Der langjährige Geschäftsführer von Hessnatur, Wolf Lüdge, ist mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden. Der Betriebsrat bedauert diese Entscheidung und erklärte, Lüdge sei maßgeblich für den erstaunlichen wirtschaftlichen Erfolg des Ökomoden-Marktführers verantwortlich gewesen. "Der Erfolg und das Wachstum von Hessnatur konnten in den vergangenen Jahren nur gelingen, weil Wolf Lüdge das seltene Talent besitzt, sich selbst und allen MitarbeiterInnen des Hauses immer wieder neue Unternehmungslust zu verschaffen und ihnen den Sinn für nachhaltiges Wirtschaften begreifbar zu machen" heisst es abschließend in der Pressemitteilung des Betriebsrates. Er betont, dass es Wolf Lüdge gelungen sei, sowohl die Marktführerschaft, als auch die ökologischen und sozialen Standards von Hessnatur weiter auszubauen. Mit Wolf Lüdge habe außerdem der Betriebsrat auch bei gegensätzlichen Auffassungen stets "partnerschaftlich und konstruktiv" zusammengearbeitet. An Stelle von Wolf Lüdge setzt Capvis jetzt ausgerechnet Marc Sommer ein...
Johannes Mosmann: Hessnatur: Capvis entlässt Geschäftsführer Wolf Lüdge und holt "Bonus-Boy" Marc Sommer
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6 Kommentare:
Was sollen denn diese persönlichen Angriffe und Unterstellungen gegen mich? Ich habe niemanden persönlich angegriffen (habe auch explizit meine Wertschätzung gegenüber Wolf geäußert). Bitte meine Aussagen auch im Zusammenhang zitieren und nicht nur Ausschnitte wählen, die mich in ein bestimmtest falsches Licht stellen sollen! Warum wird beispielsweise nicht auch folgendes zitiert?
Die Situation ist, wie sie ist. "Zurückblicken hilft nicht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine ist, HessNatur kaputt und aus dem Markt zu reden, was hier leider von angeblichen Freunden passiert, oder eben der neuen Führung, die ja gar nicht so neu für HessNatur ist (nur eben auf anderer Ebene) eine Chance zu geben! Da ich will, dass HessNatur auch weiter existiert, habe ich auf die Chancen und die Stärken der neuen Führung hingewiesen: kein Finanzmanager, sondern ein Unternehmer, jemand, der HessNatur kennt und schätzt (warum sollte sich nach Primondo daran etwas geändert haben) und jemand, der zukunftsorientiert denkt und das Unternehmen auch weiter in Richtung eCommerce ausbauen wird und natürlich jemand, der das Vertrauen des Geldgebers hat, was wichtig für zusätzliche neue Investitionen in die Zukunft ist. Ich glaube nicht, dass hier jemand sagen kann, was Sommer genau vor hat. Auch die FAZ nicht. Ich auch nicht."
Ich plädiere einfach dafür, die Marke HessNatur hier nicht voreilig zu beschädigen, da mir HessNatur sehr am Herzen liegt! Ob sich HessNatur von seinen Werten verabschieden wird, wissen wir nicht - alles Vermutungen. Meine Aussage war, dass es keine Vorverurteilungen geben sollte und, dass es für HessNatur in der neue Situation auch Chancen gibt. Weiter nichts! Für mich ist es wichtig, dass HessNatur auch künftig und dauerhaft existiert und ich daher gegen dieses Kaputtreden und gegen Boykottaufrufe im Vorfeld bin, da dies HessNatur und letztendlich auch den Mitarbeitern schadet.
Dass daraus persönliche Angriffe gemacht werden, finde ich ziemlich befremdlich, nicht sozial und ist auch in keinster Weise mit den Wertvorstellungen von Hess vereinbar - bitte einfach mal darüber nachdenken, ob das wirklich ein fairer Umgang ist! Gegen andere Meinungen und eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema ist ja nichts einzuwenden - im Gegenteil.
