Angesichts des Elends, das das Ideal der Selbstbereicherung in der Wirtschaft über den größten Teil der Weltbevölkerung gebracht hat, ist man leicht versucht, sich über den moralischen Entwicklungsstand der Verantwortlichen auszulassen. Sogar Angela Merkel fragte neulich bei den Wirtschaftsbossen nach, ob diese nicht moralischer handeln wollten; allerdings dachte sie dabei nicht an das Leid der Menschen, sondern an das Geld, das ihr ein Postbeamter gestohlen hatte.
Man sollte sich aber gerade nicht mit der Moral dieser Leute beschäftigen müssen. Wenn die Bewegung der sozialen Dreigliederung den Altruismus als Prinzip der Wirtschaft erkennt, dann meint sie damit etwas ganz anderes, als daß irgendwelche Moralvorstellungen in die Wirtschaft hineingetragen werden sollen. Vielmehr ist der Altruismus ein reines Wirtschaftsgesetz: In der arbeitsteiligen Gesellschaft arbeitet jeder jetzt schon für andere, so wie er auch von anderen versorgt wird. Durch Manipulation der Wirtschaft mit Hilfe des Staates versuchen Einzelne aber im Nachhinein den Ertrag ihrer und anderer Leute Arbeit für sich zu beanpruchen.
Udo Herrmannstorrfer macht in "Die Scheinmarktwirtschaft" anschaulich, welche Einrichtungen getroffen werden müssen, damit sich die Wirtschaft gemäß der ihr eigenen Gesetzmäßigkeit entwickeln kann und nicht durch Vermischung mit Rechtlichem und Geistigem zerstört wird. Hier gibt es seine kleine Arbeit über das Hauptgesetz der Wirtschaft, das sog. "soziale Hauptgesetz" zu lesen, die auch in jenem Buch enthalten ist.
Udo Herrmannstorfer Das Soziale Hauptgesetz - der Altruismus als soziale Gestaltungskraft
Thema das Soziale Hauptgesetz
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