16.12.2010

Freie Waldorfschule für alle?

Die Initiative Freie Interkulturelle Waldorfschule Berlin lädt ein.

Am Ende der multikulturellen Gesellschaft, das Angela Merkel jüngst verkündete, wird im deutschen Bildungssystem längst gefeilt: Noch bevor sie die eigene Muttersprache beherrschen, sollen anderssprachige Kinder Deutsch können – wenn nicht, müssen selbst Mathegenies auf die Hauptschule. Auf diese Weise werden in Deutschland, wie die PISA-Studie feststellt, Ausländer systematisch von höherer Bildung ausgeschlossen. Gerade die Wortführer der Integrationsdebatte entpuppen sich so als die eigentlichen Urheber der Desintegration. Eine demokratische Gesellschaft kann jedoch nur auf Basis einer Gleichberechtigung der Kulturen möglich sein. Wir glauben, dass z.B. ein türkischsprachiges Kind genau so wie ein deutschsprachiges Kind das Recht hat, nicht nur die eigene Sprache voll auszubilden, sondern überhaupt die Kultur seiner Eltern verstehen und achten zu lernen. Das Grundrecht auf freie Ausübung der eigenen Kultur wird gebrochen, wenn diese Ausübung zum Anlass genommen wird, einen Menschen an der Entwicklung seiner höheren Fähigkeiten zu hindern. Wir glauben darüber hinaus, dass die Verschiedenheit der Kulturen nicht ein Problem, sondern ein Segen ist, weil man nicht als Deutscher oder als Türke, sondern erst in der Begegnung ein ganzer Mensch werden kann. Deshalb wollen wir in Berlin eine Schule gründen, in der Kinder ihre eigene Kultur gleichberechtigt entwickeln, und andere Kulturen kennen und achten lernen dürfen. Rudolf Steiners Erziehungskunst scheint uns dafür geeignet zu sein, stellt sie doch nicht ein einseitiges Kulturideal, sondern die jeweilige Individualität des werdenden Menschen in den Mittelpunkt.

Wir laden alle Menschen, die sich von dieser Idee angesprochen fühlen und evtl. mitarbeiten möchten, herzlich zu einem ersten öffentlichen Gesprächsabend ein. Impulsreferate von Johannes Mosmann (Institut für soziale Dreigliederung – Wann ist das Geistesleben frei?) und Christoph Doll (Seminar für Waldorfpädagogik - Erfahrungen aus der Arbeit einer interkulturellen Schule) werden eine Grundorientierung geben, danach soll im freien Gespräch die konkrete Initiative weiterbewegt werden.

Mittwoch, 19. Jannuar 2011 um 20 Uhr im Seminar für Waldorfpädagogik, Weinmeisterstraße 16, 10178 Berlin. Kontakt: Sylvain Coiplet, 030/26305202, Mail-Kontakt.

Liberaler Rassismus

"Früher nannte man es Rassismus, wenn Kollektiven Eigenschaften zugeschrieben wurden heute dagegen gelten dumpfe Vorurteile als »Angst, die man ernst nehmen muss«. Was diesen neuen Rassismus rhetorisch so elegant aussehen lässt, ist, dass das Unbehagen gegenüber Muslimen niemals als Unbehagen gegenüber Muslimen artikuliert wird. Vielmehr kommen die Angriffe stets im Gewande des Liberalismus und als Verteidigung der Moderne daher. Es sind Werte einer aufgeklärten, sympathisch pluralen Lebensweise, die in Stellung gebracht werden gegen den Islam ..."

Carolin Emcke: Liberaler Rassismus
Mehr zum Thema: Rassismus

Wie kommt Gerechtigkeit in die Wirtschaft?

Vortrag vom 30.11.10 in der GLS-Bank zum Weihnachts-Treffen der Unterzeichner der Charta „fair und regional“ (Demeter Berlin-Brandenburg, Märkisches Landbrot, Brodowin, LPG-Biomarkt, VIV-Biomarkt u.a., siehe hier: www.fair-regional.de)

"Viele Wege werden derzeit erprobt, um mehr Gerechtigkeit, mehr Fairness in unser Zusammenleben zu bringen. Und deshalb muss man alles Schlechte, alles Grausame, das unsere Zeit bringt, nicht verleugnen, um auf der anderen Seite zugeben zu können, dass unsere Zeit auch eine Hoffnung bringt, die neu ist, die so noch nicht da war. Das ist schon etwas neues. Natürlich, es waren schon viele Idealisten mit großartigen Ideen vor uns da. Dabei handelte es sich jedoch meistens um umfassende Gesellschaftsentwürfe, die sich einzelne Köpfe ausgedacht hatten, und die dann irgendwie „eingeführt“ werden sollten. Einzelne Köpfe glaubten, die perfekte Idee für das ganze Zusammenleben aller Menschen zu besitzen, und versuchten dann, diese Idee herauszusetzen in die Wirklichkeit. Aber so eine Idee, einfach umgesetzt, einfach herausgesetzt aus dem Kopf in die Wirklichkeit hinein, ist ein Fremdkörper für diese Wirklichkeit, ist etwas Starres, das nicht verdaut werden kann von dem lebendigen Prozess des sozialen Lebens..."

Johannes Mosmann: Wie kommt Gerechtigkeit in die Wirtschaft

10.12.2010

Mikrokredite

Dass der Zugang zu wichtigen Ressourcen neu organisiert werden muss, wurde in den letzten Jahrzehnten immer deutlicher, etwa der Zugang zu Wasser, Boden und Energie. Dazu gibt es gegensätzliche Ansätze. Einerseits wird versucht, claims abzustecken und durch zentrale Strukturen den Zugang zu den knappen Ressourcen zu vermarkten. Das sind die etablierten Ansätze. Anderseits gibt es aber auch Entwicklungen hin zu dezentralen Lösungen, die deutlich nachhaltiger sind.
Falk Zientz zeigt, am Beispiel der Mikrokreditvergabe bei der GLS Bank, was für eine Kraft aus dem Vertrauen in das bestehende soziale Kapital entstehen kann. D.h., er baut auf die Möglichkeit, die Zukunft wieder aus Menschenzusammenhängen effektiv zu gestalten, anstatt aus der Kapitalrendite.

Mikrokredite in Deutschland-Ein Essay von Falk Zientz

09.12.2010

Wie begegnen wir der Wirtschaftskrise mit assoziativen Gestaltungen; gibt es spezielle Ideen im Bereich des Buchhandels und des Verlagswesens?

Rundgespräch
mit Ramon Brüll (Info3-Verlag), Bernhard Mrohs (ehemals Novalis-Buchhandlung), Werner Breimhorst (Forum Dreigliederung)

Am Praxisbeispiel books on demand versus Buchhandels-Assoziation und der Arbeitsgemeinschaft anthroposophischer Buchhandlungen und Verlage (AaBuV)
wird der Frage der assoziativen Gestaltung im Buchhandels und Verlagswesens nachgegangen.
Die AaBuV ist mangels Engagement von Betroffenen leider in den "vorzeitigen Ruhestand" versetzt worden. Wer aber sind die Betroffenen, etwa die Buchverleger, die Buchhandlungen oder auch die am freien Geistesleben interessierten Leser? Ist etwa nicht das freie Geistesleben die Quelle gesellschaftlicher Erneuerung? Sehen wir dieses Geistesleben heute nicht durch mächtige Medien- und Verlagskonzerne gegängelt?