Sehr geehrter Herr Fisbeck,
Auch ich begrüße gegensätzliche Meinungen und eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Deshalb habe ich Ihre Meinung ja berücksichtigt, obwohl ich sie nicht teile. Ich habe sogar die Leser aufgerufen, diese Meinung Satz für Satz zu prüfen. Aus Platzgründen konnte ich nicht Ihre ganzen Kommentare aufnehmen. Aber ich habe die Quelle verlinkt, so dass jeder Ihre ganze Meinung lesen kann. Und Sie nutzen ja auch die Gelegenheit, sich hier zu wiederholen. Aber gerade deshalb frage ich mich, ob Ihnen eigentlich an einer sachlichen Diskussion gelegen ist? Habe Sie meinen Text, den Sie hier kritisieren, überhaupt gelesen? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen, denn wenn Sie meinen Text gelesen haben, können Sie es doch unmöglich für vorteilhaft halten, wenn ich darin noch mehr von Ihrer Meinung abbilden würde!
Zum Beispiel das, was Sie hier wieder anführen, etwa dieser Gedanke: "Da ich will, dass HessNatur auch weiter existiert, habe ich auf die Chancen und die Stärken der neuen Führung hingewiesen: kein Finanzmanager, sondern ein Unternehmer, jemand, der HessNatur kennt und schätzt (warum sollte sich nach Primondo daran etwas geändert haben) und jemand, der zukunftsorientiert denkt und das Unternehmen auch weiter in Richtung eCommerce ausbauen wird und natürlich jemand, der das Vertrauen des Geldgebers hat ..." Und so weiter.
Aber - stellen Sie sich das doch mal vor, in welchem Licht Sie erscheinen würden, wenn ich ein solches Zitat von Ihnen in meinen Essay aufnehmen würde! Das wollte ich gerade vermeiden, um Sie nicht persönlich anzugreifen. Denn ich hatte in diesem Essay ja jeden der von Ihnen genannten Punkte konkretisiert, hatte beschrieben, welche "Stärken" Sommer offenbar hat und wie das zu Hessnatur passt, inwiefern er "zukunftsorientiert" denkt, vor allem auch, dass er Hessnatur ausgerechnet aus seiner Zeit als Primondo-Chef kennt, wie Sie betonen, und dass er das "Vertrauen" des Geldgebers Capvis hat. Also all das habe ich ja entwickelt!. Möchten Sie wirklich, dass ich Ihre Äußerungen in diesem Zusammenhang zitiere?
Sie sehen an dem Dialog zwischen uns beiden ja genau das, worum es mir in dem Essay ging, und was ich an dem Beispiel Ihrer Meinung zeigen wollte. Ich sagte, dass die eine Seite das Beste äußert, was Ihr zu Marc Sommer einfällt, die andere Seite aber genau in diesem vermeintlich Besten das größte Problem sieht. Ich schrieb auch, dass ich über dieses Phänomen geradezu verblüfft bin. Man lebt offenbar so sehr in zwei verschiedenen Welten, dass man mit den selben Worten das Gegenteil sagt, und sich gar nicht verstehen kann! Sehr geehrter Herr Fisbeck, mir ist sehr, sehr viel an einer ehrlichen Verständigung zwischen uns beiden und einer sachlichen, nüchternen Analyse der zur Diskussion stehenden Zusammenhänge und Begrifflichkeiten gelegen!
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Mosmann
Hallo Herr Mosmann,
vielen Dank für Ihren Kommentar, der das bei mir entstandene Bild etwas gerade rücken konnte.
Da mir das Unternehmen und auch die Werte sehr wichtig sind und HessNatur sowie das, was Herr Lüdge aufgebaut hat, meiner Meinung nach jetzt nicht zerstört werden soll, bin ich jedoch gegen eine Vorverurteilung und auch gegen Boykottaufrufe im Vorfeld. Dies schadet einfach auch der Marke und hilft dem Unternehmen nicht. Ich glaube nicht daran, dass wenn das Unternehmen nieder boykottiert wurde, es dann reumütig an hnGeno abgegeben wird, um die hierdurch verursachten Trümmer wieder aufzubauen.
