24.06.2008

EM 2008: Heinz Mosmann - Beobachtungen zum organisierten Massensport

Direkt zum Essay von Heinz Mosmann: Fussball unser - Beobachtungen zum organisierten Massensport

Kurz vor dem besonders heiklen EM-Spiel, Deutschland-Türkei, haben die Medien, darunter auch die Bild-Zeitung, einen Pakt geschlossen: sie wollen den Aggressionen entgegenwirken. Das hört sich dann so an: "So wie ich mir nicht von jedem Pizzabäcker habe erklären lassen wollen, wie Fußball funktioniert, nur weil Italien öfter mal Weltmeister war, möchte ich mir in Zukunft auch nicht von einem Döner-Verkäufer erklären lassen müssen, wie der Ball rollt." So der meistgehörte Mann dieser Tage, ARD-Fussball-Guru Waldemar Hartmann gegenüber der Bild - ungescholten, denn es fällt nicht mehr auf! Nachdem die Welt zu Gast bei Freunden war, und die Deutschen in ein Sommermärchen versanken, kann "Döner-Verkäufer" auch öffentlich als Synonym für "Türke" verwendet werden.
Und so ist es in der Tat wieder wie im Sommermärchen von 2006: Im Namen der Freundschaft schlagen sich die Völker krankenhausreif: 78 Verletzte in Basel, 400 Verhaftungen in Klagenfurt, 40 Verletzte in Hamburg - die Liste ist endlos. Die Schweiz verfügt nicht über genügend Polizeikräfte, um die Gewalt in Zaum zu halten, die Staats- und Wirtschaftsmacht mit vereinten Kräften entfacht haben - sie muß die deutsche Polizei um Hilfe bitten, und außerdem ganze 15.000 Soldaten der schweizerischen Armee hinzuziehen.
Was wird da eigentlich gespielt, wenn selbst Anthroposophen nicht unbefangen hinsehen können? Wie kommt es, dass die Menschen sich von diesen Auswüchsen des organisierten Massensports nicht abschrecken lassen, dass sie nicht angewidert das Fernsehbild abschalten? Diesen Fragen ist Heinz Mosmann 2006 angesichts der WM-Orgie nachgegangen, die Arbeit, die dabei entstanden ist, hat leider tatsächlich nicht das Geringste an Aktualität eingebüßt.

Heinz Mosmann: Fussball unser - Beobachtungen zum organisierten Massensport
News Fussball EM 2008 - Gemeinsam für den Völkerhass
Thema Nationalismus

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