26.04.2010

Aygül Özkan und das Kruzifix an staatlichen Schulen

Aygül Özkan hat sich gegen Kruzifize an staatlichen Schulen ausgesprochen. Eigentlich mutig. Die Entrüstung vieler Politiker, die sich für Christen halten, zeigt nur, daß sie aus dem Kruzifixbeschluß des Bundesverfassungsgerichts von 1995 immer noch nichts gelernt haben.

Sylvain Coiplet: Aygül Özkan und das Kruzifix an staatlichen Schulen

Thema: Kruzifix Kruzifix
Initiative: Verfassungsklage gegen Schulkruzifixe in Bayern

Social Banking

"Angesichts der griechischen Schuldenkrise besteht aktuell die Gefahr, dass bei ungeeigneten Gegenmaßnahmen die Finanzjongleure gegen andere Kandidaten einer Staatspleite, wie etwa Portugal und Spanien, spekulieren werden. Zu erwarten sind dabei dann enorme Gewinne für die zockenden Finanzinstitute, ohne dass eine reale Wertschöpfung stattgefunden hat, und ein Staatsbankrott mit den weit reichenden und langjährigen negativen Folgen für das Lebensniveau der Bevölkerungen. Auf die in diesem Zusammenhang gemachte Feststellung der Berliner Zeitung: »Derzeit sieht es so aus, als müssten sich die Regierungen nach den Spekulationen der Märkte richten«, antwortet Sebastian Dullen, Volkswirtschaftsprofessor an der HTW Berlin: »Gegenwärtig gibt es dazu keine Alternative. Europa hat sich nun mal zu freiem Kapitalverkehr entschlossen.« [..]

Ein wenig Hoffnung kann da die Existenz des Social Banking Sektors machen. Hier steht, teils seit Jahrzehnten schon, nicht die Kapitalrendite im Fokus, sondern es wird nach sozialen, ökologischen und kulturellen Gesichtspunkten gearbeitet. Geld wird hierbei nicht als Selbstwert betrachtet, sondern bankenspezifisch in seinem Wesen als Leihgeld, als Gestaltungsmittel für individuelle und soziale Prozesse verstanden. So rücken diese Institute in Folge der Krise nicht nur ins öffentliche und wissenschaftliche Interesse, sondern erleben auch einen starken Zustrom an Kunden, der teilweise mit einem Wachstum von 30% und einem Zuwachs an Arbeitsplätzen verbunden ist..."

Harald Weil: Social Banking

Ulrich Beck fordert Autonomie der Hochschulen

"Rudolf Steiner hatte 1898 dem „soziologischen Philosophen“ anempfohlen, Folgerungen aus dem soziologischen Grundgesetz, welches man weitgehend mit dem in der Soziologie gehandhabten Begriff der Individualisierung gleichsetzen kann, zu ziehen. Beck scheint sich dieser Aufgabe zu widmen. In Februar thematisierte er dafür in der Frankfurter Rundschau mit dem Essay „Die Wiederkehr des Sozialdarwinismus“ die deutsche Universität. Man muss nicht alle Vorstellungen Becks in diesem Artikel teilen, doch dem Grundanliegen dieses Aufsatzes ist zu wünschen, dass es eine vergleichbare Dynamik und Verbreitung entwickelt, wie frühere Schlagworte Ulrich Becks..."

Harald Weil: Ulrich Beck fordert die Autonomie der Hochschulen
Thema Bildungsfreiheit

12.04.2010

Minarettverbot: Gastbeitrag für Islamische Zeitung

"Das Kennzeichen einer freiheitlichen Gesellschaft ist, dass Staat und Religion getrennt sind. Der Staat darf sich nicht mit den Werten einer einzelnen religiösen Gruppe, etwa mit denen der Christen, verbinden. Weder ein islamischer, noch ein christlicher Gottesstaat sind mit dem Grundgesetz vereinbar. Vielmehr hat der Staat allen Bürgern das Recht auf freie Wahl und Ausübung der Religion zu garantieren. Dieses Recht wird in dem Augenblick gebrochen, da der Staat die Religion zu einer Frage der Mehrheitsverhältnisse macht und so zum Anwalt einer einzelnen religiösen Gruppe mutiert. Das Recht auf freie Religionsausübung schützt deshalb den Inhalt des Glaubens gerade vor dem Staat - auch vor dem demokratischen Staat."

