30.07.2010

Seminar: Tausch und Täuschung

Die Folgen des Immobilienhandels und die Idee eines neuen Eigentumsrechts, 19. - 21. November in Berlin. Rechtzeitige Anmeldung erforderlich!

Leistung wird gegen Leistung getauscht. Das ist das Prinzip der Wirtschaft. Gerecht kann es dabei nur zugehen, wenn niemand in die Lage kommt, etwas gegen eine Leistung einzutauschen, das seinerseits keine Leistung ist. Das wäre dann nähmlich eine Täuschung. Eine Täuschung wäre es, wenn der eine Brot gibt, und der andere dafür den Mond. Für den Mond kann niemand etwas. In einem korrupten Staat könnte zwar ein Mensch behaupten, er habe das Recht an dem Mond, und sich dafür Brot geben lassen. Ökonomischer Unfug wäre es trotzdem, denn man bekäme einen Scheinwert heraus, wenn man den Mond mit berechnete.
Nicht anders verhält es sich, wenn sich ein Mensch für Grund und Boden bezahlen lässt. Der Boden ist keine menschliche Leistung, anders als die Produkte, die darauf erarbeitet werden können. Es kann deshalb höchstens sein, dass jemand das Recht darauf hat, den Boden zu nutzen. Das Recht als solches ist aber nicht vergleichbar mit einem Produkt menschlicher Arbeit. Wir vergleichen beides trotzdem, indem wir dem Recht einen Preis geben und es gegen Waren tauschen. Das Ergebnis ist ein manipulierter Leistungstausch, in dem die einen ihre Arbeit hingeben müssen, damit die anderen ein arbeitsloses Einkommen beziehen dürfen. Aus dem Tauschen ist ein Täuschen geworden.
Wir wollen uns an diesem Wochenende einen klaren Begriff von dem Unterschied zwischen Tauschen und Täuschen machen. Wir werden herausfinden, wie das Täuschen mit dem aus dem römischen Patriarchat importieren Eigentumsrecht zusammenhängt, und wie daraus die vielgenannten, aber nie verstandenen „Scheinwerte“ entstehen. Schließlich wollen wir sehen, ob es uns gelingt, die Umrisse eines neuen Eigentumsrechts zu zeichnen.

Blockseminar mit Andreas Schurack und Johannes Mosmann, 19 - 21 November in Berlin. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, solltet Ihr Euch rechtzeitig anmelden. Der Kostenbeitrag beträgt 55 Euro regulär und 35 Euro ermäßigt. Kontakt und Anmeldung: hier

2 Kommentare:

Fuligginoso hat gesagt…

Eine Frage: was ist das beste, was man machen kann, wenn man einen Boden einfach mal hat? Man nehme an, auf diesem Boden wurden Häuser gebaut und es leben mietezahlenden Leute darauf.

Johannes Mosmann hat gesagt…

Man könnte dafür sorgen, dass die Bedeutung von Eigentum eine andere wird, dass etwa die Käuflichkeit des betreffenden Grundstückes für lange Zeiten ausgeschlossen, und dass das Wohnrecht nicht von einer Zahlung an den Vermieter abhängig gemacht wird, die nicht durch eine Leistung des Vermieters gedeckt ist. Dann ist das Haus der Immobilienspekulation entzogen. Solche Eigentumsformen können nur durch einen Zusammenschluss von mehreren Menschen faktisch hergestellt werden, wenigstens die Mietparteien müssen also in diesem Sinn Eigentümer werden. Deutlich: Sie als Vermieter müssten davon absehen, das Haus irgendwann wieder zu verkaufen, und eine Miete zu beziehen, die über das hinausgeht, was Sie für Betriebs- oder Instandhaltungskosten aufwenden müssen. Sind Sie dazu bereit?

Genauer habe ich solche bereits praktizierten Eigentumsformen in diesen beiden Texten beschrieben:

Wie kann die Berliner Landespolitik weitere Mietsteigerungen verhindern?

Herrschaft eines toten Geistes