Zeit: 10. 01. 2011, 17 Uhr
Ort: GLS-Bank, Filiale Freiburg, Merzhauser Str.177, Im Sonnenschiff, 79100 Freiburg
Anmeldung: per E-Mail oder Anruf, s. Impressum, erwünscht, da der Raum max. 25 Personen fasst
Teilnahme kostenlos, Spenden für Forum Dreigliederung bzw. Raummiete erbeten

08.12.2010

Forum: Die dritte Weltmacht? Zur Bedeutung der globalen Zivilgesellschaft

Der Radio- und Fernsehmacher Geseko von Lüpke im Sozialwissenschaftlichen Forum Berlin

Vor wenigen Jahren war der Begriff ‚Zivilgesellschaft’ noch eine Vokabel im Fachchinesisch der Soziologen. Dies ist seit den Demonstrationen vor dem Ausbruch des zweiten Golf-Krieges anders: Da benannte die ‚New York Times’ die weltweiten Zivilbewegungen erstmals als eine ‚Dritte Weltmacht’ – stark genug, um globale Veränderungen zu bewirken. Mittlerweile gilt die internationale Zivilbewegung als stärkste und größte soziale Bewegung in der Menschheitsgeschichte, die weiterhin in exponentieller Weise wächst und mittlerweile viele Millionen Organisationen weltweit umfasst. Sie ist geeignet, unsere bisherigen politischen Konzepte umzuschreiben und eröffnet neue Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft. Ihre Modellprojekte rund um den Globus zeigen längst auf, dass eine 'andere Welt möglich' ist. Der Vortrag skizziert die Geschichte und die Grundgedanken der globalen zivilgesellschaftlichen Bewegung und stellt am Beispiel der PreisträgerInnen des Alternativen Nobelpreises, der 2010 sein 30. Jubiläum feierte, ihre wichtigsten Vertreter vor. Dabei soll besonders der wiederentdeckte anthroposophische Ansatz der 'Dreigliederung' als Ansatz für eine zukunftsfähige Welt besondere Aufmerksamkeit bekommen. Im Anschluss an den Vortrag kann jeder, der möchte, seine eigene Initiative vorstellen, damit neue Kontakte für neue Projekte entstehen können.
Zeit: 29.01.2011, 16 – 20 Uhr. Ort: FORUM Berufsbildung, Charlottenstr. 2
, 10969 Berlin. Eintritt frei, Spenden erbeten. Kontakt: Johannes Mosmann, 030/26305202, Mail, www.dreigliederung.de. Veranstalter: Sozialwissenschaftliches Forum Berlin.

Video: Geseko von Lüpke
Flyer: www.dreigliederung.de/download/2011-01-29-vortrag.pdf

06.11.2010

Darf am 22. November im Abgeordnetenhaus über Schulfreiheit diskutiert werden?

Bis zum 22. November muss die Volksinitiative "Schule in Freiheit" 24.000 Stimmen erhalten, damit Sie das Recht bekommt, ihr Anliegen im Abgeordnetenhaus vorzubringen. Die Zeit ist also knapp. Wer seine Stimme abgeben will, kann das hier tun. Die Anliegen, die im Abgeordnetenhaus dann vorgebracht werden dürfen, sind: 1. Pädagogische Freiheit - Die Schulen sollen die Inhalte und Qualitätsmaßstäbe ihrer Arbeit selbständig gestalten können. 2. Gleichberechtigte Finanzierung - Die Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft sollen ohne Schulgeld zugänglich sein. 3. Selbständige Organisation - Alle Schulen, die es wollen, sollen die weitestgehende organisatorische Selbständigkeit erhalten, also zum Beispiel die Lehrer selbst wählen und über die Mittelverwendung frei entscheiden dürfen.

Es handelt sich bei dieser Volksinitiative nicht um einen Volksentscheid, es soll also nicht über ein Gesetz abgestimmt werden. Vielmehr möchte der Initiator, der Omnibus für direkte Demokratie, auf diesem Weg das Recht bekommen, das Thema Schulfreiheit auf politischer Ebene überhaupt einmal ins Gespräch zu bringen. Wer dieses Vorhaben unterstützen will, kann dies durch Abgabe seiner Stimme, und durch Sammeln von weiteren Stimmen tun:

Unterschriftenliste: www.schule-in-freiheit.de/unterschriftenliste
Die Ziele im Einzelnen.

Agrarrohstoffe werden teurer

"Die sozialen Folgen der Spekulation lassen sich am deutlichsten in der Landwirtschaft beobachten. Im Moment werden Agrarrohstoffe teurer. Dies aber nicht nur, weil sie stärker als andere Wirtschaftsbereiche vom Wetter abhängen, sondern weil die Landwirtschaft vermehrt als Geldanlage verwendet wird. Laut FAZ vom 2. November sind in den vergangenen vier Wochen die Preise von Baumwolle, Reis, Zucker, Mais und Sojabohnen um mehr als 10 Prozent gestiegen. Die von Kaffee und Weizen um rund 7 Prozent. Seit April sei der Index S&P GSCI auf Agrarrohstoffe um mehr als 50 Prozent gestiegen..."

Andrey: Agrarrohstoffe werden teurer

05.11.2010

Verlag Edition Immanente

"Jede Veröffentlichung in der EDITION IMMANENTE ist ein individueller Vorgang. Veröffentlichen kann grundsätzlich jeder Mensch, der den von ihm erwählten oder geschaffenen Text zum Buch werden zu lassen versteht, d.h. der für sein Vorhaben die nötige Unterstützung findet, also das Gespräch mit anderen Menschen pflegt, die in dem von ihm vorgelegten Text selbst schon ein Wesentliches erleben oder im Sinne einer „freien Redaktion“ ihren Beitrag (Korrektur etc.) einbringen, damit dieses Wesentliche immer deutlicher zu Tage treten kann..."

Verlag Edition Immanente

Aufruf: Demokratie statt Integration

Eine Initiative des Netzwerks Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung. "Wenn wir über die Verhältnisse und das Zusammenleben in dieser Gesellschaft sprechen wollen, dann müssen wir aufhören, von Integration zu reden. Integration heißt, dass man Menschen, die in diesem Land arbeiten, Kinder bekommen, alt werden und sterben, einen Verhaltenskodex aufnötigt, bevor sie gleichberechtigt dazugehören. Aber Demokratie ist kein Golfclub. Demokratie heißt, dass alle Menschen das Recht haben, für sich und gemeinsam zu befinden, wie sie miteinander leben wollen. Die Rede von der Integration ist eine Feindin der Demokratie..."

Aufruf unterzeichnen: Demokratie statt Integration
Thema Kulturfreiheit

Die Rückkehr des Nazismus

"Sarrazin ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass der SPD-Politiker vielen Menschen in Deutschland aus der Seele zu sprechen scheint. Dieses „aus der Seele sprechen“ für diejenigen, die ihre Intelligenz offenbar tatsächlich geerbt haben, ist das, was in Deutschland derzeit unter dem Arbeitstitel "Integrationsdebatte" zelebriert wird. Aber wieso ausgerechnet jetzt? Kein ausländischer Krimineller bietet sich derzeit als Sündenbock an. Die Zuwanderung ist seit Jahren rückläufig. Woher also plötzlich die gesteigerte Ausländerfeindlichkeit? Die Islamische Zeitung schreibt: „Man kann getrost davon ausgehen, dass es bei diesem Projekt nicht nur um die Rettung des deutschen Vaterlandes geht, sondern in erster Linie auch um die Rettung der Interessen der Vermögenden im Lande"..."

Johannes Mosmann: Die Rückkehr des Nazismus

Neuerscheinung "Wegweiser Solidarische Ökonomie"

Elisabeth Voß hat mit dem "Wegweiser Solidarische Ökonomie" einen Überblick über die in Deutschland aktiven Initiativen für alternative Wirtschaftsformen gegeben. Das Thema ist weit gefasst, die knappen Darstellungen der spannenden Einzelprojekte reichen von selbstverwalteten Betrieben über Bildungseinrichtungen bis hin zu Alternativ-Banken...

Elisabeth Voß: Wegweiser Solidarische Ökonomie

GLS-Bank wird "Bank des Jahres 2010"

"Die GLS Bank ist die beste deutsche Bank des Jahres 2010. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage des Nachrichtensenders "n-tv" und des Internetportals "Börse Online" im Juni dieses Jahres, an der rund 33.700 Menschen teilnahmen. Die Bank schnitt v.a. bei der Bewertung der Qualität und Transparenz der Angebote, bei der Kundenberatung sowie der Einlagensicherheit hervorragend ab. Auch in den Einzelkategorien "Beste Sparbank" sowie "Beste Bank im Bereich Girokonto" wurde die GLS Bank Umfragegewinnerin..."

Harald Weil: GLS-Bank wird "Bank des Jahres 2010"

Hermann Scheer ist gestorben

"Am 28. Oktober 2010 verstarb völlig unerwartet der SPD Bundestagsabgeordneten und Träger des Alternativen Nobelpreises Hermann Scheer. Sein Tod löste in der Zivilgesellschaft große Bestürzung und Trauer hervor. Besaß er doch die bei Politikern nur noch selten anzutreffende Charaktereigenschaft der Geradlinigkeit und Integrität. Hermann Scheer war bekannt für seine unbeugsame Haltung und die damit einhergehende klare Sprache..."

