10.11.2012

Hessnatur: Investoren von Capvis an Atombomben-Finanzierung beteiligt

Gegenwärtiger Eigentümer des einstigen Ökopioniers Hessnatur ist Capvis III mit Sitz in der Steueroase Jersey. Die gleichnamigen Schweizer "Partner" des Fonds sind nicht die Eigentümer, sondern die Verwalter des Fonds. Die Namen der Eigentümer von Capvis III werden nicht bekannt gegeben. Lediglich einer der Capvis-Investoren, nämlich Harbourvest, wurde einmal im Capvis-Rundbrief erwähnt. Wir haben deshalb viele Wochen recherchieren müssen, um wenigstens einige der Anteilseigner identifizieren zu können. Das Ergebnis ist verblüffend ...
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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Die Auseinandersetzung um Hessnatur entscheidet sich deshalb letztendlich daran, wie viele Hessnatur-Kunden genügend Reife im freien Gebrauch ihrer Urteilskraft zeigen." - Besteht diese "Reife im freien Gebrauch der Urteilskraft" auch darin, eine solche Initiative zu starten, ohne sich offenbar vorher über die rechtlichen Möglichkeiten der Gegenseite, in deren Interessen man damit eingreift, zu informieren und was daraus für finanzielle Belastungen für einen entstehen können? Hier wird die Balgerei um Hessnatur zur Entscheidungsschlacht für die anthroposophische Sache stilisiert - anstatt, dass man auf die Wirksamkeit gesunder Ideen vertraut und sich für deren Verbreitung einsetzt. - Ich halte das für eine Verirrung, den Versuch von Mosmann & Co, für ihre nicht zu Ende gedachte Initiative nun an das "anthroposophische Gewissen" zu appellieren, für eine Zumutung. - Ich habe Herrn Mosmann vor einiger Zeit vorgeschlagen, konkrete wirtschaftliche Zusammenhänge zu begründen, mithilfe von neu gegründeten Unternehmen, wofür es auch Interessenten gab. Darauf hat er mir geantwortet, er würde von solchen Gründungen nichts halten, er wolle lieber bestehende Firmen ansprechen. Das hat er nun getan. Dann soll er das als seine Initiative vertreten und nicht so tun, als würde hier die anthropososphische Sache entschieden.

Sylvain Coiplet hat gesagt…

Lieber sogenannter Didi,

Ich kann verstehen, dass Sie die Aussagen von Rudolf Steiner zur sozialen Dreigliederung für eine Zumutung halten. So heisst es bei ihm am 29.08.1922 in Oxford:

«Dasjenige, um was es sich bei der Dreigliederung des sozialen Organismus handelt, ist nicht, aus einem utopistischen Gedanken heraus Wirklichkeiten zu schaffen, sondern das, was wirklich ist, anzufassen; diejenigen Institutionen, die gegenwärtig da sind, diejenigen, die konsumieren, die produzieren, der Unternehmer, das, was da ist selber ohne Neugründung, das soll in Assoziationen zusammengefaßt werden. Man soll gar nicht fragen: Wie gründet man neue Assoziationen? - Sondern: Wie faßt man die wirtschaftlichen Verbände, die wirtschaftlichen Institutionen, die da sind, in Assoziationen zusammen?»

Welche Sache Sie vertreten, weiß ich nicht. Wer die assoziative Sache vertritt, hat aber guten Grund, nicht dafür erst neue Unternehmen gründen zu wollen.

Sylvain Coiplet

Stefan Oertel hat gesagt…

Herr Didi, ich habe gewisse Schwierigkeiten den inhaltlichen Kern deiner Kritiken zu erfassen. Was du ja immer wieder wiederholst, dass ist das mit der "anthroposophischen Sache". Du redest von einer stilisierten "Entscheidungsschlacht", "Gruppeninstinkten" und so was. Ehrlich gesagt frage ich mich, ob wir beide hier denselben Blog lesen. Könntest du bitte konkrete Aussagen kritisieren und Gegenaussagen dazu aufstellen, sofern das möglich ist? Du schreibst, der neue Besitzer habe wohl keinen Grund auf Kundenwünsche nicht einzugehen? Hä? Meinst du, dass er Kleider schneidern lässt, die die Kunden hübsch finden und sie entsprechend kundenfreundlich versenden lässt? Nun ja, ich denke, das wird er sicher tun. Darum geht es ja aber auch gar nicht.

Du sagst, jemand würde hier ein Anrennen gegen die bestehenden Rechtsverhältnisse mit einem positiven Engagement für eine neue Wirtschaftsordnung verwechseln. Aber ob hier gegen bestehende Rechtsverhätlnisse "angerannt" wird, nun ja, das muss ja noch geklärt werden. Mosmann und Co. haben sich nicht gegen das gültige Recht gestellt, auch wenn Capvis das behauptet. Sage ich, aber das muss am Ende natürlich ein Gericht entscheiden.

Im Übrigen sind gerade die bestehenden Rechtsverhältnisse (Eigentum!) eines der Probleme, das wir haben. Man muss gegen sie "anrennen", aber natürlich nicht, indem man kriminell wird, sondern indem man die Menschen das Unrecht, das in den gegenwärtigen Verhältnissen als Recht gilt, empfinden lehrt. Dann wird sich auch was ändern, denn dann werden die Mensche bessere Gesetze durchsetzen.

Insofern ist doch gerade eine Auseinandersetzung wie die um Hessnatur eine Möglichkeit, um Menschen für solche Probleme aufmerksam zu machen. Da geht es doch um Rechts- und Unrechtsempfindungen, die einfach allgemein menschlich sind, zu denen man aber nur kommt, wenn man das Finanz-Gemauschel von Capvis und Co. auch durchschaut. Wo ist da jetzt bitte die Entscheidungsschlacht um die anthroposophische Sache?