Johannes Mosmann: Die Grenzen der Demokratie

Das Bankwesen als Keimzelle für ein neugestaltetes Wirtschaftsleben

"Die Geldschöpfung gehört zu den wesentlichen Aufgaben des modernen Banksystems. Die Ausübung dieser Aufgabe verlangt eine große Verantwortlichkeit, der dieses System gegenwärtig nicht gerecht werden kann. Das Bankenwesen wird vielmehr als ein von der Realwirtschaft abgelöster Kropf erlebt. Die Geldmengensteuerung könnte das maßgebliche Koordinationsinstrument des Wirtschaftslebens werden, wenn die Banken sich zu Organen der Realwirtschaft entwickeln. Der Artikel zeigt hier Gestaltungsmöglichkeiten aus einem bisher kaum berücksichtigten Aspekt von Rudolf Steiners Nationalökonomischen Kurs auf, die mit der drohenden Verschärfung der Krise immer mehr an Aktualität gewinnen könnten..."

Stephan Eisenhut: Das Bankwesen als Keimzelle für ein neugestaltetes Wirtschaftsleben
Thema Finanzkrise

Die Finanzkrise als Krise des modernen Geldsystems

"Die Finanzkrise, die gegenwärtig die Gemüter beschäftigt, hat eigentlich eine ganz banale Ursache: Es wurden einfach zu viele Kredite vergeben. Genau genommen wurden zu viele Kredite an Einzelpersonen und Institutionen vergeben, die entweder überhaupt nicht daran dachten oder auch überhaupt nicht in der Lage waren, diese Kredite in Zukunft zu tilgen. Diese Kredite waren aber erstaunlicherweise auch nicht ausreichend durch Pfänder abgesichert, auf die die Banken im Falle des Verzugs hätten zurückgreifen können. Denn es stellte sich mit der Krise heraus, dass die Märkte für das zur Kreditsicherung verpfändete Eigentum zusammengebrochen waren und somit das Pfand für die Bank keinen Wert darstellte. Der folgende Artikel zeigt, wie im modernen Finanzsystem Geld aus dem Kredit geschaffen wird, es dabei aber den Boden unter den Füßen verliert. Der Versuch, die Bodenhaftung durch den Rückgriff auf die Golddeckung, zurückzugewinnen, kann aber ebenso wenig überzeugen."

Stephan Eisenhut: Die Finanzkrise als Krise des modernen Geldsystems
Thema Finanzkrise

Wohnungspolitik: Empfehlung an Bündnis 90/Die Grünen

Am 13. März 2010 war ich zum Grünen Mietenkongress des Berliner Landesverbandes der Partei Bündnis 90/Die Grünen eingeladen. Dort sollte ich meine Empfehlungen in Bezug auf die Berliner Wohnungspolitik, die ich im Auftrag des Vereins "Bewegung für soziale Dreigliederung e.V." eingereicht hatte, bei einer Podiumsdiskussion vertreten. Hier könnt Ihr das eingereichte Papier lesen. Nach dem Kongress habe ich zudem eine kleine Ergänzung verfasst, in der ich näher auf einzelne "Steuerungsinstrumente" der Wohnungspolitik eingehe.

Zum Mietenkongress eingereichtes Papier: Wie kann die Berliner Landespolitik weitere Mietsteigerungen verhindern?
Ergänzung: Sinn und Unsinn einzelner Instrumente der Wohnungspolitik
Kurzinterview mit Johannes Mosmann am Rande des Kongresses.