22.10.2007

Rudolf Steiner über Grund und Boden

"Grund und Boden, die keine Ware sein können, werden zur Ware gemacht; dadurch wird eine reale Lüge in das Leben eingeführt. Es ist nicht bloß das, was gesagt wird, verlogen, auch das, was geschieht, ist verlogen. Sobald man Grund und Boden als Ware betrachtet, das heißt, sobald man ihn kaufen und verkaufen kann, lügt man durch seine Taten..."

Rudolf Steiner Die Bodenfrage vom Standpunkt der Dreigliederung

12.10.2007

Stiftung trias entzieht Grund und Boden der Spekulation

Die am 6.3.2002 gegründete Stiftung wendet sich gegen die Spekulation mit Grund und Boden. Mit Hilfe des Erbbaurechts will trias aktiv als Bodenträger, d. h. als Bodeneigentümerin auftreten. Über den Erbbauzins sollen Mittel angesammelt werden, um junge Projekte unterstützen zu können. Anstatt eine eigene Stiftung zu gründen, kann sich ein Projekt der Stiftung trias bedienen. Das Geld und der Wille des/der Stifters/in kann in ein Sondervermögens einfließen und somit die Verwendung der Stiftungserlöse für das eigene Projekt gesichert werden. Jede Übernahme und jeder Kauf eines Grundstücks ist nicht nur ein Schritt gegen die Bodenspekulation, sondern erhöht auch die Mittel der Stiftung, mit denen strukturelle Arbeit für die Projekte oder direkte Finanzhilfen geleistet werden können. Ein aktuelles Projekt der Stiftung trias ist der Solidaritätsfond für Hausprojekte in Berlin und Brandenburg.

Initiative Stiftung trias
Essay: Rolf Novy Huy über die Stiftung trias
Initiative: Solidaritätsfonds für Berliner und Brandenburger Hausprojekte

Rudolf Steiner on Citizen’s Income

Since a comment from my side on the issue 'basic income' was requested many times, i finally decided not only to insinuate my opinion, but to substantiate why i think the idea of an unconditionally granted income can not rely on the idea of social threefolding. Though the text is still in progress, and will not be finished before autumn, you can read a first draft of it now.

By now, I think i already can show, that a basic income which is unconditionally granted to everybody does not accord with Rudolf Steiners Idea, in fact it would be a perversion of what he called the main social law. I will soon add a description of how exactly this Misunderstanding could arise.

Many thanks to Simon Breslaw, who spontanously helped us by translating the text into english.

Rudolf Steiner on Citizen’s Income
Rudolf Steiner und das Grundeinkommen (German’s Original)

Bildblog - die Bildzeitung beim Wort genommen

Gottseidank, so möchte man sagen, gibt es jetzt Leute, die die Bildzeitung an unserer Stelle lesen. Tagtäglich kämpft sich bei BILDblog ein mutiges Team von Journalisten durch die untersten Schichten des menschlichen Bewußtseins und zerrt all die Mißgestalten ans Tageslicht, die sich sonst unbemerkt in den Seelen argloser Leser eingenistet hätten. Denn die Bildzeitung ist nicht bloß die auflagenstärkste Tageszeitung Europas, sondern auch der Informationslieferant Nr.1 für ihre Mitbewerber. Ungefiltert finden die Kreationen der Bild ihren Weg somit auch in das Innere des Bild-Kritikers. BILDblog macht für den, der sich schützen will, tagesaktuell sachliche Fehler, Sinnentstellendes und bewusst Irreführendes in der aktuellen Berichterstattung der Bild ebenso öffentlich wie Persönlichkeitsrechtsverletzungen und andere journalistische Unzulänglichkeiten.

Initiative für Bewußtseinshygiene: BILDblog

Clemens von Schwanenflügel über die Ausbildungsstätte "Freie Ausbildung im Norden"

Bäuerinnen und Bauern von Demeter-Höfen in Nord- und West Deutschland initiieren, organisieren und tragen "Die Freie Ausbildung für biologisch - dynamischen Landbau". Es gibt sie seit 1983, sie ist staatlich unabhängig und deswegen "frei". Jede/jeder kann an der Freien Ausbildung teilnehmen. Die Kurse und der Unterricht, die Hof- und Feldbegehungen werden von erfahrenen Fachkräften aus der Landwirtschaft, den Naturwissenschaften, sowie aus anderen Berufen wie Ärzten,Tierärzten, Pädagogen, Künstlern u. a. gegeben.

Die Ausbidlungsstätte berücksichtigt Aspekte der sozialen Dreigliederung, z.B. hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse: Der Hof Wörme Nr 2 wurde von der Familie von Hörsten im Laufe der Jahre 1986 bis 1992 an den gemeinnützigen Verein übergeben. Die Erben von Karl und Helene v Hörsten geb. Timme, den Begründern der biologisch-dynamischen Arbeit im Jahre 1947, waren der Meinung, dass Grundbesitz dieser Größe, dieser Zielsetzung und mit diesen Aufgaben kein Privateigentum sein solle. Stattdessen soll er immer wieder neu den Menschen zur Verfügung gestellt werden, die der jeweiligen Zeit entsprechend das Land sinnvoll nutzen.

Hier gibt es jetzt neben der Darstellung der Initiative einen Essay des verantwortlichen Bauers, Clemens von Schwanenflügel, über die freie Ausbildung im Norden und ihre Herausforderungen angesichts der besonderen Probleme unserer Zeit.

Initiative Freie Ausbildung im Norden
Clemens von Schwanenflügel Ausbildung-die Zukunft der biologisch-dynamischen Bewegung

05.10.2007

Matthias Schmelzer: Das Weltsozialforum - Kultureller Raum oder politische Kraft?

„Das Weltsozialforum ist die größte Innovation der emanzipatorischen Linken der letzten Jahrzehnte.“Diese und ähnliche Einschätzungen spiegeln die große Bedeutung wieder, die dem Weltsozialforum sowohl von Sympathisanten als auch von Gegnern beigemessen wird. Doch was ist dieses Besondere, Innovative und Revolutionäre der Sozialforumsbewegung? In der vorliegenden Arbeit für die Humboldt Universität geht Matthias Schmelzer dieser Frage nach. Insbesondere interessiert ihn dabei, wo das WSF im Zusammenhang von Staat, Wirtschaft und Kultur einzuordnen ist. Ist das Weltsozialforum ein kultureller Raum oder stellt es eine politische Kraft dar? Oder, die deskriptive Frage normativ gewendet: Soll das Weltsozialforum ein kultureller Raum sein (und wenn es das nicht ist: sollte es ein kultureller Raum werden) oder geht es darum das Weltsozialforum als eine politische Kraft zu erhalten (oder in eine solche zu verwandeln)?

Matthias Schmelzer Das Weltsozialforum - Kultureller Raum oder politische Kraft?
Initiative Weltsozialforum

26.09.2007

Solidaritätsfond für Hausprojekte in Berlin und Brandenburg initiiert

In Berlin und Brandenburg kämpfen viele Wohn - und Häuserprojekte für Selbstverwaltung und alternative Eigentumsformen, mit dem vorrangigen Ziel, kulturellen Lebensraum gegen den Sog des Privatkapitals zu sichern. Bislang hatten Sie sich dabei vorallem um sich selbst gekümmert. Das soll sich nun ändern. Am Abend des 21. Septembers kamen in der Kulturkantine der Genossenschaft Gewerbehof Vertreter verschiedener Berliner Häuserprojekte mit Vertretern von GLS Bank, Stiftung trias, Senatsverwaltung und Landtag zusammen, um gemeinsam den Grundstein für einen Solidaritätsfond für Berlin und Brandenburg zu legen. Die meisten Initiatoren und Pioniere auf diesem Gebiet haben mittlerweile offenbar erkannt, daß das Überleben der einzelnen Projekte abhängt von ihrem Leben in einem Ganzen, d.h., also von einer gegenseitigen Unterstützung. Mit dabei waren an jenem Abend auch Rolf Novy Huy, Geschäftsführer der trias, Werner Landwehr von der GLS Bank, Barbara Oesterheld, Landesvorsitzende der Grünen und Dr. Jochen Hucke, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Es galt vorallem, das Vorhaben vorzustellen, die Zuständigkeiten abzuwägen und eventuelle Schwierigkeiten vorab in den Blick zu nehmen. Die Idee fand einen großen Anklang, und es scheint der Verwirklichung des Fonds in nächster Zukunft nichts mehr im zu Wege stehen.

