19.05.2011

Ein gemeinsames Gotteshaus für drei Religionen

In Berlin-Mitte sind die Zeichen der Zeit erkannt worden und es hat sich eine bemerkenswerte Initiative gebildet. Die evangelische Gemeinde St.Petri- St. Marien plant dort ein Gotteshaus zu errichten, welches von drei Religionen zusammen genutzt werden kann. Jeweils ein Saal für die Gottesdienste von Juden, Moslems und Christen soll durch einen gemeinsamen Saal verbunden werden. Der Bau selbst soll in seiner Architektur von den beteiligten Religionsgemeinschaften gemeinsam entwickelt werden. Die Partner der evangelischen Gemeinde sind zur Zeit das jüdische Abrahm-Geiger-Kolleg in Potsdam sowie das muslimische Forum für interkulturellen Dialog...

Harald Weil: Ein gemeinsames Gotteshaus für drei Religionen
Mehr zum Thema Bildungsfreiheit

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Religionsfreiheit ist nur dann von verschiedenen Religionen nebeneinander praktikabel, wenn die einzelnen Religionen nicht einen Verdrängungswettkampf betreiben und die jeweilige(n) andere(n) Relgion(en) als Feind ansehen.
So, wie ich in die Feinkostabteilung komme und mir frei auswählen kann, ob ich Fleisch, vegetarisch oder was auch immer essen will. Und das muss ich dann auch auswählen und offen genießen können. Ohne Diskriminierung durch die anders Wählenden.
Was unter den Essern hinsichtlich Akzeptanz der Speisenwahl schon recht schwierig ist, ist es wohl für die Glaubensangelegenheiten in weit größerem Ausmaß.
Über Essen werden wir informiert und können uns jederzeit ausreichend informieren. Ob wir es tun ist noch eine andere Sache. Und dann können wir uns frei entscheiden.
Zur Religionsfreiheit gehört die gleiche Informationsfreiheit. Ich muss mich frei informieren können, alle gewünschten Informationen bekommen, man darf um mich werben und dann entscheide ich. Ich muss im Grunde sogar zu zwei "Produkten" gleichzeitig ja sagen können. Und mich auch wieder abwenden können nach einiger Zeit der Prüfung und des Testens, wenn es mir nicht genügt.
Wenn die Religionen, bzw. deren Vertreter, solche Zustände einrichten und gewährleisten können, dann steht einem solchen gemeinsamen Haus eigentlich nichts im Wege.
Die Zustände in Jerusalem lassen mich anderes erwarten. Auch habe ich den Eindruck, dass es in manchen Religionen (noch) weit verbreitet den Ansatz gibt, wer nicht im Sinne der eigenen Religion gläubig ist und handelt, ist ein Ungläubiger. Und die Ungläubigen sind bis in den Tod zu verfolgen. Der Djihad ist eine Form davon.
Vielleicht hat man ja in Berlin-Mitte den gemeinsamen religiösen Supermarkt entdeckt und herausgefunden, wie er funktionieren kann. Kann man sich dann aber gegen die extremen Strömungen in einer mitlerweile vollkommen offenen Welt schützen? Und was, wenn ein Schützer der alten religiösen Überzeugungen nun zum Schluss kommt, dass diese neuen Denker Ketzer und also Ungläubige und daher zu töten sind? Und es gibt davon viele auf der Welt, teils hoch ausgebildete Menschen, keine dummen, einfachen und ahnungslosen Leute.
Ich wünsche allen viel Glück dafür!