Zum zweiten Mal seit 2006 war die Sommerakademie der deutschen globalisierungskritischen Bewegung attac zu Gast in der Freien Waldorfschule Karlsruhe. „Sommerakademie“ heißt, dass man nach einem Jahr von Aktivitäten und Aktionen zusammenkommt, um gemeinsam ein paar Tage in Ruhe sich auszutauschen und zu weiteren Erkenntnissen anzuregen. Einige Hundert Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem Ausland hatten sich eingefunden; mit dem ruhigen und entspannten Ambiente, das die Räume und das Gelände der Waldorfschule boten, waren sie sehr zufrieden.
Trotz gegenseitiger Sympathie ist es zwischen attac und der durch die Waldorfschule vertretenen Dreigliederungsbewegung noch nicht zu einem tiefergehenden inhaltlichen Austausch gekommen. Dazu ein paar, subjektiv gefärbte, „Schlaglichter“ von der Tagung.
Nicholas Dodwell: attac Sommerakademie 2009 an der Freien Waldorfschule Karlsruhe
06.08.2009
Das Gespenst des "freien Marktes"
Wenn man im Geschäft eine Ware kauft, geht man zunächst wie selbstverständlich davon aus, daß sie einen gerechten Preis hat. Dabei muß man sich immer wieder klarmachen, daß die eigenen Vorstellungen mit der Realität oft überhaupt nichts zu tun haben. Am Beispiel des Kaffee kann schlaglichtartig deutlich werden, wie der Welthandel sich gestaltet und was er konkret für die in ihn eingebundenen Menschen bedeutet.
Holger Niederhausen: Das Gespenst des "freien Marktes"
Thema Fairer Handel
Holger Niederhausen: Das Gespenst des "freien Marktes"
Thema Fairer Handel
03.08.2009
EU: Mit Spekulation gegen die Finanzkrise?
EZB kauft Covered Bonds für 60 Milliarden
Im Juli 2008 legte Goldman Sachs eine Studie vor, wonach die europäischen Banken eine Unterstützung von 60 Milliarden Euro bräuchten. Unmittelbar nach der Veröffentlichung der "Analyse" der europäischen Banken durch Goldman Sachs im Jahre 2008 brachen die Kurse der europäischen Banken massiv ein. Genau ein Jahr später schießen die Regierungen Europas ihren Banken jetzt - wer hätte das gedacht - 60 Milliarden Euro zu. Auffällig ist dabei die Methode der Geldvermehrung, denn die ist neu - zumindest für die Europäische Zentralbank. Die EZB kauft den Banken nämlich „Covered Bonds“ im Wert von 60 Milliarden Euro ab. Was aber sind „Covered Bonds“?
Johannes Mosmann über Hintergrund und Wirkung des im Juli begonnen Ankaufs von Covered Bonds im Wert von 60 Milliarden Euro durch die Europäische Zentralbank:
Johannes Mosmann: EZB: Mit Spekulation gegen die Finanzkrise?
Thema Finanzkrise
Johannes Mosmann über Hintergrund und Wirkung des im Juli begonnen Ankaufs von Covered Bonds im Wert von 60 Milliarden Euro durch die Europäische Zentralbank:
Johannes Mosmann: EZB: Mit Spekulation gegen die Finanzkrise?
Thema Finanzkrise
01.08.2009
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe: besser als die Spekulanten?
"1670 Menschen haben sich von Ende September 2008 bis Ende März diesen Jahres Aktien im Gesamtwert von 760.000 Euro gekauft, wohl wissend, dass es für diese Aktien keine Gewinnbeteiligung gibt, diese nicht im Wert steigen und sie auch nicht mit einem Spekulationsgewinn weiterverkauft werden können. Ausgegeben hatte diese Aktien die Gemeinnützige Aktiengesellschaft Havelhöhe." So Harald Weil in seinem Beitrag zur jüngsten Aktienemission des Gemeischaftskrankenhauses Havelhöhe.
