31.05.2011

Initiative: D. N. Dunlop Institut

"Unsere Sozialforschung fragt nach den Quellen individueller geistiger Entwicklung als Grundlage tragfähiger Sozialgestaltung. Wir sehen in Bildungsprozessen, welche die menschlich konkrete Begegnung in den Mittelpunkt stellen, den Beginn einer neuen Kultur. Rudolf Steiners Idee eines freien Geisteslebens deutet, ebenso wie Joseph Beuys’ Gedanke einer «permanenten Konferenz», in dieselbe Richtung..."

Initiative D. N. Dunlop Institut
Thema Freiheit

Konrad Schily: Wege aus der Bildungskrise

"Ein Ausweg aus der gegenwärtigen Bildungskrise wird nur gefunden werden können, wenn die Debatte grundsätzlich geführt wird. Erst wenn ein gesamtgesellschaftlicher Konsens darüber besteht, dass das Bildungsleben eine eigene Kategorie innerhalb des gesellschaftlichen Lebens ist, werden Schulen und Hochschulen »organisch« mit den übrigen gesellschaftlichen Funktionen zusammenwirken können. Es ist das Kennzeichen eines Organismus, dass bestimmte Lebensfunktionen von den einzelnen Organen in besonderer Weise wahrgenommen werden, sich also in einzelnen Organen als Tätigkeit verdichten. So verdauen wir nicht mit dem Gehirn, laufen nicht auf Händen usw. Genauso wie das Wirtschaftliche eine eigene Kategorie gegenüber dem Rechtlichen darstellt, ist die Bildung eine eigenständige Kategorie und abzugrenzen gegenüber dem Staatlichen und dem Wirtschaftlichen..."

Konrad Schily: Wege aus der Bildungskrise
Thema Bildungsfreiheit

Protokoll des 4. Sozialwissenschaftlichen Forums mit Dr. Konrad Schily

"Mir sagte einmal eine Besucherin des Forums: „Das, was Ihr mit dieser 2. Runde anstrebt, ist genau das, was die Wirtschaftsbosse tun. Die treffen sich und reichen sich Kärtchen, und so entstehen dann die Projekte.“ Ich antwortete „Stimmt genau! Es wird Zeit, dass nicht mehr nur die da oben sich absprechen, sondern dass auch soziale Initiativen zusammenkommen und sich wahrnehmen können, damit auch von unten her neue Projekte entstehen können.“ Hier habt Ihr noch einmal Gelegenheit, Euch die Menschen, die ihre Initiative auf dem Sozialwissenschaftlichen Forum Berlin vorgestellt haben, ins Bewusstsein zu rufen, um vielleicht mit dem einen oder anderen in Kontakt zu treten ..."

Johannes Mosmann:Protokoll des 4. Sozialwissenschaftlichen Forums mit Dr. Konrad Schily (Passwort: forum4)

9. Freie Sommeruniversität

Montag, 11. Juli 2011, 17.00 Uhr - Sonntag, 17. Juli 2011, 13 Uhr, in der ehemaligen Tischlerei in Cottbus-Kahren

u.a. mit Jean-Marc Decressonnière, Thomas Maurenbrecher, Johannes Stüttgen, Stephan Eisenhut, Manfred Kannenberg, Corinna Gleide, Ralf Gleide, Barbara Steinmann, Johannes Mosmann, Jörn Sakuth, Birgit Hering, Beate Krützkamp, Thomas Keil, Jonas v. d. Gathen, Angelika Seegers

Ort: Kahrener Hauptstr. 19, 03051 Cottbus. Mehr Infos im Flyer. Kontakt: Thomas Brunner.

30.05.2011

Recht und Ware - wo genau liegt der Unterschied?

Vortrag von Johannes Mosmann, Fr. 01.07.2011, 20 Uhr, Heidelberg.

„Es ist nicht bloß das, was gesagt wird, verlogen, auch das, was geschieht, ist verlogen. Sobald man Grund und Boden als Ware betrachtet, das heißt, sobald man ihn kaufen und verkaufen kann, lügt man durch seine Taten." Rudolf Steiner
Brot, Oliven, Ideen, Grundstücke, Krankenhäuser, Gene - in der Summe ihrer Preise verschwinden die realen Unterschiede der Dinge. Solche Summen ("volkswirtschaftliche Kennzahlen") macht die gegenwärtige Sozialwissenschaft aber zum Ausgangspunkt ihrer Reflexionen - und wundert sich bei jeder Krise aufs Neue, warum sie die Wirklichkeit nicht fassen kann. Johannes Mosmann will am Beispiel der Immobilienspekulation zeigen, wie man gerade den umgekehrten Weg gehen muss, um eine Kenntnis der objektiven Vorgänge zu gewinnen - die dann aber auch deren menschenwürdige Gestaltung ermöglicht.

