17.08.2011

Die Ökonomie des Schenkens

"Wenn ich auf Kredit lebe, weil ich nicht genügend leistungsfähig bin, und diesen Kredit nicht nutze, um meine Leistungsfähigkeit zu steigern, dann verschiebe ich ein Problem einfach in die Zukunft. Zu dem späteren Zeitpunkt lässt sich das Problem der mangelnden Leistungsfähigkeit aber erst recht nicht lösen. Denn dann habe ich weiterhin meine notwendigen Konsumbedürfnisse, die ich nicht unbegrenzt reduzieren kann, und ich muss zudem Zahlungsverpflichtungen aus den schon längst verbrauchten Krediten nachkommen. In dieser Situation ist gegenwärtig Griechenland, aber auch sehr viele andere Länder. Die Schuld für diese Entwicklung darf man jedoch nicht einseitig bei diesen Schuldnerländern suchen; ebenso wenig sind die einzelnen Kreditgeber die Hauptverantwortlichen. Der Kernpunkt des Problems liegt vielmehr in einem Geld- und Finanzsystem, das die Schenkung als ökonomische Kategorie nicht kennt..."

Stephan Eisenhut: Die Ökonomie des Schenkens
Thema Geld
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