HessNatur soll meiner Meinung nach weiter existieren und wachsen. Jedes nicht unter den Werten von HessNatur gekaufte Produkt schadet letztendlich nicht nur den Mitarbeitern bei HessNatur, sondern auch den Mitarbeitern in den Produktionsstätten, deren Existenzen dadurch bedroht werden. Kauft man nicht bei HessNatur, dann leiden neben der Umwelt auch die Lieferanten und deren Mitarbeiter und auch deren faire Bezahlung, auf die HessNatur immer großen Wert gelegt hat.
Ich habe bislang noch nicht von einer Entscheidung gehört, dass sich hieran etwas ändern soll. Es gibt nur Mutmaßungen bzw. Vermutungen, die aber oft so dargestellt werden, als wenn es schon so wäre.
Ich bin erst einmal für eine neutrale Betrachtung der neuen Rahmenbedingungen und gegen eine Vorverurteilung und daher auch dafür, dem Unternehmen unter den neuen Voraussetzungen erst einmal eine Chance zu geben.
Sehr geehrter Herr Fisbeck,
auch wenn Sie Ihre Meinung Gebetsmühlenartig wiederholen, wird daraus keine Wahrheit!
Achtung: Dies ist kein persönlicher Angriff, sondern eine Feststellung!
Einer der Grundpfeiler, auf denen die Werte von HessNatur basieren ist Ehrlichkeit. Ehrlichkeit gegenüber den Mitarbeitern, gegenüber Lieferanten und gegenüber Kunden. Wenn ich die Geschehnisse seit dem Verkauf an Capvis anschaue, ist dort nicht mehr viel von dieser Ehrlichkeit zu sehen. Nur, wenn man einander vertraut, durch Vertrauen, dass aus dieser Ehrlichkeit erwächst kann man gemeinsam etwas so großartiges, wie Heinz Hess einst geschaffen hat, und wie es Wolf Lüdge weitergeführt hat, erreichen. Und das konnte nur gelingen durch Ehrlichkeit und Vertrauen. Ich vertraue auf die Mitarbeiter von HessNatur, ich würde einer Genossenschaft, getragen von vielen, die gemeinsam und ehrlich etwas erreichen wollen, vertrauen. Einigen wenigen, die jedoch Ideale dem Profit opfern, vertraue ich bestimmt nicht!
@Guido Köhler:
Wie sagte Heinz von Förster so schön: Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners. Es gibt keine objektive Wahrheit. Daher bin ich bei solchen Begriffen immer etwas Vorsichtig...
Aber nun zu Ihrer Aussage:
Ja, Ehrlichkeit ist extrem wichtig!
Von welchen konkreten Geschehnissen gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden sprechen Sie?
Ich kenne die konkreten Hintergründe nicht, warum Herr Lüdge gegangen ist. Wurde er gezwungen, oder hat er selbst die Entscheidung getroffen? Ich weiss es nicht und ich schließe mich keinerlei Spekulationen an.
Ich weiss nicht, wie lange Sie schon HessNatur-Kunde sind, oder ob Sie es überhaupt waren, da ja auch unter Arcandor/Primondo keine Genossenschaft der Inhaber war, sondern ein börsennotierer Konzern, an dem sicher auch Finanzinvestoren und Spekulanten beteiligt waren. Und dennoch konnten die Werte von Hess zunächst beim Vorbesitzer Neckermann und dann weiter bei Arcandor wachsen und wurden nicht zerstört. Daher verstehe ich Ihren Kommentar leider nicht wirklich...
Warum ich weiterr zunHessNatur stehe und gegen Boykottaufrufe bin:
http://de.hessnatur.com/blog/2012/08/08/veranderung-in-der-hessnatur-fuhrung/#comment-5575
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