Ort: Rudolf Steiner Haus Heidelberg, Klingenteichstr. 8, Heidelberg. Eintritt: 10 €. Ermäßigung für Studenten u. Arbeitslose 7 €. Veranstalter: D. N. Dunlop Institut. Texte von Johannes Mosmann zum Thema Eigentum hier.

23.05.2011

Atomkraft macht das Unmögliche möglich

Im März diesen Jahres zeigte sich der Kolumnist Harald Martenstein im Tagesspiegel vollkommen verwundert, nachdem er erfahren hatte, dass zwar Hundehalter haftpflichtversichert sein müssen, Kernkraftwerke jedoch nicht. Nun könnte man meinen, dass das „Restrisiko“ einer Kernschmelze zumindest für eine ordentliche Versicherungsprämie herhalten könnte, aber es fand und findet sich schlicht keine Versicherungsgesellschaft, die in dieses Geschäft einsteigen möchte. Martenstein zitierte dann eine Aussage der Versicherungen, welche lange vor Fukushima getätigt wurde: „Das Risiko ist uns einfach zu groß. Wir sind doch nicht verrückt.“ Für den Kolumnisten war damit die Kernkraft als Energiequelle erledigt.

20.05.2011

Massenproteste in Spanien - und die Medien schweigen

Wie wenn die Welle von den arabischen Ländern übers Mittelmeer nach Südeuropa schwappen würde: Nun scheinen die Proteste auch in Spanien angekommen zu sein. Und ein innerer Zusammenhang ist nicht auszuschliessen: Hüben wie drüben geht es nämlich weniger um den Ruf nach Demokratie – und bestimmt nicht um eine Demokratie europäischen Zuschnitts, denn diese ist nicht nur in Europa inzwischen ziemlich diskreditiert –, vielmehr geht es um mehr Teilhabe, nicht nur politisch – das auch –, sondern hauptsächlich wirtschaftlich. Es geht um ein Auskommen und eine Lebensperspektive. Und es geht um ein tief verletztes Gerechtigkeitsgefühl – hüben wie drüben...
Walter Beutler: Massenproteste in Spanien - und die Medien schweigen.

Ein Stoff für alle Fälle

Eine soeben eröffnete Plastik-Ausstellung in Bremen ist eine einzige Lobeshymne auf Kunststoff. Was dabei verschwiegen wird, ist das Problem der Entsorgung aber auch der Einfluss von Substanzen im Plastik auf den Menschen. Plastikprodukte enthalten Stoffe, welche schon in kleinen Mengen Einfluss auf das menschliche Hormonsystem haben. Dies zeigt nachweislich Folgen auf das Nervensystem, die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Diese Stoffe werden unter anderem durch Reibung oder Wärme von Kunststoffgegenständen abgegeben und gelangen so in unsere Nahrungsmittel, in die Luft usw ...

Während Nahrungsmittel einer Deklarationspflicht unterstellt sind, können Verpackungshersteller ihre Zutaten als Firmengeheimnis verdeckt halten. Der Gefahr, dass die Konkurrenz die eigene geniale Rezeptur übernimmt, könnte damit entgangen werden, dass Patente erstellt werden. Die Dreigliederung geht aber noch einen Schritt weiter und will auch auf diese Verzichten, in dem sie die Forschung, welche in diesem Fall hinter der Herstellung von Verpackungsmaterial steht, über das Geistesleben und nicht das Produkt finanziert. In erster Linie geht es aber darum, das Interesse des Konsumenten nicht unter dem Deckmantel eines Firmengeheimnisses mit giftigen Stoffen zu versorgen.

News: Ein Stoff für alle Fälle

19.05.2011

Ein gemeinsames Gotteshaus für drei Religionen

In Berlin-Mitte sind die Zeichen der Zeit erkannt worden und es hat sich eine bemerkenswerte Initiative gebildet. Die evangelische Gemeinde St.Petri- St. Marien plant dort ein Gotteshaus zu errichten, welches von drei Religionen zusammen genutzt werden kann. Jeweils ein Saal für die Gottesdienste von Juden, Moslems und Christen soll durch einen gemeinsamen Saal verbunden werden. Der Bau selbst soll in seiner Architektur von den beteiligten Religionsgemeinschaften gemeinsam entwickelt werden. Die Partner der evangelischen Gemeinde sind zur Zeit das jüdische Abrahm-Geiger-Kolleg in Potsdam sowie das muslimische Forum für interkulturellen Dialog...