Harald Weil zum Tod von Hermann Scheer

12.10.2010

Was wir der Eigentumsmacht entgegensetzen können

mit Andreas Schurack und Johannes Mosmann am 19., 20. und 21. November in Berlin, Rigaer Straße 104. Kontakt und Anmeldung: hier oder telefonisch unter 030/26305202. Mehr Infos: Flyer

Programm:

Freitag:

20:00 Uhr: Die Folgen der Bezahlung des Wohn- und Lebensraumes für Wirtschaft, Recht und Kultur. Vortrag von Johannes Mosmann mit anschließender Diskussion.

Samstag:

10:00 Uhr: Ankommen, Plaudern, Kaffee trinken.

10:30 Uhr: Wer ist alles da? Wir lernen uns kennen.

11:30 Uhr: Individuelle Einsicht statt blindem Egoismus – Anmerkungen zu den Wirtschaftstheorien von Adam Smith und Walter Eucken. Impulsreferat von Andreas Schurack.

12:00 Uhr: Was sind die Faktoren der Preisbildung? Seminar und Gespräch.

13:30 Uhr: Mittagspause

14:30 Uhr: Wer hat die Natur auf den Markt getragen? Das gegenwärtige Eigentumsrecht und seine Entstehung in der Geschichte. Vortrag von Johannes Mosmann mit anschließender Diskussion.

16:30 Uhr: Wie sieht das Gegenbild zur Eigentumsmacht aus, und an welchen Stellen kann es in die Wirklichkeit treten? Seminar und Gespräch.

18:30 Uhr: Abendessen

19:30 Uhr: Das Mietshäuser Syndikat. Vorstellung einer erfolgreich praktizierten Antwort auf die Immobilienspekulation von Bernhard Hummel mit anschließender Diskussion.

Sonntag:
10:00 Uhr: Ankommen, Plaudern, Kaffee trinken.

10:30 Uhr: Der Bauer braucht den Boden am wenigsten für sich. Vortrag von Andreas Schurack mit anschließender Diskussion.

12:00 Uhr: Was können wir tun? Seminar und Gespräch.

13:00 Uhr: Ausblick

http://www.dreigliederung.de/download/2010-11-19-seminar.pdf

29.09.2010

22-Stunden-Woche statt Grundeinkommen

"Wenn es um die Propagierung des bedingungslosen Grundeinkommens für alle geht, entstehen zuweilen Texte mit Flügeln. Man ahnt da eine freundliche Welt, in der die Menschen zu sich kommen, um dann, so sie wollen, in Freiheit füreinander arbeiten zu können. Gewisse bodennahe Einwände haben es demgegenüber schwer, sich zu behaupten und gelten hier und da sogar als Miesmacherei. Wie soll aber die beschworene neue Welt unsere alte verändern, wenn sie sich von vornherein von deren kranken Strukturen abhängig macht? Das ist beim Grundeinkommen der Fall..."

Albrecht Kieadaisch: 22-Stunden-Woche statt Grundeinkommen
Thema Grundeinkommen

Stoppt die Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger!

In 780.000 Fällen wurden 2008 Sozialleistungen gekürzt oder ganz gestrichen. Faktisch haben deshalb derzeit viele Menschen überhaupt kein Einkommen. Was mit Ihnen geschieht, wie sie überleben, ob sie überleben, darüber hat die Bundesregierung laut eigenen Angaben keine Kenntnis. Harald Weil schildert Situation und Rechtslage in seinem Essay Sanktionen gegen junge Erwerbslose verfassungswidrig? vor allem in Bezug auf die jüngeren Opfer der Sanktionen, und macht außerdem auf eine bemerkenswerte Initiative aufmerksam: Das Bündnis für ein Sanktionsmoratorium, zu dem sich viele Menschen und Organisationen zusammengeschlossen haben, um ein Stopp der Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger durchzusetzen.

Harald Weil: Sanktionen gegen junge Erwerbslose verfassungswidrig?
Initiative Bündnis für ein Sanktionsmoratorium

Was hat Waldorfschule mit Weltpolitik zu tun?

"... Deshalb lautet die Frage, die gegenwärtig in Europa diskutiert werden will: wie kann auf wirtschaftlichem Gebiet die Kooperation an die Stelle der Konkurrenz treten? Und da hinein trampeln jetzt die Deutschen mit ihrem phantastischen Nationalismus und mit einem Korb voll phantastischer Vorschläge für die großen Nationen Europas. Diese müssen bei der Lohndrückerei eben mitziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben! Und: man werde den „Schwachen“ das Stimmrecht entziehen! Die freie Waldorfschule ist der Versuch, derartiger Phantasterei vorzubeugen und die Kinder zu praktischen Menschen zu erziehen. Dieser Absicht sind gerade diejenigen Unterrichtspraktiken geschuldet, die theoretische Köpfe für unpraktisch halten müssen..."

Johannes Mosmann: Was hat Waldorfschule mit Weltpolitik zu tun?

25.09.2010

Eine praktische Antwort auf Thilo Sarrazin

Das deutsche Erbgut ist überaus intelligent, und wird von dem niederwertigeren Erbgut der Türken verschandelt - findet jedenfalls Thilo Sarrazin, SPD-Politiker und Vorstand der Deutschen Bundesbank. Das ist 1 zu 1 Adolf Hitler. Die Idee, dass die höherwertige Kultur an das Erbmaterial gebunden sei, war die Grundfeste des dritten Reichs, zu der sich jetzt, 65 Jahre nach dessen unfreiwilligem Ende, wieder eine Mehrheit der Deutschen bekennt: laut ZDF-Umfrage finden 56% der deutschen, Thilo Sarrazin habe recht. Natürlich - solche Statistiken sind tückisch, mit der richtigen Frage bekommt man auch die gewünschte Antwort. Dass allerdings das Klima für Ausländer, trotz stetig rückläufiger Zuwanderung, immer kälter wird, ist nicht zu übersehen. So sollen sie ihre einjährigen Babys an deutsche Erziehungsanstalten abgeben, weil, so der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, nur in der deutschen Sprache die Phantasie der Kinder gefördert werden könne. Der Innenminister fordert gar ein härteres Vorgehen gegen "Integrationsverweigerer", die sich durch "Bildungsferne" und "mangelndem Aufstiegswille" auszeichneten.

Dass es auch anders geht, beweist die interkulturelle Waldorfschule Mannheim. Dort unterrichten Lehrer aus 12 Nationen Kinder aus der ganzen Welt - auch in deren Muttersprache. Das Ergebnis: die Kinder beherrschen die deutsche Sprache besser als die Kinder, die zu der deutschen Sprache gezwungen wurden. Und: Es sind keinerlei Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen Migranten und Deutschen erkennbar, obwohl ein Großteil der Kinder in jener "niederen Schicht" zu Hause sind, die Thilo Sarrazin so verhasst ist - undenkbar an einer staatlich-selektiven Schule. Dr. Albert Schmelzer, Mitbegründer der Schule und Gründer des Instituts für Interkulturelle Pädagogik, wird am 09. Oktober im Sozialwissenschaftlichen Forum Berlin über die freie interkulturelle Waldorfschule Mannheim und die gesellschaftlichen Bedingungen eines freien Geisteslebens sprechen. Hier könnt Ihr schonmal einen Auszug aus seinem Buch Schule ist bunt lesen:

Albert Schmelzer: Schule ist bunt
Veranstaltung am 09. Oktober: Albert Schmelzer im Sozialwissenschaftlichen Forum Berlin
Thema Bildungsfreiheit

16.09.2010

Wien: Bildung im 21. Jahrhundert

Welche Bildungsräume braucht die globalisierte Welt?

Thomas Brunner: J. H. Pestalozzis Bildungsbegriff u. d. Bedeutung für die Gegenwart Tobias Richter: ...und sie bewegt sich noch - Rudolf Steiners Vision einer Freien Schule Clara Steinkellner: Bildung als Veranstaltung des Staates oder als Initiative der Zivilgesellschaft? Dr. Helmuth Hartmeyer: Globales Lernen - die Welt in Erfahrung bringen Corinna Gleide: Soziale Unmittelbarkeit als Bedingung individueller Entwicklung Ulja Novatschkova: Besinnung und Regsamkeit - oder wodurch werden unsere Kinder kräftig? Ralf Gleide: Die Bildungsfrage angesichts der gesellschaftlichen Ökonomisierung Prof. Dr. Salvatore Lavecchia: Gleichgeschaltete Universitäten - evaluieren, akkreditieren... und wo bleibt die Freiheit?

