17.08.2011

4-Tage-Woche eine Schnapsidee?

Der Vorstoss des Schweizer SP-Nationalrates Jean-Claude Rennwald einer 4-Tage-Woche wird von den meisten belächelt. Die Begründung dafür ist, dass dies durch die hohe Produktivitätssteigerung und einer hohen Sockelarbeitslosigkeit notwendig geworden sei. Faktisch ist der Vorstoss kaum umsetzbar, da die Arbeitszeit zur Zeit in den Arbeitsverträgen festgelegt werden. Dennoch ist darin der Kern eines Dreigliederungsgedankens zu erkennen. Die Arbeitszeit ist rechtlich-demokratisch festzulegen. Dass solche Vorstösse durch Politiker vorgeschlagen werden, sollte eigentlich eine Alltäglichkeit sein. Andrey Albrecht.

Thema Arbeitslosigkeit
Thema Arbeitsmarktpolitik

Der Unterschied zwischen Recht und Ware

"Also, man kann sich nicht irgendein soziales System, irgendeine perfekte Einrichtung ausdenken, und das dann einführen. Die Menschen machen das nicht mit. Nun ist das aber der erste Satz von Rudolf Steiners sozialwissenschaftlicher Schrift. Danach kommt ja noch das ganze Buch. Was steht dann also drinnen in diesem Buch? Das muss man man sich doch fragen. Rudolf Steiner stellt diesen Satz hin, und dann schreibt er über das soziale Leben, beschreibt ganz genau diejenigen Einrichtungen, die dieses Leben seiner Meinung nach braucht, entwickelt sogar ein soziales Hauptgesetz. Das ist doch ein Widerspruch! Empfinden Sie das nicht als einen Widerspruch?"

Johannes Mosmann: Recht und Ware
Thema Eigentum
Thema Assoziation

Die Ökonomie des Schenkens

"Wenn ich auf Kredit lebe, weil ich nicht genügend leistungsfähig bin, und diesen Kredit nicht nutze, um meine Leistungsfähigkeit zu steigern, dann verschiebe ich ein Problem einfach in die Zukunft. Zu dem späteren Zeitpunkt lässt sich das Problem der mangelnden Leistungsfähigkeit aber erst recht nicht lösen. Denn dann habe ich weiterhin meine notwendigen Konsumbedürfnisse, die ich nicht unbegrenzt reduzieren kann, und ich muss zudem Zahlungsverpflichtungen aus den schon längst verbrauchten Krediten nachkommen. In dieser Situation ist gegenwärtig Griechenland, aber auch sehr viele andere Länder. Die Schuld für diese Entwicklung darf man jedoch nicht einseitig bei diesen Schuldnerländern suchen; ebenso wenig sind die einzelnen Kreditgeber die Hauptverantwortlichen. Der Kernpunkt des Problems liegt vielmehr in einem Geld- und Finanzsystem, das die Schenkung als ökonomische Kategorie nicht kennt..."

Stephan Eisenhut: Die Ökonomie des Schenkens
Thema Geld
Mehr von Stephan Eisenhut

60 Jahre Unternehmensmitbestimmung -
(K)ein Grund zum Feiern

"Im Juni 2011 sind es 60 Jahre her, seit das Montanmitbestimmungsgesetz in der Bundesrepublik in Kraft trat. Dieses Gesetz ist die bislang weitgehendste gesetzlich verankerte Form der Mitbestimmung der Beschäftigten in unternehmerischen Belangen. Nur in diesem Gesetz kann von einer wirklichen Parität zwischen Arbeitnehmern und Kapitaleignern gesprochen werden. Der Aufsichtsrat ist zu gleichen Teilen durch Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite besetzt. Bei Uneinigkeit ist eine von beiden Seiten gleichermaßen akzeptierte unabhängige Person zu bestimmen, welche den Vorsitz einnimmt. Alle nachfolgenden Gesetze, wie das Mitbestimmungsgesetz von 1976 und das Drittelbeteiligungsgesetz von 2004 machen die Unternehmensmitbestimmung zur Farce..."

Harald Weil: 60 Jahre Unternehmensmitbestimmung - (K)ein Grund zum Feiern
Thema Betriebsräte
Thema Eigentum