26.10.2013

Institut für soziale Dreigliederung in Österreich gegründet

Sabine Stortenbeek, die seit vielen Jahren mit dem Berliner Institut zusammenarbeitet, wird nun mit dem Aufbau einer selbständigen Initiative für Dreigliederung in Österreich beginnen. Es soll zunächst eine Anlaufstelle für all jene werden, die in Österreich an der Dreigliederung des sozialen Organismus mitwirken möchten. Außerdem arbeitet Sabine Stortenbeek an einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit Menschen in der Slowakei. Wie die Institute in Italien und in der Schweiz wird auch dieses vollkommen unabhängig von den Berlinern agieren. Die Verbindung besteht allein in der persönlichen Anerkennung des Berliner Instituts durch Sabine Stortenbeek einerseits, und dem bedingungslosen Vertrauen in ihre Person von Seiten der Berliner andererseits. Was praktisch möglich sein wird, ergibt sich durch die Menschen, die diesen Vorstoß aufgreifen und Sabine Stortenbeek kontaktieren:

Kontakt für Österreich: http://www.dreigliederung.or.at

Die Mitarbeiter des Instituts für soziale Dreigliederung.

Vortrag: Individualität und Gemeinschaft - was verbindet die Pole?

Am 13.11. mit Johannes Mosmann in der Freien Waldorfschule Essen

Ob auf EU-Ebene oder innerhalb der Schulgemeinschaft - die Spannung zwischen den Einzelinteressen und den Anforderung durch die Gemeinschaft droht uns zu zerreissen. Wie kann die freie Individualität von der Gesellschaft getragen werden? Und wie kann umgekehrt die Gesellschaft auf diese Individualität bauen? Das Verbindende kann heute nicht mehr wie Sozialismus oder Marktwirtschaft als "System" ausgedacht werden, sondern muss durch Erkenntnis der gemeinschaftsbildenden Kräfte in der Wirklichkeit aufgesucht werden. Für diese Kräfte wollte Rudolf Steiner mit seinem sozialwissenschaftlichen Hauptwerk "Empfindungen" wecken. Tief erschüttert zeigte er sich deshalb, als sogar seine Anhänger die "soziale Dreigliederung" für ein weiteres System hielten, und nicht als Hinweis auf die realen, unter der Bewusstseinsschwelle liegenden zwischenmenschlichen Prozesse begriffen. Johannes Mosmann skizziert, wie die drei "Zwischenräume", auf denen die gegenwärtige Gesellschaft beruht, in ihrer jeweiligen Eigenart ergriffen und zu einer menschenwürdigen Gemeinschaft zusammengeführt werden können.

Ort: Freie Waldorfschule Essen, Schellstr. 47, 45134 Essen. Eintritt frei, Spenden erbeten. Kontakt: Bernhard Supan, b-supan@web.de. Weitere Informationen unter johannes-mosmann.de.

Alexander Caspar: Die heutigen Krisen - eine Denkkatastrophe und ihre Überwindung

Indem es sich allen Steuerungsversuchen immer mehr entzieht und ein Eigenleben entwickelt, offenbart das Geld ein Geheimnis seiner Natur: es liegt jenseits der Bewusstseinsschwelle des gewöhnlichen Denkens. Die Wirtschafts- und Finanzkrisen fordern den Menschen heraus, zuerst das eigene Denken so zu entwickeln, dass es diese Schwelle übertreten und das Geld wirklich verstehen kann. Alexander Caspar, der selbst viele Jahre die Geschäftsleitung einer Züricher Privatbank inne hatte, liefert mit seinem Werk "Das neue Geld" nicht nur einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft des Geldwesens, sondern zugleich auch die begriffliche Grundlage für ein Verstehen der Gegenwart. So ist das Buch für jeden, der das Wesen des Geldes durchschauen und zu einer zeitgemäßen Geldordnung beitragen möchte, eine unentbehrliche Grundlage. Im folgenden Essay skizziert Alexander Caspar einen Grundgedanken des Werkes, das unter www.gemeinsinn.net bestellt werden kann.

Alexander Caspar: Die heutigen Krisen - eine Denkkatastrophe und ihre Überwindung

Buch Das neue Geld bestellen auf www.gemeinsinn.net

Thema Finanzkrise

Die Befreiung des Bildungswesens als gesellschaftliche Notwendigkeit

Interview mit Thomas Brunner und Clara Steinkellner anlässlich des Bildungskongresses an der Universität Witten Herdecke. Das Interview führte Jens Wernicke

"Es geht uns darum, die Perspektive einer radikalen Selbstverwaltung des Bildungswesens zu erörtern und sie unvoreingenommen auf ihre Zukunftsfähigkeit hin zu prüfen. Unsere Vision sind zivilgesellschaftlich selbstverwaltete Bildungslandschaften, die dezentral und bottom up gestaltet werden, und die sich dem normierenden Staat genauso wie der vereinnahmenden Wirtschaft aktiv gegenüberstellen. Wie das konkret und genau aussehen wird, hängt auch von den Menschen ab, die jeweils vor Ort ihre Bildungsinitiative gestalten. Wichtig ist uns, Phantasie für die Vielfalt der Möglichkeiten, Bildungsräume zu gestalten, zu entwickeln. Die Befreiung des Bildungswesens bedeutet für uns dabei ausdrücklich nicht die Entsolidarisierung der Gesellschaft, sondern im Gegenteil ein Weg zu mehr bürgerschaftlicher und demokratischer gesellschaftlicher Verantwortung. Die Ökonomisierung des Bildungswesens sehen wir selbst als ein großes Problem der aktuellen Entwicklungen..."

