Die Bildungslandschaft in Deutschland ist in Bewegung. Ob die bereits erfolgten Veränderungen auch Verbesserungen sind, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, denn die Befreiung aus der staatlichen Bevormundung ist kein Selbstzweck. Auch wenn das Vokabular der Reformen meist neue Freiheiten suggeriert, stellt sich dabei die Frage, ob nicht lediglich die Abhängigkeiten ausgetauscht werden und man der Autonomie des Bildungswesens trotz eines gewaltigen Aufwands keinen Schritt näher gekommen ist. Die Veränderungen werden medial und auch wissenschaftlich vielfach kritisch begleitet. Die Kritik erfolgt dabei von verschiedensten Gesichtspunkten. Einer davon ist der, den Richard Münch, Professor für Soziologie an der Universität Bamberg, einnimmt. Das Ziel eines freien Geisteslebens, als Bestandteil des Dreigliederungsgedankens wird von ihm zwar nicht explizit formuliert, und es erscheint fraglich ob er sich mit diesem Gedanken bei bewusster Konfrontation anfreunden könnte; und doch scheint dieses Motiv durch die gesamte Analyse, die er in seinem Buch «Globale Eliten, lokale Autoritäten» vornimmt, ist implizite Richtschnur. Vor diesem Hintergrund lässt sich aus seiner Schrift ein nicht geringer Nutzen hinsichtlich der Erkenntnis der aktuellen Situation ziehen.
Harald Weil: Ökonomismus statt Freiheit
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen