09.08.2012

Nicholas Dodwell:
Finanzkrise und soziale Dreigliederung

"Spätestens seit 2008 haben wir eine weltweite Finanzkrise, und viele Phänomene zeigen, dass sie nach wie vor fortbesteht. Sie hat nicht zu einem Zusammenbruch wie 1929 geführt, weil staatliche Maßnahmen und immer weitere Verschuldung ein »Weiter wie bisher« ermöglicht haben. Vielleicht geht das noch eine Weile gut; aber das Problem wird nicht an der Wurzel gepackt und wirklich gelöst. Die »soziale Dreigliederung« ist eine radikal neue Sicht auf den sozialen Organismus, die auch eine radikale Lösung in dieser Situation anbietet. Sie wurde ab 1917 von Rudolf Steiner propagiert. Ihre äußere Verwirklichung ist 1919 gescheitert, und seither hat es keine weitere Möglichkeit dafür gegeben. Aus dieser Bewegung ging, als »Keimzelle eines freien Geisteslebens«, die erste Freie Waldorfschule in Stuttgart hervor. Um beim Versuch einer Lösung nicht an der Oberfläche des sozialen Lebens zu bleiben, muss man zu den »Urgedanken« des Sozialen zurückgehen. Hier soll in knapper Form versucht werden, deren Gesamtzusammenhang, als Lösung der Finanzkrise, zu skizzieren..."

Nicholas Dodwell: Finanzkrise und soziale Dreigliederung

Thema Finanzkrise

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es reicht nicht gegenüber den aktuellen Verhältnissen nur wieder die anthroposophischen Grundlagen zu rekapitulieren. Die Frage ist doch: warum bewirkt man trotzdem nichts? Weil man es den großen Verhältnissen gegenüber nicht zur Wirksamkeit gebracht hat, da nicht eingreifen kann, sich das jedenfalls nicht zutraut. Deshalb verbeißt man sich dann in so etwas wie die "Rettung" von Hessnatur, als wenn davon etwas Besonderes abhängen würde. Überall wird nur Unsinn geredet in der Öffentlichkeit, bemerkt man nur die völlige Hilflosigkeit der führenden Leute - und die Anthroposophen, die doch nach Steiners Darstellungen wissen müssten, was zu tun ist, schweigen "vornehm", begnügen sich damit, ein weiteres Mal die Grundlagen zu rekapitulieren. Das ist das Penetrante daran.

Sylvain Coiplet hat gesagt…

@ Didi

Du redest von den Anthroposophen. Und von anthroposophischen Grundlagen, die rekapituliert werden. Ich kenne viele Menschen, die sich für die Anthroposophie interessieren. Davon kennen nur die wenigsten die Grundlagen, die hier rekapituliert werden.

Dass die Anthroposophen schweigen, sagst Du hier nicht zum ersten Mal. Solange Du nicht sagst, was Deiner Meinung nach zu tun ist, gehörst Du leider selber zu denjenigen, die sich rekapitulieren.

Sylvain Coiplet

Nicholas Dodwell hat gesagt…

@ Didi
Die weltweite Finanzkrise erscheint heute als völlig kompliziert, ihre Entwicklung als kaum vorhersagbar. Wer traut sich zu, zu sagen, er verstünde sie?
Was ist demgegenüber der Grundgedanke des NÖK? Das Wirtschaftsleben hat als sein organisch-polares Gegenüber das Geistesleben: nur durch das Zusammenspiel beider, durch die Stärkung des Geisteslebens - die durch die organische Geldordnung bewerkstelligt wird - läßt sich eine "friedliche" Weltwirtschaft herstellen.
So einfach läßt sich dieser Grundgedanke, diese "anthroposophische Grundlage" formulieren. Ich würde liebend gerne darauf verzichten, darüber einen Aufsatz zu schreiben, wenn ich ihn woanders formuliert fände!! Alleine das ist nach meiner Kenntnis nicht der Fall. Auch wenn Stefan Eisenhut (den ich sehr schätze) in seinem Interview unten sagt, wir müßten unser Denken ändern, ist das m.E. bei Weitem nicht konkret genug. Aufsätze, auch anthroposophische, zur Finanzkrise sind so kompliziert, dass niemand sie lesen mag!
Wir erreichen nichts, weil der Grundgedanke noch nicht klar ist.
Der unerreichte Meister bei diesem Thema ist Hans-Georg Schweppenhäuser (gestorben 1983). Kehren wir zu ihm zurück! Von seinen Bücher profitieren wir am meisten; z.B. "Macht des Eigentums", Radius Verlag 1970, oder "Das kranke Geld". Verwandeln wir das Privateigentum an den Produktionsmittel! Entmachten wir die Finanzmärkte!
Das andere Thema, das völlig fehlt (außer in der Zeitschrift "Europäer") ist die langfristige Steuerung des Weltgeschehens und die Bekämpfung der mitteleuropäischen Mission durch die westlichen Logen; und zwar durch weltweite finanzielle Manipulationen! Das Thema von Steiners "Zeitgeschichtlichen Betrachtungen." (Gut zusammengefasst in seinem Notizbucheintrag, veröffentlicht im "Europäer", Jg.3/Nr.5). Das kommt doch heute deutlich zur Erscheinung. Und dem ist als Gegenmacht nur Anthroposophie gewachsen.

schönen Gruß
Nicholas Dodwell