Diese Behauptung ist meiner Ansicht nach jedoch nur zum Teil richtig, denn wenn auch keine Gewinnausschüttungen vorgesehen sind, kann die Aktie gleichwohl mit Gewinn weiterverkauft werden - und eben das nenne ich Spekulationsgewinn. Das eigentliche Problem an dem Geschäft liegt aber tiefer. Ich habe deshalb eine Replik dazu geschrieben, in der ich dem Deal des Krankenhauses den Steinerschen Eigentumsbegriff gegenüberstelle. Möge der Leser beide Sichtweisen berücksichtigen und sich eine eigene Meinung bilden.
Harald Weil: Aktien außerhalb des Casinos
Replik von Johannes Mosmann: Rudolf Steiner und das neue Eigentum
Diese Behauptung ist meiner Ansicht nach jedoch nur zum Teil richtig, denn wenn auch keine Gewinnausschüttungen vorgesehen sind, kann die Aktie gleichwohl mit Gewinn weiterverkauft werden - und eben das nenne ich Spekulationsgewinn. Das eigentliche Problem an dem Geschäft liegt aber tiefer. Ich habe deshalb eine Replik dazu geschrieben, in der ich dem Deal des Krankenhauses den Steinerschen Eigentumsbegriff gegenüberstelle. Möge der Leser beide Sichtweisen berücksichtigen und sich eine eigene Meinung bilden.
Harald Weil: Aktien außerhalb des Casinos
Replik von Johannes Mosmann: Rudolf Steiner und das neue Eigentum
Das wild gewordene Geld und seine Zähmung
Vor dem Hintergrund einer funktionalen Dreigliederung in Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben beleuchtet Stephan Eisenhut das immer bedrohlicher werdende wirtschaftliche Geschehen rund um Hedgefonds, Übernahmen und Fusionen. Aus dieser Betrachtung ergibt sich als Gestaltungsaufgabe ein neues Eigentumsrecht, das die Produktionsmittel in die Verwaltung konkret zusammenarbeitender Individuen stellt.
Stephan Eisenhut: Das wild gewordene Geld und seine Zähmung
Thema Geld
Stephan Eisenhut: Das wild gewordene Geld und seine Zähmung
Thema Geld
Die missverstandene Trennung von Arbeit und Einkommen
Wie hier mehrfach gezeigt wurde, ist die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ein praktischer Widerspruch zu den sozialen Ideen Rudolf Steiners, und verhindert die Umsetzung der von ihm geforderten sozialen Dreigliederung. Die Grundeinkommens-Theoretiker lassen sich davon freilich nicht aus der Ruhe bringen. Dass ein Grundeinkommen assoziatives Wirtschaften unmöglich macht, dass es das alte Eigentumsrecht konserviert, ein freies Geistesleben unterbindet, und Deutschland endgültig zu einem Schmarotzer der Arbeit der dritten Welt macht - all das stört sie wenig. Sie klammern sich lieber an Rudolf Steiner. Ein Zitat Steiners kann man nämlich, wenn man es aus dem Zusammenhang reißt, so interpretieren, als hätte Rudolf Steiner mit einem Grundeinkommen einverstanden gewesen sein können. Daran halten sich jene Theoretiker fest - jeder Vernunft zum trotz.
Stephan Eisenhut, Verleger der anthroposophischen Kulturzeitschrift "Die Drei", zeigt im folgenden, dass Steiners viel zitierte Idee einer Trennung von Arbeit und Einkommen kein Widerspruch zu dessen Konzept einer sozialen Dreigliederung darstellt, sondern ganz im Sinne dieses Konzepts gedacht ist, und darum genauso wenig wie alles andere für ein Grundeinkommen herhalten kann.
Stephan Eisenhut: Zur Trennung von Arbeit und Einkommen im Werk Rudolf Steiners
Thema Grundeinkommen
Stephan Eisenhut, Verleger der anthroposophischen Kulturzeitschrift "Die Drei", zeigt im folgenden, dass Steiners viel zitierte Idee einer Trennung von Arbeit und Einkommen kein Widerspruch zu dessen Konzept einer sozialen Dreigliederung darstellt, sondern ganz im Sinne dieses Konzepts gedacht ist, und darum genauso wenig wie alles andere für ein Grundeinkommen herhalten kann.
Stephan Eisenhut: Zur Trennung von Arbeit und Einkommen im Werk Rudolf Steiners
Thema Grundeinkommen
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