Öffentliche Tagung vom 24.-26. September 2010 in Wien, KulturZeitRaum, Tilgnerstraße 3. Kontakt: Clara Steinkellner, 00043-1-6991797, clara.steinkellner[at]gmail.com. Kosten und weitere Infos: Siehe hier

Sozialwissenschaftliches Forum in Freiburg: Mitstreiter gesucht

Vortrag von Werner Breimhorst am 29.09.10 zum Thema "Die Preisfrage in der Landwirtschaft vor dem Hintergrund des Weltagrarberichtes", zugleich erstes Treffen zum Aufbau eines sozialwissenschaftlichen Forums in Freiburg (Mehr über die Idee der Sozialwissenschaftlichen Foren hier)

"Zunächst möchte ich die Ergebnisse dieses Berichtes kurz darstellen. Anschließend soll es um die Preisfrage für landwirtschaftliche Produkte vor dem Hintergrund der Bilanz zwischen Landwirtschaft und Industrie gehen, wie sie sich aus den Ideen der sozialen Dreigliederung ergibt. Mit diesem Hintergrundwissen soll dann ein Blick auf verschiedene Wege geworfen werden, im Biolandbau- und Biogartenbau die Preisfrage zu lösen (Direktvermarktung, Höfegemeinschaften, CSA = community supported agriculture, die landwirtschaftlich-industrielle Assoziation).

Dieser das Forum Dreigliederung eröffnende Vortrag soll später durch weitere Forumaktivitäten fortgeführt und langfristig in das Netzwerk sozialwissenschaftlicher Foren eingebunden werden. Die Initiative zur Begründung dieser Foren ist auf Thomas Brunner, einem Künstler aus Cottbus, zurückzuführen, der neben den sozialwissenschaftlichen Foren mit der freien Bildungsstiftung einen weiteren Impuls zur Befreiung des Geisteslebens auf den Weg gebracht hat." Wer Werner Breimhorst beim Aufbau einer solchen Initiative in Freiburg helfen möchte, kann Kontakt mit ihm aufnehmen:

Kontakt: 07661-909849, oder hier. Ort für den Vortrag am 29.09.: Echinos Gartenbau, F.-Husemann-Weg 11, 79256 Buchenbach. Der Vortrag ist kostenlos; Spenden werden erbeten und gehen zugunsten des Forum Dreigliederung.

14.09.2010

Graffiti als unterdrücktes Potential

"Obwohl Graffiti durch die Hiphop-Bewegung an grosser Popularität gewann, ist das gesetzwidrige Gestalten des öffentlichen Raumes eine uralte Ausdrucksweise und reicht von den beschrifteten Toilettenhäuschen und Telefonbüchern in öffentlichen Telefonzellen bis zur Errichtung von phantasievollen Skulpturen. Was in der breiten Öffentlichkeit nur auf Unverständnis stösst, erklärt sich durch die Dreigliederung des sozialen Organismus als die gewaltsame Äusserung eines unterdrückten Gesellschaftsgliedes..."

Andrey: Graffiti als unterdrücktes Potential
Thema Freiheit

24.08.2010

700 Meter-Schleuder für Gelder aus Zwangsschenkungen

Das Paul Scherrer Institut, ein Schweizer Forschungszentrum, versucht vom Bund 275 mio Franken zu bekommen, um eine 700 Meter-Elektronenschleuder zu bauen. Die Vertreter versprechen sich dadurch eine internationale Spitzenstellung in der Erforschung der Struktur der Materie einzunehmen. Ob ihnen das Geld zugesprochen wird, hängt nun vom Parlament ab.

Ein gutes Beispiel für Geld, welches dem Einzelnen durch Zwangsschenkungen abgenommen und in Projekte gesteckt wird, welche letzteren möglicherweise nicht im geringsten interessieren. Die 275 mio Franken werden von Menschen bezahlt, welche ein Recht darauf haben selber zu entscheiden, welche Forschungsprojekte sie unterstützen wollen.

Der Herr Parlamentarier muss begreifen, dass er den Steuerzahler um jeden Franken, den er als Vertreter des Rechtslebens für irgendeine Ausrichtung des Geisteslebens ausgibt, betrogen hat. Das einzig Richtige, was er unter momentanen gesellschaftlichen Umständen machen kann, ist es, einen solchen Antrag abzulehnen! Das Prestige, welches das Land unter den Forschern durch eine solche Investition erlangen könnte, sollte durch den Verlust an der Menschenwürde der Bürger gemessen werden.

Texte zum Thema finden sich unter den folgenden Links:
Kulturfreiheit
Freiheit

30.07.2010

Seminar: Tausch und Täuschung

Die Folgen des Immobilienhandels und die Idee eines neuen Eigentumsrechts, 19. - 21. November in Berlin. Rechtzeitige Anmeldung erforderlich!

Leistung wird gegen Leistung getauscht. Das ist das Prinzip der Wirtschaft. Gerecht kann es dabei nur zugehen, wenn niemand in die Lage kommt, etwas gegen eine Leistung einzutauschen, das seinerseits keine Leistung ist. Das wäre dann nähmlich eine Täuschung. Eine Täuschung wäre es, wenn der eine Brot gibt, und der andere dafür den Mond. Für den Mond kann niemand etwas. In einem korrupten Staat könnte zwar ein Mensch behaupten, er habe das Recht an dem Mond, und sich dafür Brot geben lassen. Ökonomischer Unfug wäre es trotzdem, denn man bekäme einen Scheinwert heraus, wenn man den Mond mit berechnete.
Nicht anders verhält es sich, wenn sich ein Mensch für Grund und Boden bezahlen lässt. Der Boden ist keine menschliche Leistung, anders als die Produkte, die darauf erarbeitet werden können. Es kann deshalb höchstens sein, dass jemand das Recht darauf hat, den Boden zu nutzen. Das Recht als solches ist aber nicht vergleichbar mit einem Produkt menschlicher Arbeit. Wir vergleichen beides trotzdem, indem wir dem Recht einen Preis geben und es gegen Waren tauschen. Das Ergebnis ist ein manipulierter Leistungstausch, in dem die einen ihre Arbeit hingeben müssen, damit die anderen ein arbeitsloses Einkommen beziehen dürfen. Aus dem Tauschen ist ein Täuschen geworden.
Wir wollen uns an diesem Wochenende einen klaren Begriff von dem Unterschied zwischen Tauschen und Täuschen machen. Wir werden herausfinden, wie das Täuschen mit dem aus dem römischen Patriarchat importieren Eigentumsrecht zusammenhängt, und wie daraus die vielgenannten, aber nie verstandenen „Scheinwerte“ entstehen. Schließlich wollen wir sehen, ob es uns gelingt, die Umrisse eines neuen Eigentumsrechts zu zeichnen.

Blockseminar mit Andreas Schurack und Johannes Mosmann, 19 - 21 November in Berlin. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, solltet Ihr Euch rechtzeitig anmelden. Der Kostenbeitrag beträgt 55 Euro regulär und 35 Euro ermäßigt. Kontakt und Anmeldung: hier

Forum: Waldorf trifft Özge, Sercan und Ysuf

Zum 2. Berliner Sozialwissenschaftlichen Forum haben wir Dr. Albert Schmelzer eingeladen, um über das Abenteuer einer freien interkulturellen Schule und die gesellschaftlichen Bedingungen eines freien Geisteslebens zu sprechen. Albert Schmelzer ist Dozent an der freien Hochschule Mannheim, Verfasser zahlreicher sozialwissenschaftlicher und pädagogischer Schriften und Gründer des Instituts für Interkulturelle Pädagogik. In der von ihm mitbegründeten freien interkulturellen Waldorfschule Mannheim betreuen Lehrer aus 12 Nationen Kinder aus der ganzen Welt. Im Anschluss an den Vortrag von Schmelzer wird wieder jeder Besucher die Gelegenheit bekommen, seine Initiative vorzustellen, damit man sehen kann, wer alles da ist, und mit wem man vielleicht ein neues Projekt in Gang bringen könnte...

Samstag, 9. Oktober 2010, 16.00 Uhr, Freie Waldorfschule Berlin-Mitte (Weinmeisterstraße 16, 10178 Berlin). Kontakt: Bewegung für soziale Dreigliederung e.V., Sylvain Coiplet, Tel. 030/26305202. Kontakt.


Eintritt frei, Spenden erbeten.

Interkulturelle Waldorfschule Mannheim

Was ist ein Sozialwissenschaftliches Forum? Siehe hier.