Zum Interview mit Thomas Brunner und Clara Steinkellner

Thema Bildungsfreiheit

Arm durch Dummheit oder dumm durch Armut?

"Vermögende schmücken sich oft und gern mit der Legende alles durch Intelligenz, Willenskraft und Cleverness erreicht zu haben. Angesichts der vielen reichen Erben erstreckt sich die Zuschreibung dieser Fähigkeiten auch schon mal auf, für Vermögensbildung, offensichtlich besonders frühbegabte Spermien. Umgekehrt wird in dem zum Volkssport ausgearteten Unterschichtenbashing unverdrossen das Bild vom dummen und faulen Hängemattenbewohner bemüht, der seine Misere durch eigene Blödheit und abgeschlafftes Rumgehänge verursacht hat. Nun hat ein amerikanisch/britisch/kanadisches Forscherteam sich diesem Thema gewidmet und kam zu dem Ergebnis, dass Armut wesentlich unsere mentalen Fähigkeiten unterminieren kann..."

Harald Weil: Arm durch Dummheit oder dumm durch Armut?

Thema: Assoziative Wirtschaft

Der Komponist Alois Hába - Antifaschist, Anthroposoph und Vertreter der Dreigliederungsidee

"Von dem tschechischen Komponisten Alois Hába weiß die Öffentlichkeit hierzulande nicht viel, seine Werke werden kaum je gespielt. Drei Schlagworte werden genannt, wenn man sich in den lexikalischen Kurzbeschreibungen über ihn informieren möchte: 1. Komposition mit Mikrointervallen (Kompositionen mit Vierteltönen, Sechsteltönen und seltener Fünfteltönen), deren Verwendung von der Volksmusik inspiriert ist, 2. Athematische Kompositionsweise (Verwendung von Themen, die als unverwechselbare individuelle Einfälle nicht wiederholt oder variiert und auch keiner motivisch- thematischen Verarbeitung unterzogen werden. Das polyphone Zusammenwirken der thematischen „Individuen“ ergibt das in sich stimmige Ganze der Komposition) und 3. Anthroposophie. Den Begriff Dreigliederung wird man in diesem Zusammenhang kaum finden. Dennoch hat Hába den wenigen erhältlichen Informationen nach einiges mit der Dreigliederungsbewegung zu tun. ..."

Georg Klemp: Der Komponist Alois Hába - Antifaschist, Anthroposoph und Vertreter der Dreigliederungsidee

André Bleicher: Bemerkungen zum Mindestlohn

Fenster zu möglichen Welten?

"Es existiert ein Fall eines globalen Branchentarifvertrages welcher starke Elemente inklusiver Solidarität enthält und überdies Ansätze bietet, Quotenverhältnisse im Sinne eines Gesamtarbeitsvertrages zu entwickeln. Diesen Tarifvertrag hat das ITF-Maritime Department mit den entsprechenden Arbeitgeberverbänden ausgehandelt. Ausgangspunkt war die verheerende Niederlage der nationalen Gewerkschaften in den 1980er Jahren gegenüber den unter Billigflagge fahrenden alle Standards negierenden Reedern. Die Gewerkschaften zogen aus dieser Niederlage jedoch die richtigen Konsequenzen ..."

André Bleicher: Fenster zu möglichen Welten? Bemerkungen zum Mindestlohn

Stephan Eisenhut: Der gerechte Preis

Preisgerechtigkeit in der katholischen Soziallehre und in der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus

Der Euro ist ein politisches Projekt, das maßgeblich vom Geist der katholischen Soziallehre inspiriert wurde. 14 Jahre nach seiner Einführung ist das Jammern groß. Denn die sozialen Verhältnisse in der EU werden als ungerechter erlebt als jemals zuvor. Dabei steht gerade die Frage nach der Gerechtigkeit im Zentrum der katholischen Soziallehre. Der Nationalökonomische Kurs läuft ebenfalls auf die Herstellung von Preisen hinaus, die als gerecht empfunden werden können. Rudolf Steiner greift dort Gedankeninhalte auf, die zwar im gleichen geistigen Ursprung wurzeln wie die katholische Soziallehre. Doch gibt er ihnen Gedankenformen, die dem heutigen, vom individuellen Handeln ausgehenden Denken entsprechen. - Gegenwärtige soziale Problem aufgreifend, versucht Stephan Eisenhut die grundlegenden Unterschiede dieser beiden Ansätze herauszuarbeiten.

Stephan Eisenhut: Preisgerechtigkeit in der katholischen Soziallehre und in der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus

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