Harald Weil: Ein gemeinsames Gotteshaus für drei Religionen
Mehr zum Thema Bildungsfreiheit

05.05.2011

sozialwissenschaftliches Forum Berlin

... Ein Organismus ist etwas total anderes, als ein System. Aber alle Leute lieben heute das System. Das System tut. Na, das eignet sich wunderbar. Alle Moleküle versammeln sich im System und das System beschließt, ja? Das System beschließt also jetzt machen wir den aufrechten Menschen oder wir machen die Qualle oder so. Na, Unsinn ist das! Oder die Gehirnforscher sagen, das Gehirn überlegt. Ich sage, ja und heute Morgen kam ich ans Klavier. Da hat sich das Klavier Mozart überlegt. War wunderbar. Hab´s nur nicht gehört, weil da saß keiner, der Mozart spielt. Also da merkt man, wie man in die Täuschung gerät. ... (Interview mit Konrad Schily)

Bildung in der globalisierten Welt

Am 07.05.2011 findet das nächste sozialwissenschaftliche Forum in Berlin, mit einem Vortrag von Dr. Konrad Schily, statt. Er ist Autor des Buches: "Wege aus der Bildungskriese" und Mitbegründer der ersten nicht-staatlichen Universität in Deutschland.

Veranstalter: GLS Bank
Veranstaltungsadresse: Schumannstr.10, 10117 Berlin

04.05.2011

Petition "VielfaltErleben"

In den ersten drei Wochen der Zeichnungsfrist der öffentlichen Petition gegen Agro-Gentechnik, mit der ein Anbau-Moratorium für Gen-Pflanzen gefordert wurde, konnten bereits mehr als die erforderlichen 50.000 Stimmen gesammelt werden. Mit über 65.000 Unterschriften ist die Voraussetzungen für eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages mehr als erfüllt. Jetzt gibt es weiter Grund zur Freude, denn die Offline-Zeichnungen entwickeln sich so gut, dass wir hoffen können, bis zum Ende der Zeichnungsfrist - 10 Mai - sogar die 100.000er-Marke zu knacken!

Informationen: Vielfalterleben

02.05.2011

Welche Bildungsräume braucht die heutige Welt?

Öffentliche Tagung mit Thomas Brunner, Dr. Klaus Hohr, Johannes Mosmann, Corinna Gleide, Ralf Gleide, Ulja Novatschkova und Barbara Steinmann

Welche Gestaltung brauchen heutige Bildungsräume, damit das Wesen des Menschen sich entfalten und Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität geübt und gelebt werden können? Wie können wir im 21. Jahrhundert die Fähigkeiten eines lebendigen Denkens und Empfindens fördern, die sich in abstrakten und hochkomplexen Verhältnissen eigenständig orientieren können? Und vor allem: wie kann die globale Zivilgesellschaft im Bildungsbereich zu einer Instanz heranreifen, die gegen menschenunwürdige Ökonomisierung und entwicklungshemmende Regulierung auftritt und die schöpferische Kraft der freien Individualität zur Wirksamkeit bringt?

In unserer Zeit wird immer deutlicher, dass es die unmittelbaren Bezüge konkreter Menschen und nicht allgemeine Mechanismen sind, die unsere Lebenswelt zu humanisieren vermögen. In diesem Sinne sollen während der Tagung vielfältige Anregungen zur Gestaltung zeitgemäßer Bildungsräume zur Sprache kommen und Grundlagen einer zivilgesellschaftlichen Selbstverwaltung erörtert werden.

Freitag 3. Juni 20.00 Uhr bis Sonntag 5. Juni 13.00 Uhr, Rudolf Steiner Haus Heidelberg, Klingenteichstr. 8, 69117 Heidelberg. Eintritt frei - um Spenden wird gebeten. (Richtsatz 50 €)

Mehr Infos und Kontakt im Flyer

Thema Assoziative Wirtschaft im Forum Leipzig

Assoziative Wirtschaft - Sozialwissenschaftliches Forum in Leipzig, Vortrag / Gespräch / Runder Tisch

Neoliberalismus und Sozialismus gehen von der selben Prämisse aus: Der Mensch sei blind für Bedürfnisse und Fähigkeiten seiner Mitmenschen. Nicht der Einzelne, sondern nur eine äußere Macht wie die unsichtbare Hand oder der Staat können deshalb Ordnung schaffen. Tatsächlich hat man so das Chaos geschaffen. Was geschieht nun aber da, wo wir die Prämisse ändern, indem wir uns aller Ideologie zum trotz doch für den anderen interessieren, wo wir die wirtschaftlichen Beziehungen durchsichtig machen für den Einzelnen? Da eröffnet sich plötzlich ein Handlungsraum, der sonst verschlossen bleiben muss. Und in diesem lässt sich die Frage nach der Ordnung tatsächlich beantworten.

Samstag, 14. Mai 2011, Haus der Demokratie (Café) Bernhard-Göring-Str. 152, Leipzig. Eintritt frei, Spende erbeten.

16:00 - Vortrag Johannes Mosmann, Berlin
17:00 - Gespräch
18:00 - Runder Tisch: Möglichkeit, Initiativen vorzustellen
20:00 - Ende

Kontakt und weitere Infos im Flyer (PDF 594 Kb)