Leipzig: Sozialwissenschaftliches Forum gegründet

Nachdem bei der Eröffnungsveranstaltung des Berliner Sozialwissenschaftlichen Forums der Funke übergesprungen war und für alle sichtbar wurde, dass es Sinn macht, die Teilnehmer nicht mit der Erinnerung an den Vortrag nach Hause zu schicken, sondern ihnen im Anschluss die Gelegenheit zu geben, ihre eigenen Initiativen vorzustellen, damit den guten Ideen auch Taten folgen und neue Formen der Zusammenarbeit entstehen können, hat sich Jörn Sakuth entschlossen, in Leipzig ebenfalls ein Sozialwissenschaftliches Forum zu gründen. Thomas Brunner wird einen Vortrag halten, und nach eine Pause gibt es dann das Initiativenforum.

Samstag, 2. Oktober 2010, 14.00 Uhr, Gartenbau Linke Hof in Leipzig-Baalsdorf (Brandiser Straße 79, 04316 Leipzig-Baalsdorf) Kontakt: Jörn Sakuth, steinkrais[at]gmx.de

Was ist ein Sozialwissenschaftliches Forum? Siehe hier.

Was hat der Neoliberalismus
mit dem Sozialismus gemein?

"Das Wort »Neoliberalismus« ist zu einer Projektionsfläche für Angst und Hass der Menschen geworden. Wer sich aber unbefangen auf die Arbeiten der neoliberalen Denker einlässt, der kommt nicht umhin, zuzugeben, dass er es in den meisten Fällen nicht mit irgendwelchen Bösewichten zu tun hat, sondern mit gewissenhaft denkenden Menschen. Nichtsdestotrotz machen sie Fehler. Auf das Wissen darum, wo der Neoliberalismus richtig trifft und wo seine Fehler liegen, kommt es an, wenn man ihm nicht nur Gefühle, sondern Taten entgegensetzen will..."

Johannes Mosmann: Wie kann die Menschenarbeit ihre Bestimmung finden?
Thema: Wirtschaftskrise

Sozialismus als Forderung der Weltwirtschaft

"Der Begriff des Sozialismus wird in der Regel mit dem politischen Staat in Verbindung gebracht. Der vorliegende Artikel zeigt anhand der Organisation der Arbeit, dass der Sozialismus dem Wirtschaftsleben inhärent ist. Der staatliche Sozialismus ist lediglich eine Folge dessen, dass das Wirtschaftsleben seinen eigenen Bedingungen nicht gerecht wird. Das aber hat mit dem Zentraldogma der herrschenden Wirtschaftslehre zu tun..."

Stephan Eisenhut: Sozialismus als Forderung der Weltwirtschaft
Thema Wirtschaftskrise

28.07.2010

Was verbirgt sich hinter Fair Trade?

Warum kaufen Sie Fair-Trade-Produkte? Wissen Sie überhaupt, was sich hinter dem Siegel verbirgt? Die Arbeit von Katharina Scholz gibt einen Überblick über Struktur und Arbeitsweise der Fair-Trade-Organisationen und eine genaue Beschreibung der Standards, die sich hinter den Fair-Trade-Siegeln verbergen. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf der Frage, was die Konsumenten zum Kauf von Fair-Trade-Produkten bewegt, und inwieweit ihnen die Fair-Trade-Standards bekannt sind, bzw. inwieweit es den Fair-Trade-Organsiationen gelingt, diese zu kommunizieren.

Referent Wolfgang Ritter

Wir freuen uns, Wolfgang Ritter als Referent begrüßen zu dürfen. In seinem Essay Nach der Finanzkrise - Bausteine für die Zukunft gibt er einen Überblick über die Themengebiete, über die er sprechen kann. Wenn Ihr Wolfgang Ritter hören und ihn einladen wollt, könnt Ihr an die in der Referentenliste angegebene Mail-Adresse schreiben.

Wolfgang Ritter in der Referentenliste

18.05.2010

Direkte Bundesratswahlen

Nachdem Christoph Blocher, der von der Schweizer Volkspartei bevorzugte Bundesrat, vom Parlament durch einen anderen Vertreter der SVP ersetzt wurde, lancierte die SVP eine Initiative zur Einführung der direkten Bundesratswahl.
Obwohl die Initiative aus parteipolitischen Interessen gestartet wurde, ist darin ein Ziel der sozialen Dreigliederung zu erkennen. Die Vertreter des Rechtsleben werden vom Volk gewählt und nicht von einem Parlament. Das Spezialistentum, als welches das Parlament verstanden wird, weicht einem Bürger, dem man politische Entscheidungskompetenzen zutraut.
Dennoch handelt es sich natürlich um ein einseitiges Vorhaben, da nur das Rechtsleben umgestaltet wird. Das Geistes- und das Wirtschaftsleben erhalten dadurch nicht automatisch die Verwaltungsformen, welche Ihnen angemessen wären. Sie sind zudem nach wie vor in den Staatsapparat verwickelt und werden, falls die Initiative durchkommt, ebenfalls demokratischer gestaltet.


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07.05.2010

Tagung: Wie kann die Herrschaft der ökonomischen Rationalität überwunden werden?

"Bildungswesen, Berufsleben und alltägliche Lebenswelt werden heute in einem solchen Ausmaß durch das Medium Geld oder durch staatliche Administration gesteuert, dass nicht nur der eigene Sinn von Bildung und Arbeit, sondern auch der Sinn und die Wertigkeit des „eigenen Lebens“ jedes Menschen zunehmend ausgeblendet werden. Ein wesentlicher Ansatz, um dieser verheerenden Tendenz unserer Zeit entgegen zu treten, ist die Erweiterung und Transformation des abgehobenen und verselbständigten Verstandesdenkens hin zu einem umfassenden geistigen Erkennen. Denn das erweiterte und verlebendigte Denken ermöglicht eine unmittelbare menschliche Verständigung, deren Kraft heute auf allen Lebensfeldern fehlt. Nur durch die Unmittelbarkeit des menschlichen Geistes wird es möglich, die Anonymität des ökonomischen Kalküls und der staatlichen Regulierung zu überwinden. Wir wollen auf der Tagung versuchen, diesen Gedanken im Kontext der sozialen Gegenwartskrise ins Gespräch zu bringen und aus verschiedenen Perspektiven weiter zu konkretisieren. Die Tagung soll nicht allein dem Verständnis menschlicher Unmittelbarkeit dienen, sondern diese selbst durch ausreichend Zeit für Gespräch und Begegnung ermöglichen."

Programm und Flyer

Mit Beiträgen von Thomas Brunner, Stephan Eisenhut, Corinna Gleide, Ralf Gleide, Johannes Mosmann und Rebecca Ziegler. Ort: Rudolf Steiner Haus Heidelberg, Klingenteichstr. 8. Zeit: Freitag 18. Juni 19.00 Uhr bis Sonntag 20. Juni 13.00 Uhr. Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten. Anmeldung ist erwünscht, damit wir besser planen können: D.N. Dunlop Institut, Friedrich- Ebert-Str. 14, 69412 Eberbach. Tel. 06271/917014, Fax: 06271/917012

06.05.2010

Das bedingungslose Grundeinkommen: Überlegungen zu den Vorstellungen von Götz Werner und Benediktus Hardorp

Ende der 90er Jahre suchten junge Menschen in der ganzen Welt nach einer gemeinsamen Antwort auf die globalen Herausforderungen. Die Zivilgesellschaft trat als dritte Kraft neben Staat und Wirtschaft in Erscheinung. Dabei war auch die Idee der sozialen Dreigliederung im Gespräch. Diese Entwicklung wurde von der Mehrheit der Anthroposophen jedoch nicht unterstützt, stattdessen zog man sich aus der internationalen Diskussion zurück, und widmete sich einer nationalstaatlichen Idee: dem bedingungslosen Grundeinkommen. Diese nationalstaatliche Idee, in der Weise, wie sie von Götz Werner oder von Benediktus Hardorp verbreitet wird, ist seither das, was in der Öffentlichkeit als der Beitrag der Anthroposophie zur sozialen Frage wahrgenommen wird. Grund genug, die Vorschläge von Werner und Hardorp einmal in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht kritisch zu prüfen:

Heidjer Reetz : Das bedingungslose Grundeinkommen
Überlegungen zu den Vorstellungen von Götz Werner und Benediktus Hardorp

Thema Grundeinkommen

Solidarisch Wirtschaften mit Risikokapital

"Dass ein Neubeginn erforderlich ist, wird nur von wenigen ernsthaft bestritten. Die große Frage ist allerdings, wie dieser Neubeginn aussehen soll und wie tiefgreifend er sein muss. Eine Rolle bei der Diskussion um neue Regeln für die globale Ökonomie spielen Fragen von Risiko und Haftung. Die ganze Misere sei vor allem ein Ergebnis mangelnder Eigenkapitalaustattung der Banken, so kann man hören. Diese Diskussion droht in neue Illusionen zu münden, wenn die Frage nach der Kreditsicherung nicht auf neue Grundlagen gestellt wird. Dabei geht es nicht einfach nur um ein besseres Verständnis des Problems, sondern auch um die Berücksichtigung praktischer Erfahrungen mit einer alternativen Praxis der Kreditsicherung. Ein wichtiges derartige Erfahrungsfeld ist die Praxis der Genossenschaftsbewegung in Dänemark im 20. Jahrhundert ..."