News: Solidaritätsfond Berlin - Brandenburg initiiert
Initiative Solidaritätsfond Berlin - Brandenburg
Initiative GLS Bank
Initiative stiftung trias
experiment city
wohnportal berlin

25.09.2007

Grüner Atomstrom und echter Ökostrom - Recherche und Preisvergleich

"Die Atomstromkonzerne führen den umweltbewußten Kunden an der Nase herum. Dem Kunden wird suggeriert, er könne durch die Wahl eines Ökostromtarifs bei einem der großen Energiekonzerne „umweltfreundlichen“ Strom kaufen. Tatsächlich leistet er aber mit einem Ökostromtarif nur einen etwas höheren Beitrag zum Atomgeschäft – erhält dafür aber eine Grafik, in der sein Strom eine grüne Farbe hat. Der angebliche Boom im Ökostromgeschäft ist in Wahrheit ein Boom im Atomstromgeschäft."

Die Arbeit enthält einen Preisvergleich - mit einem überraschenden Ergebnis.

Johannes Mosmann Grüner Atomstrom - das Geschäft mit den angeblichen Ökostromtarifen

20.09.2007

Roland Geitman über Erbbaurecht und alternative Eigentumsformen

Sozialgestaltung, Demokratieentwicklung und Fragen gerechter Wirtschaftsordnung sind die Forschungsgebiete von Roland Geitmann, Professor an der FH Kehl. Anfang der 90 Jahre hatte er Gelegenheit an der Erbbaurechts-Initiative des Seminars für freiheitliche Ordnung mitzuwirken. Jetzt gibt es hier einen Essay zu lesen, in dem Geitmann den besonderen Ansatz des Seminars für freiheitliche Ordnung in Bezug auf die Entwicklung neuer Eigentumsformen vergleicht mit Rudolf Steiners Äußerungen zu diesem Thema, der Ideengeber auch für die Initiative des Seminars ist.

Mit den Erbbaurecht auf dem richtigen Weg?

15.08.2007

Sekem wird in der Öffentlichkeit wahrgenommen

Am 12. Juni, dem internationalen Tag gegen Kinderarbeit, richtete sich die Aufmerksamkeit der Welt auf eines der großen Probleme der Entwicklungszusammenarbeit: Millionen von Kindern müssen unter ärmlichen Bedingungen arbeiten, um zum Einkommen ihrer Familien beizutragen und ihr Überleben zu sichern. Die Medien berichteten intensiv über das Problem und seine Hintergründe, so auch die Tagesthemen der ARD in Deutschland und verschiedene Hörfunkprogramme. In ihnen wurde das Kamillenkinderprojekt von Sekem als Alternative vorgestellt.

Eine besondere Würdigung erfuhr das Kamillekinder-Projekt im Mai durch den Besuch der First Lady von Ägypten, Frau Suzanne Mubarak. Bei ihrem Besuch auf der Sekem-Farm am 12. Mai 2007 legte die speziell an Bildungsprojekten interessierte Ehefrau des Ägyptischen Präsidenten besonderen Wert darauf, die Kamillekinder bei der Arbeit und im Unterricht zu erleben und versprach ihre Unterstützung zur Ausweitung des Angebots auf weitere Farmen und Gegenden Ägyptens.