Hakan Blomberg: Soliddarisch Wirtschaften mit Risikokapital
Thema Geld

26.04.2010

Aygül Özkan und das Kruzifix an staatlichen Schulen

Aygül Özkan hat sich gegen Kruzifize an staatlichen Schulen ausgesprochen. Eigentlich mutig. Die Entrüstung vieler Politiker, die sich für Christen halten, zeigt nur, daß sie aus dem Kruzifixbeschluß des Bundesverfassungsgerichts von 1995 immer noch nichts gelernt haben.

Sylvain Coiplet: Aygül Özkan und das Kruzifix an staatlichen Schulen

Thema: Kruzifix Kruzifix
Initiative: Verfassungsklage gegen Schulkruzifixe in Bayern

Social Banking

"Angesichts der griechischen Schuldenkrise besteht aktuell die Gefahr, dass bei ungeeigneten Gegenmaßnahmen die Finanzjongleure gegen andere Kandidaten einer Staatspleite, wie etwa Portugal und Spanien, spekulieren werden. Zu erwarten sind dabei dann enorme Gewinne für die zockenden Finanzinstitute, ohne dass eine reale Wertschöpfung stattgefunden hat, und ein Staatsbankrott mit den weit reichenden und langjährigen negativen Folgen für das Lebensniveau der Bevölkerungen. Auf die in diesem Zusammenhang gemachte Feststellung der Berliner Zeitung: »Derzeit sieht es so aus, als müssten sich die Regierungen nach den Spekulationen der Märkte richten«, antwortet Sebastian Dullen, Volkswirtschaftsprofessor an der HTW Berlin: »Gegenwärtig gibt es dazu keine Alternative. Europa hat sich nun mal zu freiem Kapitalverkehr entschlossen.« [..]

Ein wenig Hoffnung kann da die Existenz des Social Banking Sektors machen. Hier steht, teils seit Jahrzehnten schon, nicht die Kapitalrendite im Fokus, sondern es wird nach sozialen, ökologischen und kulturellen Gesichtspunkten gearbeitet. Geld wird hierbei nicht als Selbstwert betrachtet, sondern bankenspezifisch in seinem Wesen als Leihgeld, als Gestaltungsmittel für individuelle und soziale Prozesse verstanden. So rücken diese Institute in Folge der Krise nicht nur ins öffentliche und wissenschaftliche Interesse, sondern erleben auch einen starken Zustrom an Kunden, der teilweise mit einem Wachstum von 30% und einem Zuwachs an Arbeitsplätzen verbunden ist..."

Harald Weil: Social Banking

Ulrich Beck fordert Autonomie der Hochschulen

"Rudolf Steiner hatte 1898 dem „soziologischen Philosophen“ anempfohlen, Folgerungen aus dem soziologischen Grundgesetz, welches man weitgehend mit dem in der Soziologie gehandhabten Begriff der Individualisierung gleichsetzen kann, zu ziehen. Beck scheint sich dieser Aufgabe zu widmen. In Februar thematisierte er dafür in der Frankfurter Rundschau mit dem Essay „Die Wiederkehr des Sozialdarwinismus“ die deutsche Universität. Man muss nicht alle Vorstellungen Becks in diesem Artikel teilen, doch dem Grundanliegen dieses Aufsatzes ist zu wünschen, dass es eine vergleichbare Dynamik und Verbreitung entwickelt, wie frühere Schlagworte Ulrich Becks..."

Harald Weil: Ulrich Beck fordert die Autonomie der Hochschulen
Thema Bildungsfreiheit

12.04.2010

Minarettverbot: Gastbeitrag für Islamische Zeitung

"Das Kennzeichen einer freiheitlichen Gesellschaft ist, dass Staat und Religion getrennt sind. Der Staat darf sich nicht mit den Werten einer einzelnen religiösen Gruppe, etwa mit denen der Christen, verbinden. Weder ein islamischer, noch ein christlicher Gottesstaat sind mit dem Grundgesetz vereinbar. Vielmehr hat der Staat allen Bürgern das Recht auf freie Wahl und Ausübung der Religion zu garantieren. Dieses Recht wird in dem Augenblick gebrochen, da der Staat die Religion zu einer Frage der Mehrheitsverhältnisse macht und so zum Anwalt einer einzelnen religiösen Gruppe mutiert. Das Recht auf freie Religionsausübung schützt deshalb den Inhalt des Glaubens gerade vor dem Staat - auch vor dem demokratischen Staat."

Johannes Mosmann: Die Grenzen der Demokratie

Das Bankwesen als Keimzelle für ein neugestaltetes Wirtschaftsleben

"Die Geldschöpfung gehört zu den wesentlichen Aufgaben des modernen Banksystems. Die Ausübung dieser Aufgabe verlangt eine große Verantwortlichkeit, der dieses System gegenwärtig nicht gerecht werden kann. Das Bankenwesen wird vielmehr als ein von der Realwirtschaft abgelöster Kropf erlebt. Die Geldmengensteuerung könnte das maßgebliche Koordinationsinstrument des Wirtschaftslebens werden, wenn die Banken sich zu Organen der Realwirtschaft entwickeln. Der Artikel zeigt hier Gestaltungsmöglichkeiten aus einem bisher kaum berücksichtigten Aspekt von Rudolf Steiners Nationalökonomischen Kurs auf, die mit der drohenden Verschärfung der Krise immer mehr an Aktualität gewinnen könnten..."

Stephan Eisenhut: Das Bankwesen als Keimzelle für ein neugestaltetes Wirtschaftsleben
Thema Finanzkrise

Die Finanzkrise als Krise des modernen Geldsystems

"Die Finanzkrise, die gegenwärtig die Gemüter beschäftigt, hat eigentlich eine ganz banale Ursache: Es wurden einfach zu viele Kredite vergeben. Genau genommen wurden zu viele Kredite an Einzelpersonen und Institutionen vergeben, die entweder überhaupt nicht daran dachten oder auch überhaupt nicht in der Lage waren, diese Kredite in Zukunft zu tilgen. Diese Kredite waren aber erstaunlicherweise auch nicht ausreichend durch Pfänder abgesichert, auf die die Banken im Falle des Verzugs hätten zurückgreifen können. Denn es stellte sich mit der Krise heraus, dass die Märkte für das zur Kreditsicherung verpfändete Eigentum zusammengebrochen waren und somit das Pfand für die Bank keinen Wert darstellte. Der folgende Artikel zeigt, wie im modernen Finanzsystem Geld aus dem Kredit geschaffen wird, es dabei aber den Boden unter den Füßen verliert. Der Versuch, die Bodenhaftung durch den Rückgriff auf die Golddeckung, zurückzugewinnen, kann aber ebenso wenig überzeugen."

Stephan Eisenhut: Die Finanzkrise als Krise des modernen Geldsystems
Thema Finanzkrise

Wohnungspolitik: Empfehlung an Bündnis 90/Die Grünen

Am 13. März 2010 war ich zum Grünen Mietenkongress des Berliner Landesverbandes der Partei Bündnis 90/Die Grünen eingeladen. Dort sollte ich meine Empfehlungen in Bezug auf die Berliner Wohnungspolitik, die ich im Auftrag des Vereins "Bewegung für soziale Dreigliederung e.V." eingereicht hatte, bei einer Podiumsdiskussion vertreten. Hier könnt Ihr das eingereichte Papier lesen. Nach dem Kongress habe ich zudem eine kleine Ergänzung verfasst, in der ich näher auf einzelne "Steuerungsinstrumente" der Wohnungspolitik eingehe.

Zum Mietenkongress eingereichtes Papier: Wie kann die Berliner Landespolitik weitere Mietsteigerungen verhindern?
Ergänzung: Sinn und Unsinn einzelner Instrumente der Wohnungspolitik
Kurzinterview mit Johannes Mosmann am Rande des Kongresses.

18.03.2010

Eröffnung des Sozialwissenschaftlichen Forums in Berlin

Samstag 22. Mai, 16 Uhr: Vortrag und Gespräch mit Christoph Strawe. Wer will, kann sich im Anschluss mit an den runden Tisch setzen. Dort kann jeder unter dem Eindruck des Vortrages seine Arbeit oder seine Initiative kurz vorstellen, sodass man erfährt, wer was kann, wer was braucht, und mit wem man gegebenenfalls zusammenarbeiten möchte. Daraus ergibt sich auch die nächste Veranstaltung.

1. Christoph Strawe: Jenseits von Kapitalismus und Sozialismus - Geschichtliche Entwicklung, aktuelle Arbeitsansätze und Perspektiven der Dreigliederungsbewegung

Die heutige soziale Krise ruft bei vielen Menschen die Frage nach gesellschaftlichen Alternativen wach. Welchen Beitrag die Arbeitsansätze der sozialen Dreigliederung leisten können, in welchen konkreten Initiativen sie sich bereits gezeigt haben und welche Perspektiven sich aus ihnen ergeben könnten, ist Thema dieses Abends. Der Referent ist Philosoph und Sozialwissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift „Sozialimpulse“ und Professor an der Freien Hochschule Stuttgart.

Eintritt frei, Spenden erbeten. Kontakt: Bewegung für soziale Dreigliederung e.V., Sylvain Coiplet, Tel. 030/26305202, Mail. Ort: Freie Fachschule für Pädagogik, Besselstraße 14, 10969 Berlin

Fallstudie: Das Scheitern der Berliner Assoziation von 1959

Das Studium des Rechenschaftsberichts von Hans Georg Schweppenhäuser aus dem Jahre 1970 über den missglückten Versuch, in Berlin eine Assoziation für Produkte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft aufzubauen, ist für jene, die selbst eine Assoziation aufbauen wollen, eine wichtige Vorbereitung, denn wenn es gelingen soll, dann müssen die Fehler der Berliner Initiative von 1959 vermieden werden. Ein Grund für das Scheitern der Berliner Initiative ist laut Schweppenhäuser die Tatsache, dass der Demeter-Bund nicht nur kein Verständnis für rein wirtschaftliche Fragestellungen zeigte, sondern die wirtschaftliche Initiative für seine rein geistigen Zwecke zu instrumentalisieren suchte. Aus der Konsumentenvertretung wollte der Demeterbund eine Werbeveranstaltung für die vermeintliche geistige Mission der Produzenten machen, und so das eigentliche Ziel der Assoziation, nämlich die Kontrolle der Produktion durch das Interesse der Konsumenten, umkehren.

Hans Georg Schweppenhäuser: Über eine Berliner Initiative zur Schaffung einer assoziativen Wirtschaftsordnung für den Bereich der biologisch-dynamischen Arbeit (PDF, 40 MB)
Thema Assoziation

Fallstudie: Die Rückkehr des Dorfladens

Supermarkt, Metztger, Bank und Post haben Jülich-Barmen verlassen. Das selbe geschieht in vielen anderen Kleinstädten und Dörfern in Deutschland. Für die großen Unternehmen lohnt es sich offenbar nicht, die Nachfrage in kleineren Städten zu bedienen. Logisch eigentlich - wenn da ein ganzer Supermarkt neben dem Metzger und der Post stehen muss, dann muss der auch was umsetzen. Aber wer sagt denn, dass das so sein muss? Eine Bürgerinitiative in Jülich-Barmen zeigt, dass sich Supermarkt, Metzger, Bank und Post sehr wohl rechnen - nämlich in dem Augenblick, da sie nicht mehr zusammenhanglos nebeninander stehen, sondern sich verbinden. Für Studenten der assoziativen Wirtschaft ist der Artikel von Manuela Braun ein interessantes Studienmaterial.

Manuela Braun: Die Rückkehr des Dorfladens
Thema assoziative Wirtschaft

Die neoliberale Dialektik und das anthroposophische Wirtschaftsmodell

Ob links oder rechts, bei der Frage, wie die Krise zu bewältigen sei, sind sich im Prinzip alle einig: der Staat soll was unternehmen. Die einen wollen den Finanzmarkt regeln, die anderen Gewinne besteuern, und wieder andere wollen den Zins abschaffen. Auch von anthroposophischer Seite, von Achberg bis Dornach, werden diese Thesen verbreitet. Mit Anthroposophie, oder gar mit der von Rudolf Steiner angestrebten "sozialen Dreigliederung" hat das jedoch nicht das Geringste zu tun. In Wahrheit steht man mit solchen Thesen selber mitten im Neoliberalismus! Johannes Mosmann deckt diesen Zusammenhang auf, und zeigt, was demgegenüber ein anthroposophisches Wirtschaftsmodell sein könnte ...

Johannes Mosmann: Die neoliberale Dialektik und das anthroposophische Wirtschaftsmodell
Mehr Texte von Johannes Mosmann

Sozialwissenschaftliches Forum gegründet

Die Organisationsform des Sozialwissenschaftlichen Forums ist völlig neuartig. Bislang wurde auf sozialwissenschaftlichen Veranstaltungen bestenfalls darüber theoretisiert, wie man in die Praxis kommen könne. Das von Thomas Brunner initiierte Sozialwissenschaftliche Forum will dagegen selbst mit der Praxis beginnen. Zu diesem Zweck werden ihre regelmäßigen Veranstaltungen jeweils in 2 Teile gegliedert: Im ersten Teil erhält ein Mensch die Gelegenheit, seine Erkenntnisse auf wirtschafts-, rechts- oder kulturwissenschaftlichem Gebiet öffentlich zu machen. Nach Diskussion und Pause beginnt der 2. Teil: Der runde Tisch. Jeder Besucher der Veranstaltung hat jetzt die Möglichkeit, seine Arbeit, seine Bedürfnisse oder seine Initiative vorzustellen. So kann sichtbar werden, wer was kann oder braucht, und mit wem man gegebenenfalls Gespräche über eine Zusammenarbeit führen möchte.

Das Sozialwissenschaftliche Forum möchte also einerseits die Erkenntnis sozialer Zusammenhänge fördern, und andererseits ein gegenseitiges Wahrnehmen ermöglichen und so Chancen für gemeinsame Projekte sichtbar machen, damit die Teilnehmer der Veranstaltung im Hinblick auf die neugewonnenen Erkenntnisse sofort zur Tat schreiten können. Nur konsequent ist deshalb, dass sich auch das Team für die Organisation der nächsten Veranstaltung des Sozialwissenschaftlichen Forums bei jedem runden Tisch neu finden wird.

Termine und Orte werden im blog des Institut für soziale Dreigliederung bekanntgegeben. Ansprechpartner: Sylvain Coiplet oder Johannes Mosmann, Tel. 030-26305202, mail

Wenn Ihr die Idee gut findet, bitte unterstützt sie mit einer Spende, denn das Sozialwissenschaftliche Forum will sich nicht von einem institutionellen Bildungsträger, sondern von Eurem freien Willen abhängig machen.

Bewegung für soziale Dreigliederung
Knr 42573800
BLZ 43060967
Kreditinstitut: GLS-Bank
Unbedingt angeben: Stichwort "Forum"
Spendenformular

24.02.2010

Volkisnitiative Schule in Freiheit - Video

"Wie werden unsere Schulen gut? – Unter diese Frage stellte der Arbeitskreis “Schule in Freiheit” des Omnibus für direkte Demokratie den vergangenen Freitag und Samstag – In Form von Vortrag (Hennig Kullak-Ublick) und Seminar (Ingo Krampen) war diese Tagung im Haus der Demokratie eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, in einen Austausch zu Ansichten und Fragen rund um das Bildungswesen nicht nur in Berlin zu kommen. Den Einstieg zeichnete Henning Kullak-Ublick, Begründer der Aktion “Mündige Schule”, mit seinem Vortrag, in dem er Erfahrungen und Einsichten als Lehrer und Initiator der Volksinitiative “Schule in Freiheit” 1998 in Schleswig-Holstein zur Verfügung stellte."(Edda Dietrich)

Video: Ausschnitte aus dem Vortrag von Henning Kullak-Ublick und der anschließenden Diskussion
Mehr zum Thema: Bildungsfreiheit
Die Forderungen von Omnibus für direkte Demokratie

12.02.2010

PDF: Wie funktioniert eine Assoziation?