Christina Böcker Sekem weckt das Interesse internationaler Medien
Hörfunkbeitrag anhören bei ARD.de
die Initiative Sekem
Homepage Sekem
Sekem Produkte

Heidjer Reetz über Kapital und Eigentum

Wie man auch immer zur Idee eines Rechts auf ein bedingungsloses Grundeinkommen stehen mag - sie rechnet mit den bestehenden Verhältnissen und zielt nicht auf eine Neugestaltung der wirtschaftlichen Organisation als solcher, wie es die Bewegung der sozialen Dreigliederung will. Und doch ist es ausgerechnet diese Idee, die in der jüngeren Zeit wahrgenommen wurde als das, was die Bewegung der sozialen Dreigliederung der Wirtschaft zu sagen habe. Jetzt hat Heidjer Reetz mit seiner Arbeit über die soziale Architektur wieder die Aufmerksamkeit auf den Begriff gelenkt, der den wahren Angriffspunkt und das Ziel der sozialen Dreigliederung markiert, insofern sie auch die wirtschaftlichen Verhältnisse umgestalten möchte: das Eigentum.

Heidjer Reetz Das Kapital und das dreigliedrige Eigentum

13.08.2007

Firma Hack - ein Unterrichtsprojekt

Noch immer kann man die Schülerfirmen von Waldorfschulen, obwohl von Rudolf Steiner vorgesehen, an einer Hand abzählen. Das Zerrbild, daß uns gegenwärtig unter dem Namen Wirtschaft entgegengehalten wird, verführt uns nur zu leicht dazu, daß wir uns im zweifelsfall von der Wirtschaft als solcher ab- und einem der anderen beiden Glieder zuwenden, die oberflächlich betrachtet beseelter erscheinen. Um so erfreulicher ist es zu erfahren, daß es neben Chiemgauer und Steinbrücke schon seit 1999 auch die Firma Hack an der FWS Köln gibt. In ihr stellen jeweils die Schüler der 10. Klasse verschiedene Holzprodukte wie Notenständer oder Küchenartikel her und machen dabei Erfahrungen bspsw. mit Marketing und Buchführung. Der verantwortliche Lehrer Gottfried Murko berichtet in einem ursprünglich an die Elternschaft gerichteten Artikel über das von ihm initierte und betreute Projekt.


Schülerfirma Hack eine Initiative der FWS Köln

Gottfried Murko über das Unterrichtsprojekt Firma Hack

13.07.2007

EWS unterstützen Stromrebellen

Anders als bei den großen Anbietern von Ökostrom fließt das Geld, das der Kunde an die Elektrizitätswerke Schönau bezahlt, auschließlich sowohl in die umweltfreundliche Stromerzeugung (79,5 Prozent erneuerbare Energien und 20,5 Prozent Kraft-Wärme-Kopplung) als auch in die Errichtung neuer ökolgischer Stromerzeugungsanlagen (schon über 1.000 bis jetzt!).

Jeder Deutsche kann zur EWS wechseln und damit eine Umverteilung der Geldmittel bewirken. Die Kosten liegen dabei in etwa auf dem Niveau der Ökostromtarife der großen Stromanbieter.

Elektrizitätswerke Schönau

Dr. Ullrich Jancke über Waldorfschule und Dreigliederung

Die meisten Eltern, die mit ihrem Kind neu an eine Waldorfschule kommen, sind in erster Linie angezogen von der besonderen, an der Entwicklung des Kindes orientierten Pädagogik. Daneben ist es wichtig, sich auch bewußt zu machen, daß die Waldorfschule auf dem Gedanken der Selbstverwaltung aufbaut. Ohne Selbstverwaltung ist Waldorfpädagogik nicht denkbar.
Das bedeutet, daß die Waldorfschule nicht nur eine pädagogische, sondern zugleich auch eine neue Initiative in der Gestaltung des sozialen Miteinander ist ...

Waldorfschule und Dreigliederungsgedanke

12.07.2007

Kultursaat e.V. schützt Samen vor Privatkapital

Unter dem Motto "Saatgut ist Kulturgut" wurde 1994 der gemeinnützige Verein Kultursaat e.V. gegründet, der die biologisch-dynamische Gemüsezüchtung auf heute rund 20 Bio-Betrieben organisiert. Die Eigentumsrechte neu entwickelter Sorten - mittlerweile sind rund 40 Kultursaat - Sorten bei der staatlichen Prüf- und Zulassungsstelle (Bundessortenamt) zugelassen - liegen beim anerkannt gemeinnützigen Verein. Dadurch sind diese Sorten nicht in privatwirtschaftlichem Besitz, sondern "Kulturgut".

Kultursaat e.V.