Im Augenblick beschäftigen wir uns in dem Kurs Finanzkrise und soziale Dreigliederung mit der Funktionsweise der wirtschaftlichen Assoziationen. Wie ermitteln die Assoziationen den Bedarf? Wo ist der Unterschied zum Marktmechanismus? Wie bestimmen sie die Preise? Diesen und anderen Fragen werden wir in den kommenden Wochen nachgehen.

Wieder werde ich Scripte oder Nachschriften der Vorträge, soweit verfügbar, auf die Webseite nehmen. Den Anfang machen zwei Vorträge, in denen ich mich, von der Kreditfrage ausgehend, Wesen und Funktion der Assoziation nähere.

Johannes Mosmann: Der Hunger in Äthiopien und der Pragmatismus der Deutschen
Johannes Mosmann: Nach welcher Organisationsform strebt die Wirtschaft?
Thema Assoziation

05.02.2010

Bildung: Zentralismus versus Freiheit

"Das deutsche Schulwesen ist zentralistisch geprägt – ebenso das bildungspolitische Denken. Der Staat plant, gestaltet und lenkt das Schulwesen. Vereinheitlichung erscheint in der bildungspolitischen Diskussion immer als die wichtigste Verbesserung, als sei sie ein Garant für pädagogische Qualität. Für pädagogische Autonomie und Kreativität der einzelnen Schule hört man zwar viele goldene Politikerworte, doch einen gesetzlichen Schutz vor nivellierender Vereinheitlichung sucht man vergeblich. Schule ist schon lange eine Veranstaltung des Staates; er hat ein faktisches Monopol. Pädagogische Freiheit fristet ein Nischendasein. Aber die politische Rhetorik wird zunehmend autonomiefreundlicher."

Eckhard Behrens: Bildungspolitischer Zentralismus wird kein Garant für Qualität sein
Thema Bildungsfreiheit

Initiative: Bio-Verbraucher e.V.

Der gemeinnützige Bio-Verbraucher Deutschland e.V. will Verbindungen schaffen zwischen Produzenten, Händlern und Konsumenten und ihren Verbänden. Er bringt die Adressen und Angebote der Firmen und Verbände unter der Rubrik Bio-Adressen auf seine Internetseiten. Ihre Berichte und Qualitäts-Recherchen veröffentlicht er in seinem Info-Brief ebenfalls im Internet. Auch die Wünsche und Anregungen der Bio-Verbraucher erscheinen dort, wenn sie von allgemeinem Interesse sind. Er will die assoziative Zusammenarbeit auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene fördern und selber als Verhandlungspartner der Erzeuger- und Händlerverbände zur Verfügung stehen und auch gemeinsam mit ihnen und anderen Organisationen die Interessen der Bio-Verbraucher in der Öffentlichkeit vertreten.

Initiative Bio-Verbraucher e.V.
Thema Assoziation

Petition erfolgreich: Perlas zurück im Präsidentenwahlkampf

Mehr als einen Monat nach seiner Disqualifikation ist Nicanor Perlas soeben offiziell als Kandidat für die philippinischen Präsidentschaftswahlen am 10. Mai rehabilitiert worden. In ihrer Resolution 8743 hat die philippinische Wahlkommission Comelec verlautbart, dass Perlas wieder in die Liste der Kandidaten aufgenommen wurde.

Perlas, Träger des Alternativen Nobelpreises und Pionier der Anthroposophie auf den Philippinen, war im Dezember mit 90 weiteren Kandidaten aus dem Rennen genommen worden, da er angeblich keine nationale Kampagne finanzieren und nicht genügend Unterstützung mobilisieren kann. Eine weltweite Kampagne brachte im Internet jedoch schnell über 1200 Unterstützer zusammen, die Perlas mit Vaclav Havel, Nelson Mandela und Al Gore verglichen. Er selbst veranstaltete am 21. Dezember eine Demonstration vor dem Gebäude von Comelec und reichte dabei seine Petition um Wiederaufnahme in die Kandidatenliste ein. Ein am 28. Dezember veranstaltetes Hearing von Comelec führte schließlich zu der Entscheidung von heute, die Perlas als einzigen Kandidaten für die Präsidentschaft rehabilitiert.

News Nicanor Perlas zurück im Präsidentschaftswahlkampf der Philippinen
Texte von und über Nicanor Perlas

04.02.2010

Veranstaltung: Hat der Individualismus noch eine Chance?

Wege zu einem selbstbestimmten Handeln in Wirtschaft, Recht und Bildung.

Die Reaktion auf die Wirtschaftskrise könnte verheerender sein als die Krise selbst. Es müssen Regeln her, die Banken gehören verstaatlicht, die Politiker sollen mal was machen - von allen Seiten tönt der Ruf nach dem großen Automat, nach der Autorität, die das Individuum ersetzen kann. Das scheint konsequent, denn die Freiheit einzelner Personen hat tatsächlich eine Mitschuld an der Krise. Aber es wäre eine fatale Verwechslung, wenn wir wegen der Freiheit dieser Personen unser selbstverantwortliches Handeln endgültig gegen eine Fremdbestimmung eintauschen würden. Mag sein, dass die Freiheit in der Wirtschaft fehl am Platz ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass in der Wirtschaft keine Selbstbestimmung möglich ist. Die Freiheit ist nämlich nur eine Form der Selbstbestimmung. Und sie herrscht gegenwärtig gerade deshalb in der Wirtschaft, weil das Individuum noch gar nicht herausgefunden hat, wie es sich auch als wirtschaftendes Subjekt selbst bestimmen kann. Die einzige mögliche Antwort auf die Krise lautet daher: Kampf für ein selbstbestimmtes Leben in Wirtschaft, Recht und Bildung!

Vortrag von Johannes Mosmann. Donnerstag, 04. März 2010, 20.00 Uhr, SinneWerk e.V., Rigaer Str. 104, 10247 Berlin. Spenden erbeten, Richtsatz 5 Euro.

Weitere Veranstaltungen

25.01.2010

Neuauflage von Benediktus Hardorps Dissertation

Die theoretische Wirtschaftswissenschaft glänzt durch partielle Richtigkeiten und eilt den politischen Tatsachen hinterher. Will sie autonom und sozial schöpferisch als Erkenntnis werden, muss sie ihr Begriffsvermögen selbst methodisch erweitern. In den politischen Folgen bloß theoretischen Erklärungen und der trial and error-Methode sozialökonomischer Wirkungszusammenhängen stehen wir gegenwärtig mitten darinnen.

Da nimmt es nicht Wunder, wenn in den fünfziger Jahren in der neuen „Freiburger Schule“ nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur und dem heraufkommenden Siegeszug des marktwirtschaftlichen Paradigmas, der betriebswirtschaftliche Hochschullehrer Martin Lohmann seinen Studenten ganz neuartige Aufgaben und Doktorarbeiten zur Neubesinnung dieser Disziplin stellte: im vorliegenden Falle die einer Wesensbestimmung des Geldes und einer tragfähigen Unternehmenskultur. Nun liegt sie erneut vor ...

Manfred Kannenberg-Rentschler über das Buch Elemente einer Neubestimmung des Geldes und ihre Bedeutung für die Finanzwirtschaft der Unternehmung von Benediktus Hardorp

Interview mit Ibrahim Abouleish

Ibrahim Abouleish ist der Mann, den man hören muss, wenn man etwas über Alternativen zu unserem Wirtschaftssystem erfahren will. Allerdings geht es Abouleish nicht darum, innerhalb des Systems Verbesserungen vorzunehmen. Er stellt das System auf den Kopf. Und das funktioniert. Heute befindet sich dort, wo einst Wüste war, eine blühende Landschaft, darin ein Pharmakonzern, eine Textilfabrik, ein Krankenhaus, eine Schule, Kindergärten, eine Universität und vieles mehr. Das anthroposophische Verfahren erwies sich als so erfolgreich, dass die ägyptische Regierung angesichts des ungiftigen Wachstums landesweit die Ausbringung von Pestiziden verbot. In ganz Ägypten werden jetzt auf 800 Farmen bio-dynamische Produkte angebaut, und alle sind mit Sekem assoziiert – d.h., alle handeln ausschließlich zu Fair-Trade-Bedingungen. Sekem ist heute in allen wichtigen Ministerien beratend tätig und darüber hinaus in vielen internationalen Organisationen, wie z.B. in der UNIDO, vertreten. Ich hatte Gelegenheit, mit Ibrahim Abouleish zu sprechen und etwas über das Geheimnis seines Erfolges zu erfahren ...

Ibrahim Abouleish im Gespräch mit Johannes Mosmann
Thema Sekem-Holding